Von Salzheringen und einer Schnappschildkröte - Chor „Vox Corona“ machte sich beim Sängerball über den Bürger-Aktiv-Park lustig
Zauberer, Indianer, Scheichs, Kleopatra, Piraten, Kapitäne, ein Zirkusdirektor, Jäger, Häschen, Clowns, Wikinger – alle waren sie am Faschingssamstag ins toll dekorierte Trachtenheim gekommen, um mit den Sängerinnen und Sängern von „Vox Corona“ Fasching zu feiern (für die Namensänderung hatte sich vor Kurzem eine Mehrheit der Mitglieder des „Liederkranz Königsbrunn“ entschieden).
Einen ersten Höhepunkt des Abends setzte die Tanzgruppe des CCK-Fantasia. Unter dem Motto „Black and Gold“ heizte sie die Stimmung zunächst mit einer fetzigen Rockshow auf. Später versetzten die jungen Damen und Herren in glitzernd-glänzenden Kostümen das Publikum in die Welt des Orients. So sehr faszinierten sie die Gäste, dass sie sich erst nach einer Zugabe verabschieden durften. Prinz Bernhard I. und Prinzessin Simona I. verliehen Faschingsorden an Chordirektor Josef Hauber, die Schriftführerin Susanne Kratzer, die Verfasserin dieses Berichts und an die als Waldfee verkleidete Notenwartin Birgit Scharrer, CCK-Präsident Jürgen Langhammers Kommentar dazu: „Ich wollte schon immer mal eine Rothaarige küssen.“
Karl Gleich, der Spezialist für das PC-Übungsprogramm des Chors, wurde mit einem Orden der Faschingsgesellschaft „Imhofia“ ausgezeichnet. Die Untermeitinger präsentierten einen Gardetanz mit akrobatischen Einlagen . Leider konnten die Mädels der Showtanztruppe nicht auftreten; ein Virus hatte sie flach gelegt.
Zur Musik der Band „Sixpack-Sound“ schwang das lustige Völkchen kräftig das Tanzbein. In der Tanzpause erlebten die Gäste dann einen weiteren Höhepunkt: Zwischen Strophen der Königsbrunner Faschingshymne „Mein Königsbrunn, bald sicherlich, nennt man Bad Königsbrunn auch Dich!“, komponiert von Josef Hauber, führten die Sängerinnen und Sänger Sketsche auf, in denen sie humorvoll-spöttisch über die Kneippanlage, das Gradierwerk und den Seniorensportpark herzogen. Peter Henkel hatte Texte geschrieben, Georg Kling seine Arztrolle selbst verfasst.
„Aua, da ist eine Schnappschildkröte im Becken!“, schrie Annette Geis. Doch das war bloß das „Hunderl“ von Klaus Schlosser, das diesen sowohl in die Kneipe, als auch ins Kneippbecken begleiten dürfe. Frei nach Loriot, stritten Helmut Brinkmann und Peter Henkel darum, ob die Ente draußen oder drinnen bleibt. „Chorleiterin“ Annette Geis ließ „Vox Corona“ im Gradierwerk proben , „denn das Salz wäscht den Schleim von den Stimmbändern,… aber nicht so laut, sonst kommt der Seemannschor auch noch!“. Sie hielt den Fischgeruch für Ausdünstungen ihrer ungewaschenen Choristen. Dabei hatte Manfred Gallitzendörfer „seine Fische im Solenebel aufgehängt. Das gibt die besten Salzheringe!“
Schließlich erklärte im Senioren-Fitness-Park „Internist“ Georg Kling, dass er„auf Orthopädie umgeschwenkt, weil das weit mehr Kohle in meine Kasse lenkt“, denn „haufenweise wird es Stürze geben vom Schwebebalken, das trifft besonders die Osteoporose-Alten, auf der Pedalostrecke verrenken sie die Glieder oder sie fallen von der schwebenden Plattform nieder.“ „Um zusätzlich leicht verdiente Kohle zu erbeuten“, werde er „ vor den Wahlen Träume deuten. Der 1. Bürger und Meister dieser Stadt mir neulich von seinem Traum berichtet hat. Meine Diagnose lautete Gehirnüberhitzung, erlitten bei einer endlosen Stadtratssitzung.“ Nach dieser hatte er einen Alptraum: „ Total schwarze Gesellen mit bohrenden Blicken drohten ihn allmählich zu ersticken. ‚He Ludwig, bist auch in Zukunft unser Meister?‘, fragten ihn penetrant die schwarzen Geister. ‚He Meister, bist noch unser Gesell?, sag ja oder nein, entscheide dich schnell!‘ Und „weil sich der Ludwig nicht gerührt, hat man einen Franz gekürt.“
Die Ballbesucher vergnügten sich bis weit nach Mitternacht, zogen in einer Polonaise durch den Saal und verschwanden auf einen Drink in die Kellerbar.
Da muss ich auch mal wieder hin!