Psychotherapie

Für viele Menschen ist Psychotherapie immer noch verbunden mit der Behandlung von schweren psychischen Absonderlichkeiten. Wer in die Psychotherapie geht, gibt quasi eine Bankrotterklärung ab, argwöhnen viele.

Der Gedanke, sich durch eine Psychotherapie frühzeitig bei leichten Irritationen dienen zu lassen, beleidigt schlicht unser Selbstwertgefühl. Wir riskieren den Versuch einer Psychotherapie nicht. Die Furcht vor den Psychotherapeuten, die einem in den Kopf schauen, die unsere Schwächen finden, führt zur Aggression und/oder Spott. Zudem glauben viele, dass man in der Psychotherapie noch mehr leiden muss.

Psychotherapie ist eine Dienstleistung, um unser Leben leichter zu machen bzw. es erst gar nicht schwer werden zu lassen.

Es ist weder eine Bankrotterklärung abzugeben, noch wird das Selbstwertgefühl weiter gekränkt. Auch können Psychotherapeuten eben nicht in die Köpfe anderer Menschen schauen, sondern nur in ihre eigenen. Schwächen findet der Klient selbst und muss darüber nicht mal berichten und schon gar keine Rechenschaft ablegen. Der Klient bleibt mündig und selbstbestimmt. Die Psychotherapie macht den Klienten noch mündiger und noch selbstbestimmter als er dies eh schon ist.

Es gibt keine Abhängigkeiten. Der Klient entscheidet von Termin zu Termin selbst, ob er weiter macht oder nicht. Der Klient entscheidet wie weit er geht und sonst kein anderer.

Ein Psychotherapeut gibt lediglich fachkundige und zielgerechte Anregungen. Er ist kein Missionar und gibt keine Muss-Soll-Darf-Anweisungen. Der Klient entscheidet eigenverantwortlich über sein Muss, Soll und Darf.

Der Klient beurteilt, welche Werte und Regeln er für sich übernimmt, welche er heraus nimmt und welche er neu wählt. Die Entscheidungsfähigkeit wird durch die Psychotherapie bestätigt.

In einer Psychotherapie werden keine Schuldzuweisungen vorgenommen. Das Gegenteil ist der Fall. Schuldgefühle werden abgebaut, falls vorhanden.

Jeder Klient in der Therapie wird ernst genommen. Seine Sichten, Werte und Regeln werden nicht durch den Therapeuten infrage gestellt oder gar als „falsch“ etc. verurteilt. Das darf nur der Klient selbst.

Klienten haben die emanzipierte Wahl über den Inhalt der freien Psychotherapie. Erst wenn die Kosten für die Therapie durch Versicherungen übernommen werden sollen, geben diese auch alles andere vor.

Wer seine Therapie selbst bezahlt hat eine unbeschränkte Wahl- und Entscheidungsfreiheit.

Psychotherapie ist eine Art Rückenschule für unsere seelische Wirbelsäule - unser seelisches Rückgrat.

Wir können freier, stärker und glücklicher werden. Dieser Wunsch muss nur größer sein als die Angst. Es erfordert viel Mut, diesen Weg zu gehen, aber es lohnt sich.

Bürgerreporter:in:

Gudrun Großbach aus Xanten aus Kevelaer

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