Werbung vergewaltigt unsere Sprache

Duden, 16. Auflage von 1968

"Top the day with Marlboro", ist heute in vielen Medien verboten, war aber vor etlichen Jahren der Inbegriff eines eingängigen Werbeslogans. Kurz und prägnant. Vor allen Dingen hat ihn jeder verstanden. Anders als bei Douglas' "Come in and find out", war die Botschaft eindeutig.

Das Blatt hat sich gewendet. Nicht nur im Musikgeschäft wurde die deutsche Sprache wieder entdeckt. Seit "Geiz ist geil" und "Ich bin doch nicht blöd" hat sich deutsch auch in der Werbung wieder etabliert. Wer würde auch die ganzen blöden Sprüche in englisch verstehen? Könnte man diesen Unsinn überhaupt übersetzen? Vielleicht ginge es mit denglisch, z. B. "I'm not so blöd" oder so?

Das haben wir jedoch nicht mehr nötig. Die deutsche Sprache ist so elastisch und lässt fast alles mit sich machen. Neulich las ich im Schaufenster eines Fahrradgeschäftes vom "unplattbaren Reifen". Oder mein elektronischer Schlüsselchip wurde als "unkaputtbar" bezeichnet. Was jedoch die Radiowerbung von MediaMarkt gerade alles von sich gibt, kann ich nicht aufschreiben. Das muss man hören. Mein Eindruck: veralbern kann ich mich selber. Der Slogan " Media Markt Ich bin doch nicht blöd" wird bei mir nur leicht abgeändert, bzw. ergänzt in
"Media Markt? Ich bin doch nicht blöd".

Bürgerreporter:in:

Brigitte John aus Königsbrunn

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