Ein Pferd geht durch die (Glas)Wand
Köngisbrunner Stadträte und Mitarbeiter der Verwaltung holten sich in Ulm und Neckarsulm Anregungen für die Gestaltung ihres Kulturhauses.
Neckarsulm ist von der Einwohnerzahl her mit Königsbrunn vergleichbar. Damit hören jedoch die Gemeinsamkeiten auf. Die finanzielle Ausstattung ist durch die Ansiedlung von großen Firmen wie Audi und der Schwarz-Gruppe geradezu großzügig.
Die Mediathek verfügt auf insgesamt 1.994 qm in zwei miteinander verbundenen Gebäuden mit vielen Lesesesseln und einem Lesecafé über zahlreiche Möglichkeiten zum Schmökern. Internetzugänge, fest installierte CD-Player gehören ebenso zur Standardausrüstung wie CD-ROMs, Lernprogramme, DVDs, Bücher, Spiele, Romane und Fach- und Sachliteratur.
Im 1 OG findet man die großzügig angelegte und durch eine Glaswand abgetrennte Kinderabteilung. Hier erblicken wir auch den Liebling der Kinder: das bunte Pferd, das durch die Wand geht. In diesem Bereich können die Jüngsten nach Herzenslust schmökern und spielen, ohne andere Besucher zu stören.
Der erste Eindruck der Zentralbibliothek in Ulm ist gigantisch. Mitten in der Altstadt, umringt von Fachwerkhäusern, erhebt sich eine riesige Glaspyramide. Die Baukosten für 4670 qm Nutzfläche beliefen sich auf 12,7 Mio. EUR. Für die Erbauer stellten die Architektur, die Materialien und die erforderliche Technik eine Herausforderung dar, die mit Bravour gemeistert wurde.
Die neue Zentralbibliothek offeriert auf 8 Geschossen (2. UG bis 6. OG) verschiedenste Medien für alle Ansprüche. Umfangreiche Bildungs- und Unterhaltungsangebote gepaart mit neuester Technik laden zum Verweilen ein. Es gibt sogar einige abgeschlossene Kabinen für intensives Arbeiten.
Außerdem finden wir im 1. UG einen Vortragssaal, im 5. OG ein Lesecafe und im Außenbereich ein Forum für Veranstaltungen.
Beide Einrichtungen, die Mediathek in Neckarsulm und die Zentralbibliothek in Ulm, haben ein gemeinsames Ziel. Sie wollen bei Alt und Jung Freude am Lesen erwecken und zufrieden stellen.Und sie sind Begegnungsorte mit ansprechendem Ambiente im Zentrum der Stadt.
Die Besucher aus Königsbrunn nehmen eine Menge an Anregungen mit. Einiges wird im künftigen Kulturhaus sicher umgesetzt werden. Jedoch darf oder muss sogar jede Begegnungsstätte ihren eigenen Flair und eine persönliche Charakteristik entwickeln, passend zu den Menschen, die hier ein und aus gehen. Leider werden sich die Königsbrunner Bürger noch in Geduld üben müssen. Die Planungen könnten sich durch den Bau der Straßenbahn in den nächsten Jahren aus finanziellen Gründen verzögern. Aber aufgeschoben ist bestimmt nicht aufgehoben.
Bürgerreporter:in:Brigitte John aus Königsbrunn |
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