Köln/Freie Wähler: Bezirksvertreter Torsten Ilg kritisiert das Schweigen der Kölner Politik zur geplanten „Pro-Erdogan-Demo“ in Köln.
Der Kölner Kommunalpolitiker Torsten Ilg von den Freien Wählern kritisiert in einer aktuellen Pressemitteilung, eine für kommenden Sonntag geplante Großdemonstration der „Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD)“ in Köln.
Dabei äußert er keinerlei Verständnis für das Schweigen führender Vertreter der anderen demokratischen Parteien in Köln: „Herr Erdogan vertritt mit seiner Politik in der Türkei nicht die Werte einer freien, säkularen Gesellschaft. Köln ist eine liberale und weltoffene Stadt, in der man zwar seit vielen Jahren parteiübergreifend, immer wieder gerne Bündnisse gegen „rechte Gruppierungen“ schmiedet, es aber offensichtlich keinen allgemeinen Aufschrei des Entsetzens darüber gibt, daß nun mehrere tausend Anhänger eines autoritär regierenden Präsidenten, offiziell Stimmung für eine Politik der Unfreiheit machen wollen. Ich vermisse hier auch klare Worte von unserer Oberbürgermeisterin“, so Ilg.
Die UETD gilt als Lobby-Organisation der türkischen Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Medienberichten zufolge werden in Köln etwa 15.000 Teilnehmer erwartet. Wie unterdessen der Kölner Stadtanzeiger berichtet, wurden auch in Köln bereits Erdogan-Gegner mit Hass-Mails, Boykottaufrufen und tätlichen Angriffen bedroht. Die Polizei in Köln beobachtet die Szene eigenen Angaben zufolge mit erhöhter Aufmerksamkeit. Torsten Ilg sieht aufgrund dieser Entwicklung zunehmend die Gefahr, dass Köln zu einem Zentrum ethnisch-religiöser Konflikte werden könnte: „Wir dürfen die türkischen Probleme nicht zu den unsrigen machen! Weder dieser Herr Gülen und seine ultra-religiöse Bewegung, die noch vor wenigen Jahren eng mit Erdogan zusammengearbeitet hat, noch Herr Erdogan selbst stehen für die Werte einer aufgeklärten Gesellschaft, wie sie einst Atatürk im Ansatz vertreten hat. Wem die jetzige Politik in der Türkei gefällt, der kann gerne aus Deutschland ausreisen und in der Türkei für seine Sache stehen,“ konkretisiert Ilg seine Kritik.
Der letzte Satz im Bericht gefällt mir sehr gut......