Pionier der EVOLUTIONÄREN ROMANTIK (Teil 1): P. O. RUNGEs KUNST-Religion in Münchens Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München zeigt den Früh-Romantiker Philipp Otto RUNGE (1777–1810). Mit seinem künstlerischen Werk wird P.O.R. erstmals außerhalb Hamburgs in einer umfassenden Retrospektive vorgestellt. Fast 300 Werke präsentieren nahezu das gesamte Oeuvre dieses jung verstorbenen UNIVERSAL-Genies. Der neben Caspar David Friedrich wichtigste Begründer der Kunst der deutschen Romantik wird mit 30 Gemälden, über 200 Zeichnungen und 50 Scherenschnitten präsentiert: Die Werke erlauben einen Blick in den "Kosmos Runge".
Ars-Pioniere, das meint Bahnbrecher, Neuerer, Schrittmacher, Vorbereiter, Vorkämpfer, Vorläufer, Vorreiter, Wegbereiter, Avantgardisten, Protagonisten in der Bildenden Kunst, sind selten:
Als Schritmacher und Brückenbauer einer ganzen Epoche mit potentiellen Evolutionisierungs-Möglichkeiten, der bis heute unser Bild jener Zeit prägt, das ROMANTIK genannt wird, ist Philipp Otto RUNGE als innovativer Kunstbesessener zu sehen. Ein Prophet des modernen Künstlertums, das STIL-Erneuerung im Sinne GOETHEs STIL-Begriff anstrebt. P.O.R.s eigentliche Bedeutung indes als grandioser Einzelgänger, Einzelkämpfer und Wegbereiter einer geistes- und kulturgeschichtlichen Epoche, die EVOLUTIONÄR-kulturell HEUTE zeitgenössisch ARS-mutatorisch Einfluss ausübt, wird im Artikel mit dem Terminus EVOLUTIONÄRE ROMANTIK diskutiert; erörtert wird PORs Kunstschaffen als wegbereitendes Vorkämpfentum einer „Evolutionären Neue Romantik“.
PORs Werk und Theorien vermögen - nach alter sog. Klassischer Moderne und Post-Spät-Moderne - unser Bild vom avantgardistischen Künstlertum NEU zu prägen. Wenn von „Kunstreligion“ im Zusammenhang mit P.O. RUNGE gesprochen wird, hat dies mit dem Begriff „Kitsch“ nichts zu tun. Eher mit dem Begriff (NEO)„Renaissance. Ohne einen Kult des l’art pour l’art kam die Früh-Romantik P.O. RUNGEs auf und in die Welt.
Trasmutazione di forme - Stammbaum-Linie zurück zu den Künstler-Forschern LEONARDO/DÜRER
RUNGE-KUNST-R/Evolution gehört kunsthistorisch in eine Stammbaum-Linie zurück zu den Künstler-Forschern LEONARDO/DÜRER mit trasmutazione di forme. Den Begriff „trasmutazione di forme“ prägte LEONARDO, den P.O. RUNGE innovativ-originell weiterentwickelte. Renaissance als Vorbild: siehe dazu Über PHANTASIE & „Phantasiestücke“ der bildenden KUNST (Werner Hofmann) – RUNGEs Phantastik (…) IN http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43...
Siehe auch aktuell 500-Jahre-RENAISSANCE: Giorgio VASARI (* 30. Juli 1511), der durch seine Schriften über das Leben und Werk zeitgenössischer Meister als einer der ersten KUNSTHISTORIKER ars-Memisieung/Memisation bewirkt hat. G.V. hat als ein Verehrer der Ästhetik der antiken Kunst die Stil-Bezeichnung MANIERISMUS und schon 1550 den Ausdruck RENAISSANCE (= arsMEM) erfunden. Als Prophet modernen Künstlertums schrieb der Geschichtsschreiber (1511-1574) über den gesamten Kunstmarkt der Renaissance.ZITAT: Leonardo da Vinci: (…) „von seiner nie genug gepriesenen Schönheit abgesehen“, erfüllte „göttliche Anmut all sein Tun.“ (Die Einleitung Vasaris zu seiner Leonardo-Biographie; siehe wikipedia.) Siehe göttliche Anmut im Werk & Tun P.O.R.s!
Das Streben PORs nach einer neuen Kunst, seine Versuche, für die Ära um 1800 eine adäquate bildnerische Ausdrucksform zu finden, kulminieren in seinem grafischen Hauptwerk zu den Tageszeiten (ab 1803) und dem berühmten Gemälde „Der Große Morgen“ (1809).
„Der Kleine Morgen“ (1808) durfte leider nicht von Hamburg (HH) aus mit nach München reisen. Damit hatte ich NICHT gerechnet, hätte mir die P.O.R.-Schau mutmaßlich in der Galerie der Kunsthalle Hamburg (HKH) schon früher angesehen. Sei’s drum! - Egal! Vergessen wir's! In die HH und HKH können wir ja später zum »Kleinen Morgen« reisen.
Nach dem großen Erfolg der Retrospektive in Hamburg, wo die RUNGE-Schau vom 3. 12. 2010 bis 13. 3. 2011 zu sehen war, freut sich die Hypo-Kulturstiftung ganz besonders, den wegweisenden Neuerer der Romantik erstmals in großem Umfang in München vorstellen zu können. Im Hirmer Verlag München ist der umfassende Katalog mit Abbildungen aller in München ausgestellten Werke erschienen.
Diskutiert wurde von mir in einem ersten Essay die Frage: Kann "Runge - Wegbereiter einer NEUEN Moderne?" sein. Und ich erinnerte an den EX-Expressionisten E.L. KIRCHNER und seinen „Neuen Stil“ (1).
Dazu mehr in einem nachfolgenden Artikel über E.L. KIRCHNER, den Bahnbrecher P.O. RUNGE & das E.L.K.-Museum in DAVOS. Ebenda später mehr zum „Neue-Moderne“-Maler E.L.K. und dem Versuch einer l’art-pour-l’art-Überwindung, d.h. der. „Kreation einer dialogfähigen neu-modernen Syntax & Semantik“. Hier versuche ich es - anstatt „REVITALISIERUNG durch eine 2., 3., 4., 5. (…) MODERNE" - E.L.K. als einen ENR-Pionier darzustellen: Ernst Ludwig KIRCHNER als einen „Evolutionäre-Neue-Romantik“-Vorkämpfer/Brückenbauer.
Es existiert der „Punkt woraus alle Wissenschaft entspringt“ (POR) – anders als in der Romantik – in (bei) postmodernen „Kunst“-Machern von heute NICHT „wie ein nie versiegender Brunnen“ (POR):
Erfolg auf dem Kunstmarkt haben kunstmarkt-Macher trotzdem; vgl. Poesia-ars-evolutoria-Kritiken-der-Kunstkritik im Internet; z.B. mal aktuell googeln: "KUNSTMARKT – D E M O K R A T I S I E R U N G" – ein Essay-Sextett – plus den GZ-Artikel „Kunst“-DEMOKRATISIERUNG durch HITLER-Gruß? Anselm KIEFER - Jonathan MEESE … Osama-bin-LADEN-Verehrung?
KUNST-Erneuerung durch NEUES WELTBILD in den „Zeiten“
Der "Zeiten"-Zyklus von Philipp Otto Runge mit den vier Blättern "Morgen", "Mittag", "Abend" und "Nacht" wurde als großer Entwurf des Malers für ein neues Weltbild gedeutet. Runges Briefe machen deutlich, welchen künstlerischen und religiösen Überzeugungen POR in seinem Werk Ausdruck verleiht. Kernpunkt der Bildinterpretation ist Runges Erlösungsauffassung: die "Ahnung von Gott" als "Empfindung des Zusammenhanges des Ganzen Universums mit uns". SO Philipp Otto Runges „Botschaft in den vier Blättern der «Zeiten»“. (Nach SCHEEL - Schriften-Reihe: Europäische Hochschulschriften - Band 165, 1993, 388 S.)
Dazu mein Essay:
Zu SYMMETRIE & Polarität, Perspektive und LICHT-Erkenntnis-Wollen in RUNGEs Werk (Heike Scheel & P.O.R) – IN: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/44... (mit 22 a&s-p-Bildern)
Es scheine „nahe liegend, dass Goethes Pflanzen-Metamorphose für Runge von Interesse war“:
„Schon seine früh ausgeprägte Neigung zur Botanik und sein späteres Bedürfnis, Pflanzen auf ihre geometrische Idealgestalt zurückzuführen, sprechen dafür“. Dies mutmaßte richtig Christa LICHTENSTERN: Die Kunsthistorikern, die mein ars-evolutoria-Werk kennt, erinnerte daran, dass P.O. RUNGE es wollte, dass „sich die Natur in die Idee fügen muss“. (POR 1802 an Perthes.) POR dachte damals in den Begriffen der Naturphilosophie von SCHELLING: Bestreben, die Realität der Idee einzuordnen. Dagegen meine ARS EVOUTORIA: EST-Idee aus der Natur-und-Kunst-Realität entwickelt! Siehe dazu meine 4 ETOE-Essays (Internet, googeln - (4)); ETOE = "Evolutionäre Theory of Everything“ (ETOE-devo-art …).
Ein universal-visionärer SYMMETRIENbestimmter Kunstentwurf mit prä-evoluzzerischer „Erster Figur der Schöpfung“ und Farbenkugel/Farbentheorie, Metamorphose-Scherenschnitte sowie geometrische Konstruktionszeichnungen, die sich auf Linien, Radien, Kreise, Winkel und Spiralen stützen, lieferten das minimalistische Gerüst, auf dem sich künstlerische FREIHEITen schon bei dem Forscher-Maler PHILIPP OTTO RUNGE wirkungsvoll entfalten konnten. Darüber berichtete ich anlässlich der HH-Kunsthalle-Schau über POR ausführlich: siehe Literatur/Links in (3) a.a.O. – viele Artikel (!); bebildert.
Runge entwickelte seine Farbenlehre parallel zu Goethe - mit dem er auch ansonsten ständig rang. Die FARBENKUGEL ist “kosmische Metapher“ – „Ihre Totalität ist Ordnung und Prozess, System und Verwandlung in einem“, so Werner HOFMANN – vgl. mein Symmetriebuch (2) in Kapitel 12.5. .
Zur FARBENLEHRE gehört auch eine innovative Universums-FIGUR, die „Erste Figur der Schöpfung“ – „die sich selbst macht“: ein „wissenschaftliches“ dynamisches 6-Kreise-Diagramm. Runges Mission war es, „eine neue Kunst, einen neuen Stil“ zu schaffen. „Leinwand als Spielfeld“ war zu wenig für den originellen Visionär, der – „darin sehr modern“ - ein neues autonomes Gesamtkunstwerk schaffen konnte. „Befreit von Zwängen der Auftraggeber und der Religion".
Kunsthallen-Chef GASSNER glaubt, „seine Modernität erweise sich vor allem in seinem extremen Problembewusstsein für die neue Rolle und die Erschaffung einer neuen, lebbaren Mythologie für die Kunst“: Dass RUNGE – wie GOETHE in seiner Metamorphosenlehre - das Botanische liebte, sich für das Zyklische (in „Die Zeiten“) begeisterte – universales Wachsen, Blühen und Vergehen der Pflanzenwelt faszinierte ihn -, belegt RUNGEs wenig mystisch-mythologisches Kunstwollen. Kein unreflektiertes, ‚naiv-romantisches‘ Weltverständnis und Weltverhältnis!
In http://community.zeit.de/node/186188/0/only_recomm... - Evolutionäre Geometrie: SUPERSYMMETRIE & Bifurkationen & Symmetrisationstheorie der Wahrnehmung. ETOE 2. Teil erklärte ich (ETOE)devo-art; diskutierte die Theorie von EST & ETOE (14.4.10). Bilder dazu siehe Link in (4).
GEOMETRISIERUNG der NATUR bei RUNGE
RUNGES Werk wollte man 2010 eigentlich mit einem „frischen Blick“ wahrnehmen; so heißt es im Katalog-Vorwort der POR-Ausstellungs-Macher. Auf den Einsichten und Erkenntnissen von Werner HOFMANN habe man aufbauen wollen – der Kunst- um-1800-Ausstellung von 1977. Man wolle ein Zeichen setzen GEGEN heutigen „Schock und Spektakel, Glamour und Lifestyle“ in der Ästhetik (S. 6).
Der Entdeckergeist scheint indessen in HH (HKH) eingeschränkt zu sein, wenn man sieht, dass mein Symmetriebuch mit wichtigen Bezügen zu RUNGE ungenannt bleiben. Dr. Paul RUNGEs Initiativen PRO ars evolutoria blieben in HH ohne Erfolg.
Runge auf der Suche nach einem URMUSTER, nach einer Art URGEOMETRIE bei Pflanzen???
Die „GEOMETRISIERUNG der NATUR“ & „Transformationen“ bei RUNGEs Konstruktionen behandelt ein Beitrag von Markus BERTSCH im POR-Katalog:
Autor M.B. zitiert ein Wahrnehmungs-Experiment GOETHEs von 1818:
„Ich hatte die Gabe, wenn ich die Augen schloss und mit niedergesenktem Haupte mir in der Mitte des Sehorgans eine Blume dachte, so verharrte sie nicht einen Augenblick in ihrer ersten Gestalt, sondern sie legte sich aus einander und aus ihrem Inneren entfalteten sich wieder neue Blumen aus farbigen, auch wohl grünen Blättern: es waren keine natürlichen Blumen, sondern phantastische, jedoch regelmäßig wie die Rosetten der Bildhauer. Es war unmöglich die hervorquellende Schöpfung zu fixiren, hingegen dauerte sie so lange als mir beliebte, ermattete nicht und verstärkte sich nicht.“
Der Autor zeigt in Abb. 12 ebenda „Gesetze der Pflanzen- und Mineralienbildung, angewendet auf altdeutschen Baustyl“ (Johann Christian METZGER, Tafel 1, Stuttgart 1835; vgl. Bild in a&s-p-Galerie). Um das geometrische „Kreisteilungsgesetz“ ging es in dem JCM-Traktat. Formen des Maßwerks mittelalterlicher Baumeister, die das "KT-Gesetz" aus der Natur abgeleitet hätten. Auf die RUNGEsche KORNBLUMEn-Zeichnung – siehe a&s-p-galerie in Farben-Klängen der ars evolutoria als Hommage an RUNGE - kommt der Katalog-Autor in diesem Zusammenhang zu sprechen: Er meint:
„Möglicherweise war Runge auf der Suche nach einem URMUSTER, nach einer Art URGEOMETRIE, verfolgte das Ziel, den göttlichen Bauplan der jeweiligen Pflanze im Zuge ihrer zeichnerischen Aneignung und konstruktiven Durchdringung ansatzweise zu dechiffrieren.“ (S. 35 a.a.O. – von GOETHEs URPFLANZE-Theorie ebenda keine Rede!)
Zum GESETZ der WINKEL-VARIABILITÄT beim SCHNEE-Glöckchen
In Abbildung 3 meines Beitrags zur EST-Anthologie (vgl. (2) im web und Bild in der Bilderstrecke zum Artikel) habe ich radiärsymmetrische ABLEITUNGEN am Schneeglöckchen-Beispiel dargestellt: Durch das Gesetz der ASYMMETRISATION / SYMMETRISATION lassen sich Blüten des SG (deren Blütenteile-Anordnung) verwandeln: Wenn man 2 Spiegel so kombiniert, dass deren spiegelnde Flächen einen Winkel von 90 Grad ergeben, erhält man die disymmetrische Blütenmutante mit Blütendiagramm (Bild 1 und großes Diagramm). Wird der Doppelspiegelwinkel (kurz DSW) verkleinert (180 Grad:3= 60 Grad), entwickelt sich das „normale“ 3-zählige Blütendiagramm (Bild 3) der „Normalgestalt „ einer SG-Blüte.
Durch Winkelveränderung auf 45 Grad (180:4) resultiert eine 4-zählige Blütenmutante (mit Diagramm im Bild 2). Ganz selten werden bifurkations-morphologisch in der Natur 5-zählige SG-Blüten ausgebildet:
Durch Transmutation bzw. Transformation würde Charles DARWIN hierzu gesagt haben, der den Begriff der EVOLUTION erst später in seinen Arbeiten benutzt hat. Der DS-Winkel beträgt bei der 5-zähligen Mutante 36 Grad (180:5=36). Ausführlicher zum SG-Mutieren in meinem Symmetriebuch (2) S. 77 ff. .
In der Lehrtafel der EST-Anthologie (2) (siehe Internet HP W.H.) bildete ich in der 3teiligen Fotoserie auch eine zu einer DOPPELBLÜTE symmetrisierte 3-zählige Blüte ab; darunter die 2- und 4-zählige Mutanten. Farbbilder dazu enthält mein Symmetriebuch von 1989 (deutsch) und 1998 (englisch). – Farbtafel Nr. 1. Ebenda (siehe Bildergalerie) auch bei „n“ eine viergliedrige Horst-Mutation an einer gefüllt blühenden Schneeglöckchenform. In meinem SB siehe auch Abb. 200 sowie Kapitel 7.2.1. Über Schneeglöckchen vgl. ausführlicher 7.2.2. und die Abb. 201-206 ebenda.
RUNGES Werk wollte man 2010 mit einem „frischen Blick“ wahrnehmen, heißt es im Katalog-Vorwort der POR-Ausstellungs-Macher: Auf den Einsichten und Erkenntnissen von Werner HOFMANN habe man aufbauen wollen – Kunst- um-1800-Ausstellung von 1977. Der Entdeckergeist scheint indessen eingeschränkt zu sein, wenn man sieht, dass mein Symmetriebuch mit wichtigen Bezügen zu RUNGE ungenannt bleiben.
POR & DEVO-art
Es ist mit Christa LICHTENSTERN nicht auszuschließen, dass RUNGE in die Aussage seiner Lichtlilie „auch noch die Goethesche Metamorphose-Idee einschloss“: Dazu das POR-Bild „Krönung der Liebe“, 1803, Vignette 7x7,5 cm – a&s-Bildergalerie, a&s-coloriert in polar-symmetrischen Farben. Abb. S. 49 Ch.L. und in Heike SCHEELs Buch Abb. 21/22 (neben – wie HS schreibt - „Mystische Kreisfiguration, 1803. Zeichnung, verschollen“ (nach Traeger). Gemeint ist bei HS: „Erste Figur der Schöpfung“ - die „sich selbst macht“.
Echte vollständige METAMORPHOSE sei ohne das Prinzip der POLARITÄT nicht zu denken: mit der STEIGERUNG zusammen ergebe sich „BEWEGLICHE ORDNUNG“ (siehe/vgl. ars evolutoria dazu). Siehe auch PORs „Kind mit Rosenblüte“ -1803, Vignette (Ch.L. Abb. 12) & a&s-p-Galerie.
GOETHE zielte auf ERKENNTNIS, RUNGEs Anschauung („nicht weniger um Genauigkeit der Beobachtung bemüht“) suche die ERLÖSUNG, ist Ch.L.s Fazit: „So strebt RUNGE MIT GOETHE über Goethe hinaus.“ POR sei ein „denkender Künstler“ gewesen: mit theoretischem Fundament, Farbenlehre, botanischen Interessen und philosophischen … (Anm.49 ebd.).
NEULAND betritt RUNGEs visionärer SYMMETRIENbestimmter Kunstentwurf
Anlässlich seines 200. Todesjahres widmen die Kunsthalle Hamburg und Münchner Hpo-Bank-Kunsthalle Philipp Otto RUNGE (1777-1810) die erste umfassende Retrospektive seit über 30 Jahren.
Mit seiner berühmten arabesken Graphikfolge der Zeiten (1805/1807) sowie den Gemälden der Kleine und der Große Morgen (1808/1809) gelang es RUNGE, für das zyklische NATUR-Verständnis der Romantik kongeniale Ausdrucksformen zu finden.
RUNGE gelang es auch NEULAND zu betreten mit seiner Idee eines Gesamt-Kunstwerks: RUNGE war von der Idee beseelt, die Künste von Dichtung, Malerei und Musik in einem architektonischen Raumzusammenhang zu vereinen. Die Vielseitigkeit des Künstlers dokumentieren auch PORs fragile Scherenschnitte & Schattenrisse, Meisterwerke in Naturgenauigkeit wie Abstraktion; in München in 2 Räumen ausgestellt – siehe mit größtem S-Schnitt a&s-p-g-Blick.
RUNGE fertigte figürlich-ornamentale Zeichnungen an, die teilweise veröffentlicht wurden, darunter „Tiere in Umrissen" wie der „Hahn“ – ein Emblem für die „ENR“ werner hahns (a&s-p-Galerie).
RUNGEs zentrales Projekt blieb allerdings unvollendet: Von den vier Tageszeiten konnte lediglich "Der Morgen" in den beiden Kompositionen "Der kleine Morgen" und "Der große Morgen" (vgl. das Bild in München, ars-Mutante) als Gemälde verwirklicht werden.
Fortsetzung in Teil 2: Literatur ebenda.
Bürgerreporter:in:W. H. aus Gladenbach |
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