Flüchtlingsunterbringung in Rodenkirchen: Torsten Ilg (Freie Wähler) will volle finanzielle Entlastung und fordert Zentralisierung des Schulsports in Kaserne.
„Der Zustrom von Flüchtlingen bringt Köln an seine Grenzen“, so sieht das auch Torsten Ilg, Bezirksvertreter der Freien Wähler in Köln-Rodenkirchen. Für ihn steht fest: „Diese Situation haben die Kommunen nicht zu verantworten. Ich fordere deshalb alle Ratsparteien auf, eine hundertprozentige Kostenübernahme für geplante Bauprojekte zur Unterbringung von Flüchtlingen in Köln und Rodenkirchen durch den Bund und das Land NRW einzufordern".
Torsten Ilg wehrt sich offen über die Anhäufung der Probleme durch übergeordnete politische Gremien: "Als Freier Wähler habe ich zumindest den einen Vorteil, mir weder von SPD und Grünen, noch von CDU und FDP Vorschriften machen lassen zu müssen. Ich erwarte konkrete Zahlen über freie Immobilien, die sich im Besitz des Bundes und des Landes befinden.“ Über den mangelhaften Brandschutz im „Bonotel“ hätte sich Oberbürgermeister Roters bereits vor dem überteuerten Erwerb der Immobilie schlau machen können, so Ilg.
Wie der stellv. Leiter des Amtes für Wohnungswesen Josef Ludwig bei der letzten Sitzung der Bezirksvertretung von Rodenkirchen einräumte, müsse auch in Rodenkirchen mit der Belegung von Turnhallen gerechnet werden. Für Ilg war diese Entwicklung abzusehen: „Ich habe bereits vor Monaten beantragt, Gespräche mit der Bundeswehr zu führen um die Möglichkeit zu prüfen, in der Adenauer-Kaserne den Schulsport zu zentralisieren“. Dies ist offenbar noch nicht geschehen.
Von einer Container-Siedlung auf dem ehemaligen Gelände der Dom-Brauerei in Bayenthal hält Ilg nach wie vor nichts: „Wie sich leider abzeichnet, droht die Unterbringung von Flüchtlingen in „Container-Lösungen“, zunehmend zum Dauerzustand zu werden. Das würde wichtige Bauvorhaben auf dem Gelände in Bayenthal gefährden.“ Auch die geplante Zwischenlösung in der ehemaligen Volvo-Zentrale an der Ringstraße sei problematisch: „Wenn hier eine Landeseinrichung geplant ist, muss auch das Land NRW die dafür nötigen Kosten zu 100 % tragen und erklären, welche Art von Unterkunft man dort plant“. Ilg unterstützt die Einrichtung separater Abschiebezentren für Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive wie in Bayern.
Die Wohnheime an der Brohler Straße und der Kalscheurer Straße werden in konventioneller Bauweise entstehen: „Hier sollte man meiner Meinung nach ausschließlich jene Menschen unterbringen, die auch eine langfristige Bleibeperspektive in Deutschland haben. Was ist mit den Einwendungen von Bürgern in Hochkirchen? Dort bestehen ernstzunehmende Bedenken gegen den Standort am Weißdornweg, weil sich dort ein Wasserschutzgebiet befindet. Sind diese Einwände juristisch haltbar? Auch darüber gibt es seitens der Verwaltung keine neuen Informationen", bemängelt Ilg. Der Zustand von einigen Unterkünften auf der Hitzeler Straße in Raderthal ist katastrophal. Auch hier sieht Ilg den Bund in der Pflicht, die volle finanzielle Last für die Sanierung zu tragen.
Bürgerreporter:in:Ricky Schmidberger aus Köln |
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