Fleischkonsum vs Tierliebe
Zwei Rituale - ein Konflikt

Kälbchen in einem Stall. Ich esse kein Fleisch von Jungtieren. | Foto: Foto: Nelia G.
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  • Kälbchen in einem Stall. Ich esse kein Fleisch von Jungtieren.
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Erstes Ritual
Sicher kennt man die Sendungen im Fernsehen, die regelmäßig am frühen Samstagabend als Staffel ausgestrahlt werden. Dort geben tierliebe Menschen armen, ausgesetzten und misshandelten Tieren ein neues, lebenswertes Zuhause. Sie betreiben einen Gnadenhof oder haben eine sonstige, paradiesische Anlage für Hund, Katze und Maus.
An dieser Stelle möchte ich meine allergrößte Hochachtung für dieses Engagement aussprechen und ein dickes Danke loswerden für den unglaublichen Einsatz von Menschen, die sich dem Tierschutz verschrieben haben.

Ich schaue diese Sendungen gerne und schmelze regelmäßig dahin wie Butter in der Sonne, wenn ich diese geretteten Tiere in ihrem Wohlgefühl sehe. Dann möchte ich am liebsten gleich dort mitarbeiten. Aber während ich in diese glücklichen Tieraugen schaue, schleichen sich ein paar störende Gedanken in meinen Kopf. Nicht essbare Tiere – ok, aber muss man wirklich Hühner vor dem Kochtopf retten und Schweine bis ins hohe Alter pflegen?

Früher
Wenn man die ältere Generation hier auf dem Land danach befragt, erntet man ein Kopfschütteln. War es doch früher an der Tagesordnung und auch lebensnotwendig, Tiere zu schlachten. Ich bin selbst als Kind damit aufgewachsen.

Heute
Doch einiges ist heute anders. Angesichts der Massentierhaltung und des übertriebenen Fleischkonsums, habe ich da schon einen Konflikt. Ich bin empfindlicher geworden und ein ganzes Hähnchen am Spieß zu sehen, macht mir schon zu schaffen. Ich mag Fleisch eher in einer Form, der man das Tier nicht mehr ansieht, auch wenn das ein dämlicher Selbstbetrug ist. Die lachenden Schweine im Logo auf Fleischertüten könnte man sich allerdings mal sparen.

Ich bin kein Vegetarier - noch nicht. Es gibt viele Nährstoffe, die dann anderweitig ersetzt werden müssen. Mein Fleischkonsum ist moderat und ich lege Wert darauf, dass das Tier glücklich gelebt hat und human in unserer Region gestorben ist.

Damit wäre ich beim zweiten Ritual am Samstagabend. 
Seit Jahren gibt es bei uns mit Käse überbackene Hackfleischbrötchen zum Abendessen. Ich verwende dafür Rinderhack aus frischen Bratwürsten und strecke dieses noch mit einem Ei und einer Hand voll Semmelbröseln.

Solange ich noch nicht Vegetarierin bin, wird mir mein zweigeteiltes Herz wohl zu schaffen machen.

Allgemein würde es auch schon etwas bringen, wenn der Fleischkonsum reduziert würde und man genau schaut, woher das Fleisch stammt.

Bürgerreporter:in:

Nelia G

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