Fleischeslust oder Fleischesfrust
Gestern hörte ich in den Nachrichten "Der Fleischkonsum der Deutschen sei merklich zurückgegangen". Zunächst denkt man:"Löblich!" Wenig später kam die nächste Meldung:"Die Lust auf Fleisch sei in anderen Ländern gestiegen!"
Vor einem Jahr kam in unserer WG eine an und sagte:"Leute,ich mache es nicht mehr mit. Die ganzen Tiere die für unser Mittagessen geschlachtet werden müssen, dieses Leid in den Tiertransportern und überhaupt, es ist nicht mal mehr gesund."
Ab dem Tag lebte sie vegetarisch und glaubte somit den Tieren einen Dienst zu erweisen. Glücklicherweise gab es keine Missionierungsversuche für die anderen WG Bewohner und so war es dann plötzlich beschlossene Sache, es würde für alle weniger Fleisch geben und mehr vegetarisches Essen. Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt und in den deutschen Supermärkten ist die Produktpalette vegetarischer und veganer Produkte stark erweitert worden. Scheinbar dachten wohl mehr Deutsche so wie unsere Mitbewohnerin.
Was wir allerdings immer vermuteten ist nun scheinbar bittere Realität. So haben wir immer gesagt:
"Wenn wir auch auf Rind,Schwein und Huhn weitgehend verzichten, sie werden dennoch produziert und dann anderswo verkauft. Im Grunde erhöhen wir auf lange Sicht nur den Fleischpreis im eigenen Land, denn die Tiere werden zukünftig im Ausland als Massenware günstiger angeboten."
Dadurch verschlimmern wir doch nur das Leid, denn es gibt wieder mehr Tiertransporte die sich auf Langstrecken begeben müssen. Geschlachtet wird so oder so. Hüben wie drüben, um es einfach mal so auszudrücken. Und irgendwann ist das liebe Vieh nur noch eine Ramschware.
Wie man es auch dreht und wendet, es ist immer von irgendeiner Seite aus verkehrt. So zählen wir nun zu der "Menge der Deutschen, die ihren Fleischkonsum eingeschränkt haben", jedoch zu welchem Preis?
Übrigens ist der Alkoholkonsum der Deutschen stark angestiegen!
Bürgerreporter:in:Elisabeth van Langen aus Köln |
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