Wie wertvoll ist Milch?
Der Milchpreis in Deutschland ist im Keller. Der Milchgipfel beim Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer sollte dafür sorgen, dass die Bauern einen angemessenen Preis für ihr Produkt und ihre Arbeit erhalten.
Der Milchpreis, den die Milchbauern als überlebensnotwendig ansehen, liegt bei 43 Cent pro Liter. Ein Überangebot am heimischen Milchmarkt ließ den Preis auf derzeit 28 bis 33 Cent sinken.
Wenn man in anderen EU-Ländern einkaufen geht, bekommt man wirklich den Eindruck, dass in Deutschland die Milch regelrecht verramscht wird. Während bei uns im Frühjahr die Bauern für einen angemessenen Milchpreis streikten, zahlte ich in Rom für einen ganz normalen Liter Frischmilch 1,55 €.
Ich möchte hier nicht einer irrsinnigen Preiserhöhung das Wort reden. Aber wäre es nicht auch bei uns in Deutschland möglich, sich auf einen Preis zu einigen, der auch den Produzenten dieses wertvollen Getränks gerecht wird? Die Firma Müller aus Aretsried liefert Milch nach Italien, um einen besseren Preis zu erzielen. Und was haben unsere Bauern davon? Nichts. Denn sie bekommen für ihre Milch das bei uns marktübliche Entgelt.
Viele Menschen haben schon ihre Bereitschaft erklärt, für die Milch mehr zu bezahlen, wenn das Geld auch bei den Bauern ankommt. Das hat den Bayerischen Bauernverband ermutigt, die bayerische Bauern-Milch auf den Markt zu bringen. Das Angebot ist aber anscheinend nicht der große Renner. Jedoch nicht, weil die Verbraucher die Mehrausgabe scheuen, sondern weil das Angebot sich auf H-Milch beschränkt. Ich würde gerne die Aktion unterstützen. Aber nicht, wenn ich dafür H-Milch trinken muss.
Also bitte, lieber Bauernverband,
schenkt uns Verbraucher Bauern-Fischmilch und wir werden sie kaufen, auch zu einem höheren Preis. Bis dahin wird die Milch weiterhin als billiges Lockmittel für Kunden missbraucht.
Bürgerreporter:in:Brigitte John aus Königsbrunn |
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