Thanksgiving
Historisches aus dem Porzellan
„New England Mayflower“
so steht es auf der Unterseite meines Porzellangeschirrs. So hat die Firma Eschenbach diese Serie mit dem etwas abstrakten Blumenmuster benannt und signiert. Immer wenn ich eine Kaffeetafel decke, fällt mir ein, wofür die Bezeichnung steht und welches historische Ereignis sich damit verbindet, das in den nächsten Tagen wieder aktuell sein wird.
Am vierten Donnerstag im November feiert man in den USA und in Kanada den "Thanksgivig-Day". Um die Entstehung dieses Brauchs rankt sich eine Geschichte:
Als die Pilgerväter -
(als Pilgerväter - englisch Pilgrim Fathers oder Pilgrims - werden die ersten englischen Siedler in Neuengland bezeichnet, die die Plymouth Colony im heutigen Massachusetts gründeten. Text: Wikipedia)
- 1620 mit dem englischen Segelschiff, der "Mayflower", bei Plymouth Rock in Massachusetts landeten, konnten sie nicht mehr für den Winter vorsorgen und eine Ernte einbringen. Sie befürchteten, verhungern zu müssen. Da es sich um vorwiegend gläubige Menschen handelte, beschlossen sie, sich im Gebet an Gott zu wenden und ihn um Hilfe zu bitten. Auf eine gute Ernte konnten sie nicht mehr hoffen, wohl aber darauf, dass etwas geschah, um sie am Leben zu erhalten.
Sie sollten nicht enttäuscht werden. Einheimische Wampanoag, die den neuen Siedlern wohlgesonnen waren, versorgten sie mit allem, was sie nötig hatten, um durch den Winter zu kommen und brachten ihnen bei, wie man das Land bestellt. Aus Dankbarkeit gegenüber Gott und diesen Menschen, feierten sie mit ihnen das erste Thanksgiving-Fest.
Für die indigene Bevölkerung ging die Geschichte später nicht sehr gut weiter, weshalb das Fest bei den Nachkommen nicht beliebt ist. Nach einigen Jahren friedlichen Zusammenlebens, kamen immer mehr Siedler. Es kam zu Auseinandersetzungen und schließlich zur Verdrängung der Ureinwohner. Wie es wohl bei allen eigentlich guten Anfängen in der Menschheitsgeschichte ist, sind Schattenseiten nicht ausgeblieben.
Traditionell für Thanksgiving sind Speisen wie gefüllter Truthahn (Roasted/Stuffed Turkey) mit Beilagen und Nachspeisen wie Cranberry-Sauce, Süßkartoffeln (Sweet Potatoes), heißem Apfel- und kaltem Kürbiskuchen sowie Gemüse wie Kürbis, grüne Erbsen und Mais. Allerdings werden keine Geschenke verteilt, wie man vermuten würde.
Jedes Jahr wird dem Präsidenten ein Truthahn ins Weiße Haus geliefert, den er aber traditionell begnadigt.
Es ist schön, Erinnerungsfeste zu feiern, solange man nicht vergisst, was an Geschichte mit dazugehört. Auch mit unserem bevorstehenden, christlichen Weihnachtsfest, dem Geburtstag des Retters, sind tragische Ereignisse verwoben, die jeglicher Krippen-Romantik entbehren. Sogar an seinem eigenen Geburtstag kann man vielleicht nicht alles feiern, was das Leben so brachte, aber man feiert das freudige Ereignis, dass man geboren wurde.
Was die Porzellanmanufaktur dazu bewogen hat, dem Geschirr diesen Namen und die Farben des Schiffes zu geben, weiß ich nicht. Da ich es aber seinerzeit aus einem bestimmten Grund gekauft habe, hat es auch für mich Erinnerungswert.
Bürgerreporter:in:Nelia G |
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