Kunst & Wissenschaft: Von SEURATs „Quanten“ zur „evo-devo-particle-art“ (Atomismus-Kunst) (2.Teil)

Der AFFE ist ein polysemantisch sehr aufgeladenes Tier-Symbol: Mal stellt er die teuflische, mal die göttliche Signatur des Künstlers dar. Der Affe wurde als Maske des Ideals künstlerischer Genialität und zudem als Sinnbild tierischer Triebhaftigkeit ...
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  • Der AFFE ist ein polysemantisch sehr aufgeladenes Tier-Symbol: Mal stellt er die teuflische, mal die göttliche Signatur des Künstlers dar. Der Affe wurde als Maske des Ideals künstlerischer Genialität und zudem als Sinnbild tierischer Triebhaftigkeit ...
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Die Wissenschaften waren seit der Renaissance (siehe Natur- und Kunstverständnis von Dürer und Leonardo) für Künstler Thema und Inspirationsquelle. So ließ sich Georges Seurat z.B. von Studien der Physiker James Clerk Maxwell und Ogden Rood anregen. Wissenschaften nahmen beim Pointillismus Einfluss auf die künstlerische Formensprache, lieferten das Know How für die Ausführung bestimmter Kunstwerke. Das von mir beackerte Themenfeld „Evolution“, das bislang ein Fremdwort in der kunstmarkt-dominierten Kunstszene gewesen ist, ist nach Jahrzehnten nun endlich „salonfähig“ geworden.

Dem Künstlerforscher Seurat ging es in der Nachfolge Dürers und Leonardos um die Entdeckung von Gemeinsamkeiten von Kunst und Wissenschaft und die Forcierung des Dialogs zwischen den "zwei Kulturen" (Charles Percy Snow). Seurats gute Idee war es, dass GEISTES- und NATUR-Wissenschaften sich verständigten: Experten für Geist (Kunst), Natur und Gesellschaft kamen miteinander ins Gespräch. Für eine Umbruchszeit durch DIALOG plädierte im 20. Jahrhundert SNOW: Er warb für ein besseres Verständnis zwischen SCIENCES & HUMANITIES.

Die Kunst Seurats hat - wie in Teil 1 (1) schon erörtert - einen fruchtbaren DIALOG zwischen KUNST & NATUR fördern können. In diversen WEB-Beiträgen bekräftigte ich, dass Fachbegriffe der EVOLUTIONSTHEORIEN in die KUNST/Ästhetik-Debatte einführbar sind: „Metaphern“ wie Evolution, Selektion, Mutation, Konkurrenz, Umwelt, Nischenbildung, Symbiose, Konvergenz etc.. Transdisziplinarität und (weltanschauliche) Grenzüberschreitungen seien gut für eine EVOLUTIONÄRE ÄSTHETIK als ERKENNTNIS-Ästhetik, schrieb ich! Für die Diskussion um kulturelle Evolution eigne sich DAWKINs „Mem-Theorie“ hierbei bestens, sagte ich. Der Graben zwischen den beiden KULTUREN (C. P. SNOW, 1959) - NATURwissenschaften (Sciences) und GEISTeswissenschaften (Humanities) – muss geschlossen werden, forderte ich in der NZZ: „Zur Überbrückung der „beiden KULTUREN“ (SNOW, 1963: „Third Culture“) erhoffte sich SNOW eine 3. KULTUR als BRÜCKEN-KULTUR zum kulturellen Spaltungs-Irresein, die einen nicht spalthirnigen DIALOG fördern könnte. Die Isolation - Absonderung, Vereinzelung, Vereinsamung - von z.B. abgeschotteter Philosophie (! – es gibt auch nicht-abgeschottete Philosophen) ist nicht irreparabel. Die Devise „Raus aus dem Elfenbeinturm“ gilt für alle Wissenschaften und die KUNST! Siehe auch die Debatte um Neuro-Ästhetik im www.“ (http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/ambul... )

Durch Seurats Kunstwollen und Werk konnten sich Kunst der Wissenschaft weit annähern: ein begrüßenswertes fortschrittlich-positives Signal einer Evolutionisierung der Kunst. Ars evolutoria mit der Stil-Variante „Atomismus“ – auch Neo-Pointillismus genannt (ca. 100 Jahre später) -, ging es erneut darum, eine „Allianz von Kunst und Wissenschaft“ (als „Neo-Renaissance“) neu zu denken und zu formulieren: evolutionäre Kunst-und Naturtheorie; EST/Evolutionäre Symmetrietheorie).

Sekundär kam es zu guten Kooperationen zwischen ars evolutoria und Wissenschaftlern, so dass ein aktueller transdisziplinärer Diskurs entsprechend forciert werden konnte. Vgl. hierzu Bilderserie: EST-Plakat - Städel-Institut in Frankfurt 1993 – siehe Vorlesung und Ausstellung 2002 Uni Tübingen („timms“ im Web, Bilderserie). Zeigen konnte ich, wie zeitgenössisch-innovative Kunst die Naturwissenschaften von ihrem eigenen kritischen Standpunkt aus reflektieren und transformieren kann. Zu einem erweiterten Verständnis der Wissenschaften und ihrer Rolle in unserer Kultur konnte ein wesentlicher Evolutionisierungs-Beitrag geleistet werden.

Der „neue Künstler“ – Paradebeispiel dafür war Seurat – arbeitet dabei als gleichberechtigter Partner der Naturwissenschaften, dokumentierte seine inter- und transdisziplinären Kunst-Forschungs-Arbeiten. Zunehmend sollte es heute den künstlerischen Experimentator geben, der á la Seurat ein Wissenschaftsfeld erforscht und seine Werke als epistemische Objekte begreift; der als Künstler-Philosoph seine Praxis reflektiert und die Neuro-Ästhetik bereichert. Den zukünftigen Diskurs von Kunst und Wissenschaft gilt es im Sinne einer Evolutionisierung weiterzuentwickeln, was nicht nur für die Kunstwelt von großem Interesse sein wird.

Menschen-Affen und Menschen-Kunst/Künstler

Der AFFE ist ein polysemantisch sehr aufgeladenes Tier-Symbol: Mal stellt er die teuflische, mal die göttliche Signatur des Künstlers dar. Der Affe wurde als Maske des Ideals künstlerischer Genialität und gleichzeitig als Sinnbild animalischer Triebhaftigkeit aufgefasst. Auch als Symbol des genialen Dilettanten, des (selbst)ironischen Spötters sowie Nachäffers der Schöpfung gleichermaßen. Der Mensch als Künstler sei nichts weiter als der nachahmende Affe der göttlichen Schöpfung. (Siehe DARWIN-Karikaturen.)
Im europäischen Mittelalter wurden Affen meist mit negativem Symbolgehalt (oft mit einem Spiegel) wiedergegeben. Sie galten als Symbol für Eitelkeit, weltliche Begierde (Lüsternheit), Bosheit und den gefallenen Engel bzw. besiegten Teufel (z. B. Maria mit der Meerkatze von Albrecht Dürer). Affen werden wegen ihrer vielseitigen Fähigkeiten in Teilen des Orients als heilig verehrt. Im Fernen Osten gilt der Affe als Sinnbild für Weisheit. Wer kennt sie nicht: die oft wiedergegebenen drei Affen, von denen sich einer die Ohren, einer den Mund und der dritte die Augen zuhält. Die Darstellung entspricht der Devise des schintoistisch-buddhistischen Koschin-Festes: "Wir sehen, hören und sprechen nichts Böses."

Was für Beuys der Hase war, sollte für Jörg Immendorff der Affe sein: die zentrale Symbolfigur, der wir in seinen Werken immer wieder begegnen. Siehe Bilderreihe - The Rake`s Progress" Bild Mappe 1996. Immendorffs Wappentier war der Affe, Symbol des genialen Dilettanten und Nachäffer der Schöpfung gleichermaßen. Immendorf und die Affen wurden sich immer ähnlicher bis hin zum Zwitter. „Immendorff ist Affe, und die Affen sind Immendorff“, ist zu lesen. Siehe Ex-Kanzler Schröder im Porträt.

„Affenkunst“-Untersuchungen: Desmond Morris und Bernhard Rensch

Der britische Zoologe, Verhaltensforscher und Künstler Desmond Morris, der bereits in seinem Buch "Der nackte Affe" die These vertrat, dass der Mensch ein Tier sei, vertrat die Ansicht: „Gern sähen wir uns als gefallene Engel, aber in Wahrheit sind wir Affen." Morris ließ Schimpansen Leinwände bemalen und stellte ihre Gemälde und Zeichnungen im Londoner Institute of Contemporary Arts aus. So waren auch Vergleiche zwischen Menschenaffen und Menschenkindern zu ziehen. (Mehr zu D.M.: http://de.wikipedia.org/wiki/Desmond_Morris.) Dass der 1954 geborene Schimpanse „CONGO“ abstrakte Bilder malte, von denen einige in London in einer Kunstausstellung präsentiert wurden und von Kunstkennern zu hochrangigen Werken der abstrakten Kunst erklärt wurden, ist interessant. Nachdem bekannt wurde, dass es sich um Produktionen eines Schimpansen handelte, kam es zu hitzigen Diskussionen über die Kunstwürdigkeit solcher Arbeiten.

Eine ganze Affen-Herde beherbergte der Maler von Max (s.o.) zeitweise in seinem Sommerhaus. Er beobachtete und malte die Tiere, sezierte sie, wenn sie gestorben waren. Seine Bilder in der Frankfurter Ausstellung (Schirn, Kuratorin Dr. Kort) zeigten die Affen in menschlichen Rollen - am Klavier, lesend, als Theatertruppe und als Kunstrichter vor einem Gemälde. (Siehe Bildergalerie zum Artikel.)

Der als Historienmaler ausgebildete Gabriel von MAX - Professor von der Münchner Akademie - hatte sich 1870 einen Cebus-Affen gekauft, den er porträtierte. Später ersetzte von Max das Personal seiner Bilder komplett durch Affen, die in menschlichen Rollen agierten. Der Zeitgenosse Seurats malte auch zwei melancholisch wirkende Äffchen, von denen das ältere eine blonde Puppe, sie stellt ein kleines Mädchen dar, in seinem Schoß birgt, während das kleinere Äffchen die Puppe berührt (Gemälde mit dem Namen „Anthropologischer Unterricht").

Durch Experimente mit „Affenkunst“ bewies ab 1954 auch der Biologe, Philosoph und Künstler Bernhard Rensch die Tatsache, dass Ästhetik - elementare ästhetische Empfindungen – auf niedrigem Niveau bei Säugetieren aktiv sind:
Rensch studierte mit näheren Untersuchungen das ästhetische Empfinden bei Tieren und entwickelte unter anderem Methoden, um die ästhetischen Lustgefühle der Affen nachzuweisen, und sie von dem beliebigen Spieltrieb der Tiere zu unterscheiden. Rensch ließ Affen malen (drei Schimpansen und einen Kapuzineraffen). Es amüsierte ihn sehr, als Kunsthistoriker Affenmalereien, die in Ausstellungen tachistischer Kunst eingeschmuggelt waren, nicht als solche erkannten, sondern als Kunst lobten. In einem humorvollen Gedicht hat er sich darüber geäußert (siehe (2)).

Bernhard Rensch (2) konnte zeigen, dass Affen regelmäßige Formen den unregelmäßigen und Symmetrie der Asymmetrie vorziehen. Dieselben Muster werden von Menschen schon auf Kindheitsstufe ästhetisch höher eingestuft als regelose, unsymmetrische und nicht parallele Muster. Unsere Wahrnehmung bemüht sich, Ordnung in den visuellen Erscheinungen herzustellen. Bekannt ist: Bieten wir dem Auge für den Bruchteil einer Sekunde ein Dreieck, dem eine Spitze fehlt, dann sehen wir ein ganzes Dreieck. Asymmetrie und andere Unregelmäßigkeiten in einfachen geometrischen Figuren werden von der Wahrnehmung ausgeglichen. Wir ergänzen d.h. idealisieren in Richtung auf Regelmäßigkeit und Symmetrie. (Siehe auch in (3) Abschnitt 11.8.7. zu Formgestaltungen von Kindern, Kinderzeichnungen – Entwicklung vom Nichtfigurativen zu Gestaltschemata; Assimilation & Akkomodation. Kapitel 11.9.3. zu Rensch und Morris)

Berechtigte KRITIK an der Kunst-Kritik und alten Kunstgeschichte

In einem Bericht in DIE ZEIT erörterte ich ein Beispiel zum verarmenden Kunst-Journalismus, der eigentlich seriös und konstruktiv KRITIK am bösen korrupten Kunst-Markt-Betrieb üben sollte. Künstler und Kuratoren sollten heute ihre Praxis theoretisch und kritisch legitimieren müssen, fordert derzeit analog und lautstark der Professor für Medientheorie und Philosophie Boris Groys: Verloren sei heute in der globalisierten Welt eine „Vertrautheit mit dem Kunstgeschehen“ – es sei angeblich „immer weniger klar, was Künstler eigentlich wollen“.

Dies treffe für „für mich nicht zu“, kommentierte ich in „art-magazin.de“ (Kunstmagazin online). Recht hat der Professor: Angesichts einer sich „viel zu lange zu arrogant“ verhaltende Kunstkritik und Kunstgeschichte (JA!-W.H.) müssten „ernsthaft“ durch Kunstkritik die „theoretischen Ansprüche der Künstler und Kuratoren“ überprüft werden. „Sie überprüft, ob die formulierten Strategien stichhaltig und plausibel sind, und ob sie sich erfüllen oder miteinender kollidieren.“ Und - so B.G. in art Nr.1/2010 -, Kritik werde sich „dem eigenen Diskurs der Künstler kritisch stellen müssen“.

Ähnliche Erwartungen und Forderungen mit „Kritik der Kunst-Kritik“ und über den Kunstbegriff heute, Kunst-Betrieb mit Kunstmarkt-Ideologen, Kunst-Beurteilungsmaßstäbe etc., diskutiere ich in ars-evolutoria-Beiträgen schon seit meinen Symmetriebüchern von 1989/1998 ((3) vgl. Homepage art-and-science, Link „Vorstellung“ mit Literatur (DIE ZEIT – Blog W.H.)).

Dass EVOLUTIONÄRES (!) Weiterentwickeln von Malerei in einer „anderen Kunstgeschichte“ (New Art History) heute angesagt sei, betonte ich im WEB an unterschiedlichster Stelle. Die französischen Kubisten, russischen Kubo-Futuristen und britischen Vorticisten nahmen zwar Abschied vom eindeutigen Betrachterstandpunkt, sie konnten (warum auch immer) "gedankenschwere Unbeweglichkeit" (Futurist Marinetti) NICHT durch das radikal andere mit Namen EVOLUTION ersetzen. Die Futuristen zerlegten die Wirklichkeit in ihre Bestandteile und setzen sie neu zusammen – nicht aber EVOLUTIONISTISCH im Sinne der Theorie von C.R. DARWIN. „EVOLUTIONÄR“ heiße heute das Stichwort, das ich in einem Beitrag zum 30. Deutschen Kunsthistorikertag in DIE ZEIT Online näher in die Kunstgeschichte & Kunstwissenschaft einzuführen versucht habe (4):

Zum Kunsthistorikertag 2009 und in der Web-Zeitschrift „kunstgeschichte-ejournal“ (4) erläuterte ich in einem „Ausblick“ in Richtung einer evolutionär auszurichtenden allgemeinen oder speziellen Bildwissenschaft (einer reformierten „anderen Kunstgeschichte“ - New Art History) Bilddiskurs-Termini wie: „EVOLUTIONISIERUNG der Kunstgeschichte“, „EVOLUTION & KUNST(Geschichte)“, „EVOLUTIONÄRE KUNSTGESCHICHTE“, „EVOLUTIONÄRE ÄSTHETIK (Erkenntnis-Ästhetik)“, „EVOLUTIONÄRE Kanonbildung“ und „historisch-EVOLUTIONÄR fundierte, systematische Bildforschung“.

Schon Werner HAFTMANN hat in seiner „Malerei im 20. Jahrhundert“ (Bild-Enzyklopädie, München 1965) im Zusammenhang mit STIL-Umbrüchen und STIL-Namen in der Einleitung seines Buches von „geistigen EVOLUTIONEN“ gesprochen. Die moderne Malerei sei „MUTATION, Ausdruck eines radikalen Umbruchs im existentiellen Bezugssystem, im Wirklichkeitsgrund des modernen Menschen“. Dass tatsächlich (kulturelle) EVOLUTION in der bildenden Kunst wirksam und nachweisbar ist, habe ich in Essays belegt.

Die Frage der NATURA NATURANS (Proportionsschlüssel) in der natura naturata wurde auf der Basis meiner neuen evolutionären Bifurkations-Geometrie diskutiert. Linie, Fläche und Körper leiten sich vom Punkt her (PLATO-LEONARDO-KANDINSKY (…)): Linie als lineare Punktmenge, Kreis als Ebenen-Punktmenge etc.. Immer schon vom Punkt (der „Urzelle“) asymmetristions- & symmetrisatations-gesetzlich abgeleite potentielle Punktmengen machen die KUNST-Wirklichkeiten & und KUNST/FARBE-Möglichkeiten eines ars-evolutoria-SCIENCE-ART-Geschehnis-Ganzen aus. Früher in Büchern auch von mir „Evolutionismus“, „Symmetrismus“ bezeichnet.

Ernst Peter Fischer – er studierte Mathematik, Physik und Biologie und habilitierte in Wissenschaftsgeschichte – hat über „Seurat und die Quanten“ geschrieben:

„Fast hätte ich es vergessen, aber nicht nur Darwin hat dieses Jahr Geburtstag, sondern auch Georges Seurat, der Pointillist. (…) In Zürich kann in diesen Tagen im Kunsthaus eine große Ausstellung seiner Werke besichtigt werden. Wer will, kann dabei lernen, Quantenphysik zu verstehen. Wer Seurats Farbtupfer aus der Ferne betrachtet, findet die damit gemalte Welt ziemlich bunt. Sie sieht richtig farbig aus. Tatsächlich verwendet der Maler aber nur ein paar Farbnuancen, die er geschickt platziert, wie genaues Hinschauen preisgibt. So macht es auch die Quantenmechanik. Sie beschreibt die Realität mit ein paar Flecken, die wie als Quanten kennen, und herauskommt die ganze Vielfalt des Wirklichen. Wenn wir nur wüssten, wer die Quanten so geeignet angeordnet hat.“ Der Gott in Franz Hohlers Schöpfungsgeschichte habe ja auch nicht gewusst, „wer ihm den Karren mit Gemüseerbsen hingeschoben hat, aus dem dann alles entsprungen ist. Zum Glück hat es beide gegeben - den Gott und das Gemüse.“
http://www.scienceblogs.de/wissenschaftsfeuilleton...

Betont habe ich, dass das Thema Kunst-EVOLUTIONISIERUNG die „Old History Art“ (Vorläufer der New History Art / Bewegung „Neue Kunstgeschichte“) seither gemieden hat. Das EVOLUTIONs-Denken Darwins („Darwinismus“) ist heute endlich Gegenstand der Bildenden KUNST; auch weiterhin verstärkt nach dem Ende des DARWIN-Jahres 2009. Die KUNST-Welt war (nach Georges Seurat) und ist (durch ars evolutoria samt Stil-Arten) zu verändern: Zu Beginn eines Neuen Jahrzehnts (Zeitenwende) muss Erneuerungskunst – Evolutionierungskunst mit Innovationen – „KUNST-salon-fähig“, d.h. aber auch kunst-MARKT-fähig gemacht werden. In einem Gutachten zum documenta-Prozess sagte ein zu Recht stets documenta-kritischer deutscher Kunstwissenschaftler - Prof. Dr. Dr. Martin Gosebruch (* 20. Juni 1919; † 17. September 1992) - über ARS EVOLUTORIA: „Was kann man eigentlich gegen diese Kunst vorbringen, wenn nicht dieses, dass der Kunstmarkt sich ihrer noch nicht angenommen hat? So wäre vorzuschlagen, Herrn Hahn zur Ausstellung zuzulassen.“ ((6), S. 10, 127/128. – vgl. www.) Mein Ziel muss es sein – da es ohne Kunst-Markt-Präsenz (leider) nicht geht, auch im Markt-Betrieb für die Entideologisierung des Denkens und Handelns im Kunstbetrieb weiter zu kämpfen: eine faire geistig-kunstpolitisch willkürfreie, d.h. kunstfreiheitsgerechte Wendezeit muss gefördert werden. Meine seither nicht vergeblichen, großen Reform-Anstrengungen zur Demokratisierung der documenta-Institution (PRIVAT & STAATLICH - vgl. WEB-Stichworte HOETiade und BUERGELiade, d13-BAKARGIEViade; auch d10/DAVIDiade, d11/ENWEZORiade,) dürfen nicht gescheut werden und sind zu verdoppeln.

LITERATUR & Anmerkungen

(1) HAHN, Werner (2010): Kunst & Wissenschaft: SEURATs „Pointillismus“ und „Atomismus“ (1.Teil). In: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/kunst-and...

(2) RENSCH, Bernhard (1973): Ästhetische Grundprinzipien bei Tier und Mensch. In ALTNER, Günter (Hrsg.): Kreatur Mensch. Moderne Wissenschaft auf der Suche nach dem Humanen. München. Gedicht in: DÜCKER, Gerti & BERGER, Martin: 100 Jahre Bernhard Rensch. Biologe, Philosoph. Künstler. Berlin u.a. 2000. S. 73ff., 76 Zur Affen-Malweise, S. 78 Gedicht. (Vgl. http://books.google.de/advanced_book_search )

(3) HAHN, Werner (1989): Symmetrie als Entwicklungsprinzip in Natur und Kunst. Königstein. Gladenbach: Art & Science, 1995. HAHN, Werner (1998): Symmetry as a developmental principle in nature and art. Singapore. (Übersetzung des Originalwerkes von 1989, ergänzt durch ein 13. Kapitel – mit erweitertem Sach- und Personenregister sowie Literatur- und Abbildungsverzeichnis.) HAHN, Werner / WEIBEL, Peter (Hrsg.) (1996): Evolutionäre Symmetrietheorie: Selbstorganisation und dynamische Systeme. Stuttgart. Anthologie mit Beiträgen von 19 Autoren; mit Essay von Werner Hahn: „Evolutionäre Symmetrietheorie und Universale Evolutionstheorie. Evolution durch Symmetrie und Asymmetrie“.

(4) HAHN, Werner (2009): Zum 30. Deutschen Kunsthistorikertag 2009: Kunstbetrieb, Markt & Kanon („Stil“) – EVOLUTIONISIERUNG der Kunstgeschichte? In: ZEIT Online v. 09.04.09. (http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...) UND: "Kommentar zu Johannes Grave: Die Kunstgeschichte als Unruhestifter im Bilddiskurs. Zur Rolle der Fachgeschichte in Zeiten des Iconic Turn (Kunstgeschichte. Texte zur Diskussion 2009-6)" - http://www.kunstgeschichte-ejournal.net/kommentare...

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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