Sonderausstellung mit 52 Gemälden des belgischen Künstlers Jan Maria DONDEYN im KÜNSTLERHAUS LENZ - Gladenbach/ERDHAUSEN

„Ist das Kunst oder kann das weg?“ - Das ist hier keine Frage:
NICHT ein "Anti-Kunst"-Macher stellt derzeit im überregional bekannten KÜNSTLERHAUS LENZ in Gladenbach aus:

So kann es nicht passieren, dass dort etwas weggeputzt wird (Fall Kippenberger; ich berichtete im web; GZ) und sich eine Putzfrau-Posse á la Joseph BEUYS abspielen kann: Keine „Installationen“ – non verbale , räumlich-szenische Arrangement mit thematischen Vorgaben – faszinieren: das BILDPROGRAMM heißt schlicht „MALEREI“ – von abstrakt bis gegenständlich:

NICHT um den erweiterten KUNSTBEGRIFF („jeder ist ein Künstler“ - JB) geht es; NICHT nach der Devise "all is pretty"-Motto (Andy WARHOL)…

Das KÜNSTLERHAUS LENZ in Gladenbach-ERDHAUSEN präsentiert eine Sonderausstellung mit 52 Gemälden des belgischen Künstlers Jan Maria DONDEYNE – „Artist & Art Instructor“; so J.M.D.s Worte. Dazu siehe auch die KHL-Homepage: http://www.kuenstler-haus-lenz.de/ - Pressestimmen-Link http://www.kuenstler-haus-lenz.de/presse/dezember-... - ebenda zu werner hahn: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43...

Ein User der GZ freute sich über einen Beitrag von mir (1): „Sehr guter Beitrag, der einige Wissenslücken bei mir gefüllt hat. Da ich bestimmt schon 15 Jahre nicht mehr im Künstlerhaus Lenz war, werde ich es mal wieder aufsuchen müssen. Für GZ-Leser vielleicht ganz interessant und zusätzlicher Anreiz, das Künstlerhaus ist auch Café und Restaurant.“

Aktuell eine Sonderausstellung:

Das KÜNSTLERHAUS LENZ in landschaftlich reizvoller Lage in Gladenbach-ERDHAUSEN einmal momentan aufzusuchen, um Gemälde und Zeichnungen des KARL LENZ in besonderer Atmosphäre in den Gasträumen des großen Hauses zu bestaunen, ist besonders zu empfehlen:

Zu sehen ist bis zum 4. Dezember eine AUSSTELLUNG mit Positionsbestimmung des Künstlers Jan Maria Dondeyne – „Artist & Art Instructor“ (www.dondeyne.de): Jubiläumsausstellung im Künstlerhaus Lenz in Erdhausen – 25 Jahre freischaffender Künstler.

Die 52 Bilder, die dort zu sehen sind, in den vergangenen drei Jahren entstanden, muss sich der KUNSTINTERESSIERTE ansehen: sie spiegeln die Themen von 25 Jahren als Künstler des Hinterlandes (Kreis Marburg-Biedenkopf) wider. DONDEYNE hat es nicht leicht gehabt, von der („brotlosen“) KUNST zu leben. Ein Artikel von Heike DÖHN (HA) schildert dies ganz gut.

Den Beruf eines Lehrers wollte er nicht mehr ausüben und so entschied sich der mutige JMD für den Weg des freischaffenden unabhängigen Künstlers - kein einfacher Weg. (Vgl. http://www.mittelhessen.de/lokales/region_hinterla... )
Dass der Bekanntheitsgrad des Belgiers weiterhin "rasant" zunimmt, ist sehr zu wünschen. Artikel zu JMD können dabei hilfreich sein.

ZU LEBZEITEN von Berta und Ellen Lenz

DANK für den Kommentar lieber Herr ZEUN, schrieb ich in der GZ (1): Einige Wissenslücken wurden durch GDK-Research auch bei mir gefüllt. Beschäftige mich seit Jahrzehnten mit dem Werk von KL. So geht es vielen, die bestimmt schon seit x-Jahren nicht mehr im Künstlerhaus Lenz waren; es war ja vorübergehend auch geschlossen (Pächterprobleme). Die GDK-Publikationen werden einen neuen Andrang im KHL bewirken - hoffe ich - SO WIE DAS ZU LEBZEITEN von Berta und Ellen Lenz war. Sicherlich für GZ-Leser "vielleicht ganz interessant und zusätzlicher Anreiz, das Künstlerhaus ist auch Café und Restaurant"... Die NAZI-Kunst und KL - ein sehr interessantes Thema (m.E.). Siehe auch Plattform: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/maler-kar...

Das KÜNSTLERHAUS LENZ zeigt – siehe Bild – ein von Adolf HITLER damals gekauftes WERK des Malers Karl LENZ (1898-1948) - er stellte im "Haus der Deutschen Kunst" (HdDK – heute HdK) 12 Gemälde aus: siehe GDK-Research in
http://www.gdk-research.de/obj19401467.html

Die 52 Bilder, die im KHL von Jan Maria Dondeyne zu sehen sind - in den vergangenen drei Jahren entstanden -, haben die Wirtin Traudi ECKL-ADAMI und ihr Mann geschickt auf mehrere Räume verteilt: meine a&s-p-Bilderserie veranschaulicht dies. Das KHL ist auch PENSION: Herr ECKL, der sich intensiv um das Künstlerische im KHL kümmert, erzählte mir, wie die Ausstellung zustande kam: Eine kunstinteressierte Dame – sie übernachtete im KHL zu Zeiten eines workshops von DONDEYNE (siehe Homepage JMD) – hatte den Künstler motiviert, doch einmal im KHL auszustellen.

Das erste große Thema Dondeynes sei die FARBE berichtete die Heimatpresse: „die Farbe, springt dem Betrachter sofort ins Auge. Leuchtend und dynamisch oder auch verschattet und gedeckt - intensiv und strahlend sind sie immer.“ Die "Farbe erreicht den Menschen direkt über das Gefühl", erklärte der Künstler. Thema sei auch die PERSPEKTIVE – siehe in der Bilderstrecke dementsprechende Komposition. Und das dritte große Thema Dondeynes sei die GRENZE zwischen dem WIRKLICHEN und UNWIRKLICHEN.

DONDEYNE – die Gemälde der a&s-p-Galerie sprechen für sich - erinnert sich, dass er mit seinen „Menschenbildern“ bald Erfolg hatte:

1998 gewann er den Otto-Ubbelohde-Preis: http://de.wikipedia.org/wiki/Otto-Ubbelohde-Preis. Der Otto-Ubbelohde-Preis ist ein nach dem Maler und Grafiker Otto Ubbelohde benannter Kulturpreis. Er wurde 1987 vom Landkreis Marburg-Biedenkopf gestiftet und ist die höchste Auszeichnung, die der Kreis im Bereich der Kultur verleiht.
Zur Ermittlung des oder der Preisträger(s) wird ein Preisgericht eingesetzt.

Dem Preisgericht – JURY - gehören an:

• der/die für den Kulturbereich federführende Dezernent/Dezernentin als Vorsitzende(r),
• der/die Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses,
• jeweils ein Vertreter der im Kreistag vertretenen Fraktionen,
• ein Vertreter des Fachdienstes Presse- und Kulturarbeit.
•
• http://www.marburg-biedenkopf.de/kultur/otto-ubbel...

Kurzbiographie Jan Maria Dondeyne

• geboren 1958 in Leuven (Löwen) Belgien
• 1980 - 1981 Studium der Bildhauerei, Kunstakademie Leuven,
• bei Professor Yves Duchene
• 1982 Studienreise per Fahrrad durch Europa;
• in den folgenden Jahren weitere Reisen, u.a. 1988 Algerien, 1989 Indien, 1990-91 Senegal, 1997/98/2001/03 Venedig, 2002 Andalusien
• 1983 - 1985 Lehramtstudium in Heverlee, Belgien
• seit 1986 freischaffender Künstler
• 1986 - 1990 Dozent an der Sommerakademie Marburg
• 1989 Künstlerstipendium Bad Münster am Stein, Rheinland-Pfalz
• 1998 Otto-Ubbelohde-Preis

(QUELLE: http://www.marburg-impressionen.de/marburg-album/h...)

Inzwischen lebt und arbeitet Dondeyne am Aartalsee (in 35644 Hohenahr), kommt aber immer wieder gerne ins Hinterland zurück; besucht gerne seinen Teich im Wald bei Weidenhausen zur Inspiration.

Die Natur als Kraftquelle nimmt bei JMD - die Gemälde-Vielfalt im KHL beweist es - nach wie vor großen Raum ein: "Alles ist Schwingung, alles ist Energie", sagte Dondeyne gegenüber der Heimatpresse. Neues Thema sei: Der Mensch in Einheit mit der Natur. Hier ergeben sich Bezüge zu den Bildern von Karl LENZ. Menschen sind plastischer als früher in der Malerei des JMD geworden – man vergleiche hierzu die (foto)realistische Malweise des Karl LENZ (siehe Literatur Links)

"Wir sind Teil des Kosmos und der Natur"

Das bekennt J.M. Dondeyne. Ein Wissen, das seiner Meinung nach den meisten Menschen verloren gegangen sei: "Wir verlieren so unsere eigene Zukunft." Dieses EINSSEIN mit der NATUR spiegeln Gemälde wider. Ein Bezug zum LENZschen Werk!

"Wenn ich nicht jahrelang realistisch und impressionistisch gemalt hätte, könnte ich das so nicht darstellen", sagt Dondeyne über seine Bilder; HA-Bericht. Manchmal entstehe in wenigen Stunden ein Werk - an anderen Werken arbeite der Künstler jedoch monatelang: "Jedes Bild ist wie ein Kind für mich und wird auf eine ganz eigene Art geboren."

Acryl oder Mischtechnik: Pleinair-Malerei impressionistisch
In http://www.dondeyne.de/pdf/Text_Dr.Silke_Opitz.pdf lesen wir:

Dondeyne hat sich der Malerei, jener von ihm favorisierten Gattung, weitestgehend als Autodidakt genähert. „Die in den letzten Jahren meist in Mischtechnik entstandenen Gemälde künden hinsichtlich Komposition, Technik und Farbwahl von
einem regelrechten Entwicklungsschub des Künstlers.“

Der Landschafter Dondeyne pflegt die Pleinair-Malerei. Dabei an die Tradition der französischen Impressionisten anknüpfend, „versteht es der Künstler, deren Motivwahl und Technik für sich zu aktualisieren“ (Spiegelung, 1989, AcryI/Karton; Große Seerosen, 1994, Acryl/Holz; Seerose.Noctürne, 1995, AcryI/Karton).

So sei JMD weniger an einer naturalistisch-detailgetreuen Wiedergabe bestimmter Gegenden, Wald-, Feld- oder Wiesenstücke gelegen als vielmehr an der stimmungshaften Momentaufnahme der Natur. „Dabei versucht er, den Augenblick der Synthese aus subjektiv Wahrnehmbaren und der Natur eigenen, ihr gleichsam abgelauschten Bewegung zu bannen. Ferner beschäftigt den Künstler besonders die malerische Umsetzung des Lichtes und dessen facettenreicher Wirkung.“

Die in Acryl oder Mischtechnik ausgeführten Landschaften von meist mittlerem Bildformat kennzeichnet ein lockerer, weicher Duktus und eine individuelle, in den letzten Jahren flächenhaftere Farbgebung. Dabei überwiegen gern intensive Blau und Rottöne in unterschiedlichem Mischverhältnis. SIEHE DAZU GALERIE-Beispiele.

TITEL der ausgestellten Werke u.a.
Gespräch unter Bäumen
Liebe und Leidenschaft
Waldweg im Sommer
Wasserwelt
Himmel, Wasser und Erde
Abendrot
Hessenland
Street life
Frühlingsblumen
Summertime
People
Das milde Licht
Wasserspiele
Wald der Schmetterlinge
Waldinneres
Im Gegenlicht

PREISE: Laut Liste von 150 (18x24 cm) bis 3500 (100x141cm) EURO („Cité cosmopolite“) und 4300 Euro (120x 225cm – „Wasserspiele“).

POSTKARTEN-Bilder siehe a&s-p-Galerie.

KUNST-RÄTSEL

Die Ausstellung im Künstlerhaus Lenz ist noch bis zum 4. Dezember täglich - außer Montag - von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Die Besucher können auch an einem Kunst-Rätsel teilnehmen, dessen Hauptpreis ein Gemälde des Künstlers ist. 8 Fragen zu KL & JMD, Hund im Gemälde „Wasserspiele“, Bild „Tal der Wünsche“, Ortsteile Gemarkung Gladenbach u.a.m. Man muss sich Zeit nehmen, um die Fragen beantworten zu können … (29.11.11 Einsendeschluss).

PS:

"Die ausgestellten Bilder stehen außerdem in Dialog mit den Gemälden von Karl Lenz, der die Natur und das Leben der Menschen um die Jahrhundertwende porträtierte" war im HA zu lesen. Der/die Autor/in IRRTE: Um die „Jahrhundertwende“ lebte LENZ NICHT – er lebte von 1898-1948!

LITERATUR & LINKS

(1) HAHN, Werner: KARL LENZ: Bilder in GDK Research – Bildbasierte Forschungsplattform zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen 1937-1944 in München. IN: Giessener Zeitung vom 2.10.11 - http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/57...

ebenda 12 BILDer-Links (meist zum Detail-Bild-Vergrößern – Rahmen rot …)

Käufer AH = Adolf Hitler (siehe extra Link) alle 12 Bilder!

Erdhausen im Sommer (1938)
Erntedankfest in Mardorf (1938)
Winter in Erdhausen (1939)
Die Familie (1940)
Bei kaltem Wetter (1940)
Ziehende Wolken (1941)
Dämmerung (1941)
Simmersbach (1942)
Schwälmerin (1942)
Juni (1942) - ??? - bei Glöckner-Will als Ölgemälde NICHT verzeichnet!
Januar (1942)

SIEHE HEUTE IM KHL – vgl. a&s-p-Galerie zum Artikel: "Winter in Erdhausen" von 1939 kehrt zurück: rechts Tochter Ellen Lenz, im Hintergrund Berta Lenz. (Göckner-Will a.a.O. S. 120.) Heute im Künstlerhaus LENZ während der JMD-Ausstellung zu sehen in ERDHAUSEN.

Beachte: bestimmte Werke von LENZ wurden in der Sonderausstellung mit Tüchern verhängt. Teils wurden Bilder (auch von Berta Lenz) vorübergehend abgehängt. Siehe auch Artikel zu HINZ HOOB: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/qweirehau... (LENZ-Werke ebenda.)

Wer war Karl LENZ?

Karl Lenz gilt als der letzte große Maler der hessischen Landschaft und der bäuerlichen Bewohner mit ihren Trachten und Bräuchen. Seine Ausbildung absolvierte er zunächst in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main an der Kunstgewerbeschule und am Städel, wechselte dann an die Düsseldorfer Kunstakademie, um als Meisterschüler bei Julius Paul Junghanns Landschafts- und Tiermalerei zu studieren.

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zog er in das hessische Hinterland, in das Dorf Erdhausen, aus dem sein Vater stammte. Die Darstellung der bäuerlichen Lebenswelt und der Landschaft rund um Erdhausen sollten ihn sein Leben lang beschäftigen und weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt machen.

1934 erfüllte sich Lenz‹ langgehegter Wunsch, die Malerkolonie Willingshausen kennenzulernen. Es folgten jährlich wiederkehrende Studienaufenthalte in Röllshausen in der Schwalm und im katholischen Mardorf nahe Amöneburg. Jenseits der großen Städte erfüllte sich Lenz' Lebenswunsch, unter der bäuerlichen Bevölkerung als freischaffender Künstler zu leben:

In weniger als drei Jahrzehnten entstand sein umfangreiches graphisches und malerisches Werk, das die Verbundenheit des Künstlers mit der Landschaft und den Menschen seiner Umgebung wiederspiegelt. Trotz der hohen künstlerischen Qualität, die Lenz immer wieder bescheinigt wurde, gibt es nur eine detaillierte Monographie - eine Publikation zu Leben und Werk des Malers Karl Lenz mit ausführlichem Werkverzeichnis.

Karl Lenz. ( 1898 - 1948) [Gebundene Ausgabe]
Ursula Glöckner-Will (Autor), Marburg 1999 - 150 Seiten.