Mobbing

Im Betrieb erwachsen Gewalt und das Quälen aus dem Zusammentreffen von Machtlust und Perversität. Man trifft dort weniger auf große zerstörerische Perversionen, aber die kleinen, täglichen, gewöhnlichen Perversionen. Sie kumulieren sich.
Unter Mobbing ist jede Verhaltensweise zu verstehen, die durch das Überschreiten von Grenzen in Benehmen, Handlungen, Gesten, mündlichen oder schriftlichen Äußerungen die Persönlichkeit, die Würde oder die physische und psychische Unversehrtheit einer Person beeinträchtigen, deren Anstellung gefährden oder das Arbeitsklima verschlechtern kann.
Diese Form der Quälerei ruiniert die Arbeitsatmosphäre und mindert die Produktivität, vermehrt den Arbeitsausfall, führt zu psychischen Schäden.
Mob: Masse, Haufen, Pöbel. Daher Vorstellung der Belästigung. Es ist Psychoterror.
Der psychologische Krieg am Arbeitsplatz besteht aus hinterhältigem Machtmissbrauch und der perversen hinterhältigen Manipulation.
Das Quälen entsteht auf harmlose Weise und breitet sich heimtückisch aus. Anfangs wollen die Betroffen kein Theater machen und nehmen Sticheleien und Schikanen auf die leichte Schulter. Daraufhin mehren sich die Angriffe, und das Opfer wird in die Enge, in eine Position der Unterlegenheit getrieben, immer länger feindseligen und entwürdigenden Machenschaften ausgesetzt.
Es ist normal, dass Konflikte auftreten. Eine verletzende Bemerkung in einem Augenblick von Erregung oder schlechter Laune hat nichts zu bedeuten, erst recht nicht, wenn Entschuldigungen folgen. Erst die Wiederholung der Schikanen, der Demütigungen ist das Zerstörerische.
Mobbing ist wie eine Maschine, die sich in Gang setzt und alles zermalmen kann. Die Kollegen halten sich aus Feigheit, Egoismus oder Furcht heraus. Hat sich dieser Typus zerstörerische Interaktionen etabliert, wird er sich stetig ausweiten, fall nicht jemand von außen energisch eingreift.
Eine Situation perverser Gewalt hat die Tendenz das Opfer zu betäuben.
Mobbing ist ein kreisförmiges Phänomen. Es nützt daher auf keinen Fall danach zu suchen, was am Anfang des Konflikts steht. Der Kreis hat keinen Anfang und kein Ende!
Eine Folge von Verhaltensweisen durch den Aggressor soll die Angst des Opfers auslösen, die bei ihm eine abwehrende Haltung hervorruft, die neue Aggressionen hervorruft. Allein der Anblick der gehassten Person ruft kalte Wut beim Peiniger hervor, und beim Opfer Furcht vor dem Peiniger. Die Furcht hat beim Opfer ungünstige Verhaltensweisen zur Folge, die dem Peiniger als Alibi dienen, seine Aktionen rückwirkend zu rechtfertigen. Das Opfer reagiert zudem oft heftig und verwirrt. Was das Opfer auch unternimmt, was es auch tut, wird ihm von seinen Verfolgern angelastet. Es ist eine Hetzjagd, die bei den Peinigern Lust auslöst und immer mehr Hunger nach Lust erzeugt. Die Motivationsspirale wird so in Gang gehalten. Weiteres Ziel derartiger Machenschaften ist es, das Opfer aus der Fassung zu bringen, in totale Verwirrung zu treiben, so dass es Fehler macht.
Selbst wenn das Quälen sich auf einer gleichrangigen Ebene abspielt, schreitet die Unternehmensleitung zu selten ein. Sie weigern sich hinzusehen oder lassen alles laufen. Oft werden sie sich des Problems erst bewusst, wenn das Opfer oft wegen Krankheit fehlt.

Mobben, bis der Arzt kommt.

Der Konflikt artet im erheblichen Maße aus, weil das Unternehmen es ablehnt, sich zu kümmern, sich einzumischen, bzw. durch Fachleute eine vorbeugende Psychohygiene im Betrieb zu installieren. Die Unternehmen meinen, dass Ihre abhängigen Beschäftigten, wie es im Gesetz heißt, erwachsen genug sind, ihre Probleme selbst zu regeln. Die im Gesetz verankerte Fürsorgepflicht des Arbeitgebers scheint vergessen.

Das Opfer fühlt sich eh schon schutzlos und auch noch missbraucht von denen, die dem Mobbing beiwohnen, ohne einzugreifen. Das ist ebenfalls Mobbing, d. h. die passive Form.

Es ist wichtig in das Geschehen professionell einzugreifen und dann kommt alles zum Stillstand.

Bürgerreporter:in:

Gudrun Großbach aus Xanten aus Kevelaer

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