Sportlich und vital im Rolli
- Jugendliche aus dem FFH-Internat mit ihren Betreuern vom VSG
- hochgeladen von Gerlinde Weidt
Regelmäßig packen körperbehinderte Jugendliche aus dem Internat ihren Turnbeutel, um mit ihren Betreuern zum Sport in die nahe gelegene Willi-Oppenländer-Halle zu gehen, wo 14-tägig im Wechsel Ballspiele und Gymnastik/Tanz stattfinden. Angeboten werden die Sportstunden von der VSG, einem der wenigen Vereine Augsburgs, die auf Behinderten- und Rehasport ausgerichtet sind.
„Wenn wir die schweren Medizinbälle durch die Halle tragen, kann es auch ganz schön anstrengend werden“, meint Sebastian, aber Spaß macht ihm das allemal. Trotzdem, dass Jugendliche unterschiedlichen Alters teilnehmen - die Schüler sind zwischen 10 und 18 Jahre alt - fühlt sich keiner fehl am Platz. „Un-sere Aufgabe ist es, Übungen zu finden, die jedem einzelnen gerecht werden, da hier Kinder und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen motorischen Einschränkungen dabei sind“, sagt Netti Groß, eine der vier Übungsleiter. Sie alle sind gut ausgebildet und wissen, wie man die jungen Sportler bei der Stange hält. Fangspiele, Slalom- und Staffellauf, Gleichgewichtsübungen, aber auch Entspannungsübungen gehören zum Repertoire. Manche der Jugendliche haben früher schon Hockey, Basketball oder gar Fußball gespielt. Sie alle schätzen die Möglichkeit, sich mal richtig auszutoben und auch außerhalb des Angebots von Schule und Internat in einem Sportverein aktiv zu sein. „Wir sind stolz auf dieses gemeinsame Projekt mit der VSG, weil unsere Jugendlichen so auch Kontakt mit einem Verein hier vor Ort knüpfen“, so Ulla Frenz, Leiterin des Internats.
Integration und Rehabilitation
So sieht das auch Wolfgang Müller, seit eineinhalb Jahren Vorstand des VSG. Für ihn ist es wichtig, dass sein Verein sich nach außen öffnet und behinderten Menschen attraktiven Sport bietet. „Da bleibt man nur dabei, wenn es wirklich Spaß macht“, so Müller. Ursprünglich für Kriegsversehrte gegründet, hat sich die Vereinigung 1991 den neuen Namen VSG gegeben. „Unsere Ziele sind die Integration und Rehabilitation von Menschen mit Handicap“, erklärt Müller. „Da haben wir als Sportverein viele Möglichkeiten anzuknüpfen und eine davon ist eben die Zu-sammenarbeit mit dem FFH-Internat.“ Über 400 Mitglieder sind beim VSG aktiv, rund 100 davon sind Nichtbehinderte, meist Familienangehörige. Und auch über Nachwuchs muss sich der Verein keine Sorgen machen: rund ein Viertel der Vereinsmit-glieder ist unter 26 Jahre alt.
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