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Vitamin- oder doch Giftcocktail?

  • Wer denkt bei dem Anblick an einen Giftcocktail?
  • hochgeladen von Brigitte John

Der Zeitungsleser war schon durch eine entsprechende Berichterstattung im Fernsehen am Montag Abend vorgewarnt. Aber die Ergebnisse schwarz auf weiß in der Tageszeitung zu lesen, macht es viel realer. Bei zahlreichen Proben von Zuchtpilzen, Grünkohl, Kopfsalat, Tomaten usw. seien erhebliche Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden worden. Teilweise überschritten sie sogar die zulässigen Höchstgrenzen. Auch gesundheitliche Beeinträchtigung durch einmaligen Verzehr könne nicht ausgeschlossen werden. Zwar seien die Proben mit Überschreitung der Höchstmenge im Gegensatz zu 2004 zurückgegangen, aber völlig unbelastete Produkte seien kaum noch zu finden.

Die Untersuchungen gehören zu den Aufgaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Weitere Aufgaben dieser Behörde sind unter anderem laut § 2 (1) Nr. 1 des BVLG "Maßnahmen der Vorsorge und des Schutzes im Bereich der Lebensmittelsicherheit und des Verbraucherschutzes [...]".

Und genau da fängt für mich das Ärgernis an. "Maßnahmen der Vorsorge" heißt es im Gesetz. Außer der Empfehlung, auf Bio umzusteigen, las ich nirgendwo etwas von einer Maßnahme, die ergriffen wird oder ergriffen werden könne, um unsere Gesundheit vor den Pestiziden und anderen Pflanzengiften zu schützen. Es gibt Verbraucher, die können sich Bio-Tomaten oder Bio-Salat ohne Probleme leisten. Und das ist gut so. Jedoch gibt es unzählige Menschen, die können nicht einmal die Praxisgebühr aufbringen, wenn sie krank sind. Bio-Produkte bleiben für sie ein frommer Wunsch.

Was unternimmt das Bundesamt für Verbraucherschutz, um die Verbraucher zu schützen? Der Nachweis von gesundheitsbelastenden Stoffen in unseren Lebensmitteln kann nur der erste Schritt sein. Wichtige weitere Schritte müssen folgen. Warum werden Lebensmittelimporte zugelassen, die uns krank machen? Davon abgesehen ist es schon bemerkenswert wie früh der Konsument davon unterrichtet wird, was er vor einem oder vor fast zwei Jahren alles an Giften zu sich genommen hat. Das einzige, was jetzt zählt ist: Was wird unternommen, um uns davor zu schützen? Leider liest man darüber überhaupt nichts. Eigentlich könnte sich doch das Bundesamt einen großen Teil seiner Arbeit sparen, oder?

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8 Kommentare

Hallo,
lebensmittel in Deutschland sind die europaweit billigsten. Warum wohl ?

So lange wir in Deutschland allergrößten wert darauf legen, für lebensmittel so wenig wie möglich auszugeben ( schnäppchenmentalität !!! ), so lange werden wir mit schadstoffbelasteten esswaren vorliebnehmen müssen.

Guten appetit !

@ Hans-Werner Das stimmt so nicht ganz. Bei Bio-Bauern in unserer Nähe gibt es jahreszeitlich bedingt auch günstige Lebensmittel. Obst, Gemüse usw.
LG Brunhild

@Brunhild Osterwald

Hallo, Brunhild,

ich habe mit absicht überspitzt...
Natürlich nimmt die zahl derjenigen menschen zu, die essen nicht nur als notwendiges übel zum überleben auffassen.

Aber ich habe gerade die sonntägliche lektüre der kostenlosen wochenblätter hinter mir - da kann einem schon der appetit vergehen, wenn man preise liest wie 79 cent für 1kg bananen oder 1,99 für ein kilo tomaten oder 79 cent für 1 l milch oder... oder...
Wie will eine verantwortungsbewusste landwirtschaft diese preise rechtfertigen ? Das geht nur unter hohem einsatz von düngemitteln und pestiziden und dem lohndrücken für die in der landwirtschaft arbeitenden.

Die qualität der "ware" lebensmittel kann und darf bei diesem preisdumping keine rolle mehr spielen !

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