5000 Menschen werden zur Zeit in Köln evakuiert

Köln am Abend

. ....davon alleine 2000 Bewohner des Kölner Uni Centers.......

Der Grund für diese groß angelegte Evakuierung ist ein Bombenfund. Wieder einmal kommt eines der Überbleibsel des schweren Bombenangriffs auf Köln, an die Oberfläche. Diesmal wurde eine 5 Zentner Bombe mit aktivem Zünder, in der Nähe des Uni Centers, genauer, an der Berrenrather Straße in Sülz gefunden.

In den letzten Wochen werden regelmäßig Bombenfunde in und um Köln gemeldet.
Ein großer logistischer Aufwand, der von den Einsatzkräften mittlerweile mit viel Routine und trotzdem mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, gestemmt wird.

Ein Radius von bis zu 500 Metern wurde um die Fundstelle gezogen und diese Gebiete großflächig abgesperrt. Betroffen sind Teile der Zülpicher Straße und Luxemburger Straße, Ägidiusstraße, Rennebergstraße, Konradstraße und Teile der Uni. Die KVB Linie 18 darf dieses Gebiet zur Zeit nicht befahren.

Noch heute Abend soll die kontrollierte Sprengung durch den Kampfmittelräumdienst erfolgen. Eine größere Menge an Stroh und Sand wird zur Zeit zur Fundstelle gebracht, damit die Bombe bei der Entschärfung einen Puffer hat. Sie soll in einem Erdloch, in etwa 4 Meter Tiefe liegen und britischen Ursprungs sein Bei .Bauarbeiten des Erzbistums für das neue Berufskolleg wurde sie am Nachmittag kurz vor 16 Uhr entdeckt.

Das Uni Center Hochhaus ist mit seiner Höhe von 134,0 m, eine der größten Hochhäuser Europas und bietet mit seinen 954 Wohnungen Platz für rund 2000 Bewohner. Dieses zu evakuieren ist natürlich zeitraubend und somit verzögert sich die Entschärfung etwas.
Bekannt wurde das Uni Center u.a. durch den Film "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", welcher dort zum Teil gedreht wurde.

Die Sprengladung wurde gegen 21:50 Uhr angebracht,nachdem der Sprengmeister erst einige Schwierigkeiten bei der genauen Klassifizierung der Fliegerbombe hatte. Diese war mit Lehm und Kiesresten bedeckt. Die kontrollierte Sprengung soll aus einer Entfernung von 300 Metern erfolgen und man hofft gegen Mitternacht die normale Ordnung wieder herstellen zu können.

Auch gegen 22:30 sind nicht alle Evakuierungen abgeschlossen, dennoch scheint man bald das Signal zur Sprengung geben zu können.

Eine Stunde später schreibt eine Lindenthalerin auf Facebook"Ich hab den Knall nicht gehört!". Wie auch? Denn bislang konnte die Bombe noch nicht gesprengt werden. Die verantwortlichen Sicherheits und Ordnungsbehörden überprüfen noch einmal alles und scheinen selber recht unsicher zu sein, denn diese Sprengung kann auch zu großen Schäden führen. Man will die Anwesenheit von Menschen in der Sperrzone ausschließen.

In wenigen Minuten wird nun die Detonation der Bombe erwartet.(00:00Uhr)
Die Minuten ziehen sich wie Kaugummi und einigen Anwohnern im Radius rund um die Sperrzone wird es mittlerweile Angst und Bange. Zermürbende Momente, die nicht nur an den verantwortlichen Kräften sondern auch an die wartenden Menschen in den Auffangzentren zerren.

Schuld an den Verzögerungen tragen die Schaulustigen, die sich wohl auf ein paar Fotos oder Videoaufnahmen in der Sperrzone eingerichtet hatten. Da kann man nur hoffen, die Stadt verhängt ordentliche Bußgelder für diese Behinderung.

Kurz vor 1 Uhr wurden die Sicherheitskräfte angewiesen ihre Ohren zu verstöpseln und um 1:15 konnte die Sprengung erfolgreich vollzogen werden.

(Artikel wird fortlaufend aktualisiert)

Bürgerreporter:in:

Elisabeth van Langen aus Köln

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