Öffentliches BETEN in der Marburger Elisabethkirche. SCHOCK-ierend in/für MARBURG/Lahn: Gegen Profitorientierung von Gesundheit
Es gibt sicher Menschen die für die EM- 2012-Meisterschaft in Deutschland beten. Andere WUT/MUT-BürgerInnen beten für eine Documenta-Demokratisierung (vielleicht): Bemerkenswert ist aber, dass mehr als 400 TeilnehmerInnen zum ersten GESUNDHEITspolitischen Montags-Gebet in die Marburger Elisabethkirche „gepilgert“ sind. Zu den Folgen der Privatisierung und Profitorientierung von Gesundheit fand Dekan Burkhard zur Nieden deutliche Worte.
Man sollte einmal googeln: gesundheit marburg beten: ebenda Blog zur Gesundheitspolitik Notruf 113 & mehr …
Der HA berichtet print/online:
So voll war die Elisabethkirche seit Weihnachten nicht mehr. Auch katholische Pfarrer aus dem Landkreis, die Chefärzte des Klinikums, niedergelassene Ärzte aus der Region, Betriebsrat und Klinikpersonal, der Magistrat der Stadt Marburg und Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) nahmen an dem Gebet teil.
Die Bitte sei ganz kurzfristig an die Kirchengemeinde St-Elisabeth herangetragen worden, berichtete Pfarrer Bernhard Dietrich
Professoren des Marburger Universitätsklinikums hätten ihn vor wenigen Tagen angesprochen, und das ernste Anliegen habe sofort alle überzeugt. Pfarrer Achim Ludwig erinnerte daran, dass die Kirche eine eindeutige Position bezogen habe:
"Unsere Gesundheit darf nicht in den Händen der Privatwirtschaft liegen."
Das aktuelle Anliegen der "Christen und Mediziner" erläuterte der Dekan des Fachbereichs Medizin, Professor Matthias ROTHMUND; ein renommierter Mediziner.
Er erklärte, seit der Einführung der Fallpauschalen für Patienten sei in allen deutschen Krankenhäusern die Arbeit enorm verdichtet und die Patientenzahl erhöht worden, um noch wirtschaftlich arbeiten zu können. "Das ist auf die Dauer nicht haltbar und ethisch nicht mehr vertretbar", sagte er.
In Universitätskliniken stelle sich das Problem umso schärfer, da hier die schwersten Fälle behandelt würden, ohne dafür mehr Geld zur Verfügung zu haben.
Allein Hessen habe in dieser ohnehin schweren Lage Uni-Kliniken privatisiert und damit die Lage weiter verschärft - obwohl Hessen eines der reichsten Bundesländer sei. Nun solle das Klinikum erneut verkauft werden, „noch dazu an einen Konzern, der sein Geld mit der Herstellung von Arzneimitteln und medizinischen Gütern verdiene“.
Rothmund forderte das Land HESSEN auf, von seinem Rückkaufrecht Gebrauch zu machen. Selbst dann käme in Hessen nur ein staatliches Universitätsklinikum auf drei Millionen Bürger, während es in allen anderen Bundesländern eins für zwei Millionen Einwohner gebe.
SKANDAL-trächtig:
Deutliche Worte fand Dekan zur Nieden in seiner Predigt. Er berichtete – so in http://www.mittelhessen.de/lokales/top_news_aus_re... zu lesen:
von einem Anruf eines
"hochrangigen Politikers",
der versucht habe, das Montagsgebet zu unterbinden. Die Kirche habe doch gar keine Ahnung von dem Thema, habe dieser sehr verärgert erklärt. "
MEHR ebenda in HA (auch print am 27.6. – siehe BILD-Collage.)
Interessierte können bei der Vorbereitung der weiteren Treffen mithelfen:
Das Gebet sei für alle Menschen in Krankenhäusern, für Ärzte und Pflegende und auch für die verantwortlichen Politiker. "Wir bitten, dass sie in der Lage sind, eine Entscheidung zu treffen, die sie vor Gott und Menschen vertreten können."
HA: „Nach dem Gebet versammelten sich viele Besucher mit zur Nieden zu einer Diskussion, einer "revolutionären Situation" auch in der Kirche, wie der Dekan sagte.“
Ärzte und Bürger vereinbarten, eine überkonfessionelle Arbeitsgruppe zu gründen, die die wöchentlich stattfindenden Montagsgebete inhaltlich vorbereitet.
Wer mitarbeiten möchte, kann sich beim Dekanat Marburg, (06421) 3040380, melden. Bürger anderen Glaubens oder ohne Glaubenszugehörigkeit seien willkommen.
Zur E-Kirche:
WILLKOMEN in Mittelhessen: 14.4.11 in MARBURG - Bundespräsident Christian WULFF. HESSEN-Antritt mit Elisabethkirche-MR-Besuch
von Werner Hahn am 14.04.2011 / 1353 mal gelesen / 12 Kommentare