Freie Wähler und Torsten Ilg kritisieren Stadtbahnplanung im Kölner Süden.
Der parteilose Rodenkirchener Bezirksvertreter Torsten Ilg hat mit Ratsherrn Andreas Henseler (Freie Wähler) eine gemeinsame Pressemitteilung zum geplanten Stadtbahnprojekt im Kölner Süden verfasst. Darin bekräftigen beide Kommunalpolitiker ihre gemeinsame Ablehnung des „Rückbaus“ der Bonner Straße. Ein „Verkehrschaos“ sei quasi vorprogrammiert.
(Köln/Rodenkirchen) „Die Stadtbahn soll zweigleisig von der Marktstraße über die Bonner Straße bis zum Bonner Verteilerkreis geführt werden. Dafür ist ein Rückbau der Bonner Straße auf zwei Fahrspuren für den Autoverkehr geplant. Gegen diese Pläne wurden bereits im Vorfeld massive Bedenken der Bürgerschaft vorgetragen, “ kritisieren Henseler und Ilg das Vorgehen der politisch Verantwortlichen für dieses Großprojekt. Torsten Ilg bezeichnete in einer früheren Pressemitteilung das Vorhaben bereits als „einseitig und anachronistisch“, weil es den Individualverkehr aus ideologischen Gründen verteufle: „Grüne und rote Ideologen blenden die Wachstumsprognosen des Kölner Südens einfach aus. Sie ignorieren neue Bauvorhaben, z.B. auf dem Welle-Areal ebenso, wie die Tatsache, dass die Außenbezirke von Rodenkirchen auch in Zukunft keine direkte Bahnanbindung bekommen werden.“ In der nun gemeinsam verfassten Pressemitteilung verweisen sowohl Henseler als auch Ilg auf Gutachten von Bürgervereinen die nachgewiesen hätten, dass die gesamte Grundlage der Planungen falsch sei. Durch Fahrbahnreduzierung von 2 auf 1 Spur auf der Bonner Straße und die ebenerdige Querung der Bahn auf der Rheinuferstraße an der Südbrücke, werde der derzeitige Autoverkehr abgeschnitten: „Außerdem sind die Kapazitäten der Stadtbahn für die erhoffte Anzahl der Umsteiger vom Auto auf die Bahn nicht ausreichend“, so Henseler. Als stadtgestalterisch und verkehrstechnisch „unsäglich“ bezeichnen beide Kommunalpolitiker einzelne zentrale Planungselemente, wie beispielsweise die „Asphaltwüste“ an der Kreuzung Bonner- und Schönhauser Straße, sowie die überdimensionale Busschleife samt angrenzender Parkpalette mitten im Wohngebiet Heidekaul am Verteilerkreis. Henseler und Ilg fordern deshalb die Planung des dritten Bauabschnitts der Nord-Süd-Stadtbahn nochmals zu überarbeiten, um auch in Zukunft die vierspurige Nutzung der Bonner Straße zu ermöglichen, sowie die Kreuzung Bonner Straße/Schönhauser Straße neu zu gestalten und die Parkpalette Heidekaul zu verlegen.