Information über Klimaphänomene
Beeindruckende Information zum Klimawandel bei SOWAS
Königsbrunn. Die seit Anfang 2006 regelmäßig stattfindenden Solar-Stammtische mit vielen Informationen über regenerative Energien, Energieeinsparmöglichkeiten und optimale Wärmedämmungskonzepte werden ständig von weiteren interessierten Bürgern aus Königsbrunn und Umgebung besucht. Die Gründung des aus dem Solar-Stammtisch hervorgehenden Vereins SOWAS wird bald vollzogen werden können. Beim letzten Treffen in der Thermengaststätte konnten die Besucher sich ein genaues Bild machen von den zu erwartenden Veränderungen des weltweiten Klimas.
Mit dem völlig unaufgeregten Begriff „Klimaphänomene“ überschrieb Vorstandsmitglied Siegfried Dresler sein Referat, in dem er das Szenario der Klimaveränderungen mit all seinen Fassetten schilderte. Doch am Ende waren alle Zuhörer tief beeindruckt.
In der sogenannten Troposphäre bis zu etwa 18 Kilometern Höhe findet unser Wetter statt. In der darüber befindlichen Stratosphäre befindet sich die Ozonschicht, die das Leben auf unserer Erde in angenehmen Temperaturen ermöglicht. Die durch den Menschen verursachte Zerstörung der Ozonschicht lässt die Temperaturen mit all seinen negativen Folgen ansteigen.
Neben Wasserdampf, der zu 60% zum natürlichen Treibhauseffekt beiträgt, gehört Kohlendioxid (CO2) zu den Treibhausgasen, die den zusätzlich künstlich erzeugten Treibhauseffekt erzeugen. Dieses entsteht durch die Verbrennung fossiler Energien, das am meisten durch die USA, China und Russland emittiert wird. Wenn man den Ausstoß pro Kopf der Bevölkerung zugrundelegt, verschiebt sich das Bild, denn nach den USA liegt dann Kanada an zweiter Stelle, Deutschland nimmt nach Russland bereits die vierte Position ein. Siegfried Dresler gebrauchte zur Veranschaulichung ein eingängiges Beispiel. Danach entspricht das Gewicht von sechs Pkw-Tankfüllungen dem sechsfachen Gewicht der CO2-Ausstoßmenge. Oder anders ausgedrückt entspricht die ausgestoßene Menge CO2 bei einem Flug von Hamburg nach New York der das gesamten Flugzeuggewichtes.
Weitere Treibhausgase sind Methan, das überwiegend von den Tieren der Landwirtschaft erzeugt wird, und Lachgas, das überwiegend von Kraftwerken emittiert wird. Zusätzlich kommen Schwefelhexachloride als Isolationsmaterial und die bekannten Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) als Treibmittel zum Einsatz, die der Ozonschicht in den letzten Jahrzehnten besonders zugesetzt und damit bereits spürbar zur Erderwärmung beigetragen haben. Diese „Suppe“ aus sich selbst verstärkenden Wärmeeffekten führt unter anderem zum Abschmelzen der Pole, die sich seit 1880 bis heute bereits halbiert haben. Und hier beginnen die sich gegenseitig verstärkenden globalen Erwärmungseffekte. Laut Expertenmeinung wird das Eis am Nordpol zwischen 2040 und 2080 völlig verschwunden sein. In Folge dessen verringert sich die Reflexion von UV-Strahlen, die im Gegensatz dazu vom Wasser absorbiert wird und so zur zusätzlichen Erwärmung führt. Methan, das im Eis der Pole gebunden ist, löst sich beim Abschmelzen des Eises und kann Wasser in seiner chemischen Struktur so verändern, dass dies zu unterseeischen Erdrutschen und in dessen Folge zu Tsunamies führt. Bei vollständiger Freisetzung allen vorhandenen Methans würde durch seine Verbindung mit der Luft die 46-fache Menge des heutigen CO2-Ausstoßes entstehen.
Künftige Klimaszenarien könnten für Europa ein wachsendes Risiko von Hochwasser bedeuten, so Dresler in seinem Bericht, während in Mittel- und Osteuropa die Schneeschmelze verstärkt einsetzen würde. In Südeuropa ist verstärkt mit Hitzewellen und Waldbränden zu rechnen. Afrika würde verstärkt unter Wasserknappheit leiden und die bebaubaren Flächen gingen zurück. In Asien ist mit dem Überlaufen der Gebirgsseen zu rechnen sowie mit Sturzfluten, während in Australien weite Küstenstreifen überschwemmt würden. In Nordamerika sind vor allem Waldbrände und Sturmfluten zu erwarten sowie in Mitte- und Südamerika würde aus Regenwaldgebieten Strauchsavanne entstehen, was das Aussterben von Tieren und Pflanzen zur Folge hätte. Während viele kleine Inseln in den Ozean völlig verschwinden werden, werden durch die Zerstörung der Polargebiete auch dort viele Tiere aussterben. Das Leben wird in vielen Gebieten der Welt unmöglich werden.
Die anschließende Diskussion zeigte, dass SOWAS den Nerv der Anwesenden getroffen hatte. Alle waren sich einig, dass diesem Szenario nur Einhalt geboten werden kann, wenn jeder Einzelne seinen Anteil dazu beiträgt die Umwelt zu schützen. Denn bis Maßnahmen von Regierungen und Industrie zum Tragen kommen, kann es zu spät sein.
Bürgerreporter:in:Peter Schwind aus Königsbrunn |
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