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Wichtelgeschichten von Elisabeth van Langen, 2
Wichteleien

  • Wichteleien 😃

    Sehr ihr das Wichtelheim an der Wand?
  • Foto: Aleksandra W.(Rhöndorf)
  • hochgeladen von Elisabeth van Langen

Murksi, die Katze aus Lilly's Familie schlich durch die Wohnung. Da sie gute Ohren hatte , hörte sie fast alles. So auch diesmal, als sie eigentlich zu einem Nickerchen unter die Couch kriechen wollte.
Da......was war das für ein raschelndes Geräusch? Es kam von dort hinten an der Wand.
Ihre grünen Augen leuchteten im Dunkel der Nacht. Angestrengt blickte sie in die Richtung aus der sie das Geräusch vernahm. Nichts war zu sehen....doch Halt...was war denn das? Schwebte da ein Blatt Papier einfach so durch den Raum? Mit einem Satz sprang sie auf das Blatt zu. Ihre Pfote erwischte noch so gerade das zu Boden sinkende Blatt. Dabei zerriss dieses. Da sah sie die kleine Tür in der Wand, die sich dort seit einigen Tagen befand..Öffnete diese sich etwa?
Rummmmmms.....die Tür knallte zu. Wäre die Katze ein Mensch, hâtte sie sich jetzt ihre Augen gerieben. So schnüffelte sie stattdessen an der Wand.

Hinter der kleinen Tür saßen Jondo und Jari japsend auf ihren winzigen Betten. "Puh, gerade noch rechtzeitig. Das ist ein Ungeheuer!" maulte Jari. "Sie hat unsere Post zerstört. Monster!" meckerte nun auch Jondo. "Was machen wir denn jetzt? Die Nacht ist vorbei und Lilly hat heute keinen Brief von uns. Alles wegen diesem Untier."
Jari kratzte sich am Kopf, dabei schob sich seine kleine Wichtelmütze nach hinten. Eine winzige Locke kam zum Vorschein. Jondo musste bei diesem Anblick lachen. Jari fragte was so lustig sei. Jondo antwortete: " Du hast krumme Haare!" Jari tippte mit seinem Zeigefinger an Jondos Mütze. Diese rutschte ihm vom Kopf. Jetzt lachte Jari . "Du doch auch!" Nun mussten beide lachen.

Langsam wurde es draußen hell.
Lilly erwachte und hüpfte gut gelaunt aus ihrem Bett. Eilig lief sie ins Wohnzimmer, um zu sehen ob es Wichtelpost gab. Auf dem Boden lagen Papierfetzen und mittendrin saß Murksi, die die Wand anstarrte.
Aufgeregt rief Lilly "Mammmmaaa! Komm mal, die Katze hat die Post zerstört."
Mutter kam ins Wohnzimmer und sah nun ebenfalls die Bescherung. "Och nö, was hast du denn wieder für Murks gemacht, Murksi?"
Die Katze flitzte unter die Couch.."Und jetzt? Jetzt wissen wir gar nicht was die Wichtel mir geantwortet haben."
Mutter sammelte die Papierfetzen ein. Lilly warf noch einen bösen Blick Richtung Murksi und ging zurück in ihr Zimmer.

Mutter nahm die Papierfetzen mit in die Küche. Sie strich das Papier glatt und legte wie bei einem Puzzle die Fetzen aneinander. Dann klebte sie diese auf ein großes Stück Karton. Lächelnd las sie was dort stand.

Lilly saß am Schreibtisch als die Mutter in ihr Zimmer kam.."Da schau, ich konnte den Brief retten." Sie legte ihn auf Lillys Schreibtisch.
Lilly blickte darauf und jubelte:" Mama , du bist so toll. Dankeschön. Jetzt kann ich Jondo und Jari antworten. Wollte denen gerade schreiben unsere Katze sei doof."
"Ach Lilly, die Katze ist nicht doof, sie handelt so wie Katzen eben sind"
"Dann schreibe ich das den Wichteln ".

Am Abend legte Lilly einen Brief vor die Wichteltür. Vater der das sah fragte was sie denn den Wichteln geschrieben habe.
Lilly erzählte von Murksi und was heute passiert war. Vater schaute danach ein wenig besorgt drein.
Als Lilly im Bett war, fragte der Vater die Mutter:"Meinst du die Katze hat die Wichtel erwischt?"
"Das glaube ich nicht. Die sind ja unsichtbar.Aber heute Nacht machen wir die Wohnzimmer Tür zu, damit Murksi nicht reinkommt."
Vater stellte einen Fingerhut gefüllt mit einem Schluck Milch auf den Wichteltisch, der vor der Mauer stand. "Damit sie sich stärken können!"
Kurz darauf gingen auch die Eltern schlafen.

Jondo und Jari horchten ob alles ruhig war. Jari öffnete vorsichtig die Wichteltür und Jondo fragte:
" Ist das Monster weg?"
"Ich sehe es jedenfalls nicht! Aber ein Brief liegt dort, von Lilly."
Jondo hüpfte vom Bett und kletterte die Leiter herunter.
Neugierig schauten die beiden Wichtel auf das Blatt Papier.
Dort stand:

LIEBER JONDO , LIEBER JARI,
IHR MÜSST KEINE ANGST VOR DER KATZE HABEN, AUCH WENN DIE EUREN BRIEF ZERRISSEN HAT. MURKSI IST EIGENTLICH GANZ LIEB UND ICH WAR DOLL TRAURIG, ALS EUER BRIEF KAPUTT WAR, ABER MAMA HAT IHN WIEDER GANZ GEMACHT.
KANN ICH EUCH MAL MIT IN DEN ZOO NEHMEN?". GRUSS LILLY

"Zoo? Ohje , da sind doch noch viel mehr Tiere."
"Die uns aber nicht sehen können."
"Lilly kann uns aber auch nicht sehen. Warum will sie dann mit uns in den Zoo?"
"Vor allen Dingen wie?"
"Und welches Kind darf schon Nachts in den Zoo?"
"Und in welchen? Wir sind hier doch nicht in Köln."
"Fragen wir sie. Schreiben wir ihr eine Antwort. Doch guck mal, da steht ein Becher Milch".
Freudig tranken die beiden abwechselnd aus dem Fingerhut."
Als sie sich gestärkt hatten, wuselten sie durch das Wohnzimmer, warfen Bilderrahmen und Bücher um. Nagten die Kerzen am Adventskranz an, wie Mäuse. Zupften Blumen aus der Vase. Als es hell wurde verzogen sie sich wieder in die Wand und legten sich schlafen.

Mutter war heute als erste wach. Öffnete die Wohnzimmer Tür und Murksi schoss an ihr vorbei ins Wohnzimmer. "Oh nein! Diesmal rupftst du nichts kaputt Murksi."
Eilig ging Mutter hinterher. Doch die Katze saß vor der Wichteltür und maunzte laut.
"Ja Murksi, du hast Recht. Da ist etwas drin, aber das sind Freunde von Lilly, auch wenn sie keiner sieht."
Lilly kam nun auch herein und griff sich den Brief.

LIEBE LILLY, WIR HABEN KEINE ANGST VOR DER KATZE, ABER SIE MACHT IMMER SO VIEL DUMMHEITEN.
WOHIN WILLST DU DENN IN DEN ZOO? UND WIE SOLLEN WIR DA MITKOMMEN.? DAS GEHT LEIDER NICHT"

Lilly lachte laut und sagte zur Mutter, "Die schreiben Murksi mache immer so viele Dummheiten." Dabei schaute sie auf das Chaos was die Wichtel in der Nacht angerichtet hatten.
Nun lachte auch die Mutter.
"Mama , ich will die mit in den Zoo nehmen. Wir fahren doch am Wochenende in den Reptilienzoo am Drachenfels."
"Das geht nicht Lilly. Wichtel kommen und gehen von alleine. Man kann sie nicht mitnehmen."
"Schade! Aber lustig wäre das bestimmt."
Vater der die letzten Sätze gehört hatte murmelte, er fände es nicht so lustig, wenn die Wichtel dort womöglich durch die Terrarien liefen und die Reptilien verrückt machten. Ihm genüge schon Murksi, die gerade wieder an der Wand kratzte.

Jari und Jondo hörten davon nichts, denn sie schliefen schon tief und fest. Hatten in ihren Wichtelträumen schon viele neue Ideen für die nächste Nacht. Da war nämlich so ein Gerät, mit dem konnte man diesen komischen beleuchteten Kasten in Bewegung bringen, den die Menschen Fernseher nannten. Das würde später bestimmt eine gute Wichtelei.
Oder ? Was denkt ihr? Wen werden sie da wohl sehen?

(Diese Geschichte wird nächste Woche fortgesetzt mit Teil 3 "Die Fernbedienung")

© Elisabeth van Langen, 2023

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6 Kommentare

🤣 vielleicht reagieren die auf Murksi .

Auf echte Katzen vielleicht aber auf digitale?

Fantasie ist alles😘.  Bei uns zieht auch gerade ein Wichtel ein. Oder mehrere? Dabei ist doch bald Weihnachten. Was wollen die denn jetzt noch ? Ab Geschichte 4 erfährt man dazu mehr.  

Danke für ' s unermüdliche lesen und ein schönes Weihnachtsfest, mit Familie und  den Enkelhunden. 🎄

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