Heimat auf der Straße
Sven lebte ein Jahr lang in einem Fahrradanhänger
Es ist 13 Uhr mitten in Köln. Die Mittagssonne brennt. Ein Plattenbau erstreckt sich hinter einer Graffiti verschmierten Wand. Weites Feld. Im Hintergrund fährt eine Straßenbahn. Keine Idylle. Etwas versteckt in einer Ecke steht ein Anhänger und ein Fahrrad. Jemand kocht einen Kaffee auf einer kleinen Gasvorrichtung. Es ist Sven.
Die Ecke an der Wiese hinter einer Hauptstraße ist seine Heimat, als ich ihn besuche. Ich treffe ihn für mein Projekt "Heimatlos"?
Dieser Drehtag ist kein Neuland für ihn. Seit einigen Tagen erhält er ungeahnte Aufmerksamkeit. Der WDR war schon bei ihm, die örtliche Zeitung ist auch auf ihn aufmerksam geworden.
Der letzte Tag
Denn seit einem Jahr betreibt er selbst auch einen YouTube Kanal, in dem er über sein Leben im Fahrradanhänger berichtet. Mir war klar, dass ich ihn unbedingt treffen musste, um genau darüber mit ihm zu sprechen und was es für ihn bedeutet, "auf der Straße" zu leben und vor allem, wo er selbst seine Heimat sieht.
Für ihn ist Heimat eng mit dem Begriff Freiheit verknüpft. "Viele erkennen ihre eigene Freiheit nicht", sagt Sven.
Der Drehtag schreitet voran. Gegen Ende zeigt Sven mir ein Schlüsselbund. Die Schlüssel zu noch mehr Freiheit? Diese hatte er einen Tag zuvor bekommen. Denn heute war sein letzter Tag auf der Wiese...
Mehr von Sven und seinem Leben im (selbstgebauten) Anhänger seht Ihr hier:
Bürgerreporter:in:Michael Hoch |
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