Sommerzeit

Heuernte

Wenn die Wiesen abgemäht sind und voller Heu liegen - dann ist wirklich Sommer :) Ich bin zwar auf dem Land groß geworden, aber ich bedaure es sehr, dass wir keine Landwirtschaft hatten.

Diese Heuwiese hatte gestern, bei einem Besuch in der Gegend, meine besondere Aufmerksamkeit. Es ist ein ehemaliges Ski-Lift-Gelände. Der steile Hang fordert viel Geschick für den Traktorfahrer.
Früher wurde das Heu per Hand gewendet und aufgeladen. Das war schwere Arbeit, aber ich denke, es hat die Leute glücklich gemacht. Heute erledigen das spezielle Landmaschinen. 

Ich will nicht alten Zeiten hinterhertrauern. Die "gute, alte Zeit" war auch nicht immer gut und ich lebe ganz gerne im Heute. Aber es gibt ein paar Dinge, die sind uns verlorengegangen, und das ist schade.
Es liegt für den Menschen eine große Zufriedenheit und auch Dankbarkeit darin, etwas anzubauen, zu ernten und für den Winter zu sorgen. Selbstgepflückte Erdbeeren schmecken schon alleine deswegen besser, weil man etwas dafür getan hat. Wir würden Lebensmittel viel mehr schätzen, wenn sie uns mehr Mühe kosten würden, als sie säuberlich verpackt in den Einkaufswagen zu werfen.

Dieses Heu wird, so sagte der Besitzer, nicht gewendet. Es soll so aufgehäuft trocknen. Dann behält es mehr sein Aroma und seine Inhaltsstoffe, als wenn es von allen Seiten trocknet. Und beim Stichwort "Aroma" bin ich wieder dabei :) Heu duftet unheimlich gut, und zum Glück bin ich dagegen nicht allergisch und kann meine Nase tief hineinstecken. Hmmm - dieser Duft!
Das erinnert mich an ein Lied, das wir früher vor dem Essen oft gesungen haben:

Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn.
Drum dank ihm , dankt, drum dankt ihm, dankt, und hofft auf ihn.
(Das ist der Refrain des Liedes: Wir pflügen und wir streuen..., Mathhias Claudius)