Macht Handystrahlung dumm? Neue Studie misst Hirnleistung von Ratten nach Strahlenbelastung
Das Thema Strahlung in Deutschland wird unterschätzt. Zwar gibt es immer wieder Diskussionen um Funk- und Handymasten, doch inzwischen haben schon Kindergartenkinder ein Handy und Grundschüler gehen mobil via W-LAN ins Internet. Dabei haben Wissenschaftler an der Uni Bochum herausgefunden, dass elektromagnetische Felder Lernprozesse im Gehirn behindern und das Gedächtnis verschlechtern. Getestet haben die Forscher die Wirkung von Handystrahlung an Ratten. Mit dem Ergebnis, dass kurze, schwache Strahlung die Denkprozesse im Hirn kaum beeinflusst. Je länger die Handystrahlung wirkt und je höher der SAR Wert (also die Intensität der Handystrahlen) ist, desto mehr Schaden nimmt das Gehirn allerdings. Für normales Telefonieren mit dem Handy sind die Werte den Forschern der Ruhr-Uni Bochum zufolge allerdings eher unbedenklich.
Der SAR Wert:
SAR bedeutet "spezifische Absorptionsrate". Dieser Wert wird in Watt pro Kilogramm angegeben und beschreibt die Energierate, mit der elektromagnetische Felder von biologischem Gewebe aufgenommen werden. Daher wird sie in der Einheit Watt pro Kilogramm gemessen. Je höher der SAR Wert, desto höher die Aufnahme von Strahlung und die damit verbundene Erwärmung des Gewebes. Der SAR Wert wird mit maximaler Sendeleistung gemessen. Der angegebene Wert ist also in der Regel deutlich niedriger als die tatsächliche Handystrahlung.
Handystrahlung hat Einfluss auf das zentrale Nervensystem.
Die Gehirnaktivität verändert sich. Eine Veränderung im Glukoseumsatz wurde nachgewiesen. Ebenso ist die Veränderung der Gehirnströme im EEG sichtbar.
Was diese Effekte für die Langzeitwirkungen von Handystrahlung bedeuten, ungewiss. Unbedenklich aber ist diese Technik nicht.
"Elektromagnetische, gepulste Wellen von Sendemasten und Handys beeinflussen und deformieren den Zellkern."
Prof. Dr. Heyo Eckel
Facharzt für Radiologie, ehem. Vorsitzender des Ausschusses "Gesundheit und Umwelt" der Bundesärztekammer, Ehrenpräsident der Ärztekammer Niedersachsen
Quelle: "Der Zellkern verändert sich", Schwäbische Post, 07.12.2006
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