Kultur-Kommerz-Klamauk: Fritz RAU (80) und die Casting-Shows USFO (RAAB) & DSDS (BOHLEN)
Fritz RAU ist einer der bekanntesten Konzert- und Tournee-Veranstalter, der quasi mit allen Musikgrößen der Pop-Kultur zusammengearbeitet hat. Er ist ein Mann, der die seriöse Konzert-Kultur in Deutschland nachhaltig geprägt hat und die ohne ihn eine andere wäre. In der Alten Oper Frankfurt wird ein großes, mit Bands und Gastsolisten gespicktes Geburtstags-Konzert gefeiert: Zum 80sten wünschte sich Rau ausdrücklich Musik-Stars, deren Karriere durch Fritz Rau begleitet worden ist.
Die hr-Bigband (mit Örjan Fahlström, cond) wird zusammen mit diversen illustren Gästen im Rahmen des großen RAU-Geburtstags-Festkonzertes spielen. Der „legendäre Impresario Fritz Rau“ (hr) – von Mick JAGGER (Rolling Stones) als „Pate von uns allen“ bezeichnet -, wird als Gastsolisten Peter Maffay, Udo Lindenberg, Inga Rumpf und viele andere begrüßen können. Jagger hat den Spruch »Rock’n’Rau forever« geprägt, aber Fritz Rau lässt sich nicht auf ROCK und POP reduzieren. In den 50er Jahren holte er gemeinsam mit seinem Partner Horst LIPPMANN die Großen des JAZZ & BLUES nach Deutschland und in den 60er Jahren schrieben die beiden mit ihren »American Folk Blues Festivals« Musikgeschichte.
Am 9. März 2010 wurde Fritz Rau 80 Jahre alt. Und am 20. März 2010 werden wir in der Frankfurter Alten Oper diesen Geburtstag feiern. Neben den genannten Künstler (Peter Maffay, Udo Lindenberg, Inga Rumpf) wird die Barrelhouse Jazz Band in der Alten Oper auftreten. Außer der HR-Bigband werden auch Howard Carpendale, das Emil Mangelsdorff Quartett, The Jackson Singers, Ulla Meinecke, Nana Mouskouri, Heinz Sauer und viele mehr das Geburtstagskind begrüßen. Fritz Rau sagt dazu: "Daran sieht man wie verrückt mein Geschmack ist - von Gospel bis Udo..." SCHÖN: Alle Künstler werden ohne Gage spielen. Das Geld, das an diesem Abend für die Eintrittskarten eingenommen wird, soll gespendet werden: an die TABALUGA-Kinder-Stiftung.
Der Mann, der eine lebende Legende ist, sagt heute, dass sein Beruf als Konzertveranstalter die Erfüllung all seiner Träume gewen ist. Seine Liebe zum Blues dauert auch heute noch an. Rau hat Konzerte organisiert, den Backstage-Bereich betreut und die Cateringl-Liste erfunden. Er sorgte für die Sicherheit bei den Konzerte und hat viele heute namhafte Künstler unterstützt und gefördert. Rock-Star Udo LINDENBERG meinte: "Fritz ist wie ein Vater für mich!" Bei seinem letzten Konzert in der Frankfurter Festhalle hat Udo „Bis ans Ende der Welt" für Fritz und seine Partnerin Friderike gesungen. Kein Wunder, dass Peter MAFFAY in jedem Gespräch betont, wie wichtig Fritz Rau für ihn gewesen ist.
Zu lesen ist (1): „Wir haben viele Interviews geführt: zu seinen runden Geburtstagen, zu seinen Büchern, zu den besonderen Konzerten und Lesungen. Wir waren bei vielen Konzerten zusammen und Fritz ist unermüdlich, wenn es um neue Gruppen und Künstler geht: seine Enkel bringen ihn zu den Black Eyed Peas, Tokio Hotel oder den Ärzten.“
Fritz hat nie ein BEATLES Konzert veranstaltet, dafür hat er alle Paul McCARTNEY-Konzerte gemacht. Seine Lieblings-Live-Band sind die ROLLING STONES. Bei Take That ist ihm gleich das Talent von Robbie WILLIAMS aufgefallen: "Robbie ist von Herrgott geküsst..!" Fritz Rau hat auch Eric CLAPTON entdeckt: Eric war 17 als ihn Fritz bekannt machte.
Ausgangspunkt für Fritz RAU und seinen unvergessenen ehemaligen Partner Horst LIPPMANN war die Begeisterung für und die Inspiration durch die afro-amerikanische Musik: Jazz, Blues, Gospel und Spirituals. Im Verlaufe ihrer Veranstalterkarriere, die ein halbes Jahrhundert umfasste, haben „Lippmann + Rau“ ihre Aktivität in die Bereiche der Rock - und progressiven Popmusik sowie des Entertainments erweitert. Daher hat sich Fritz Rau einen Konzertablauf in der Alten Oper gewünscht, der von Jazz und Blues bis zu Chanson, Pop und Rock reicht. Ein Konzert mit einer so großen musikalischen Bandbreite, mit Künstlern solcher vieler und unterschiedlicher Musik-Stile, hat es wohl noch nicht gegeben und gibt es auch nur einmal für den laut Mick Jagger "Godfather" des Musikbusiness: Fritz Rau. Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Rau
Die Organisation des Konzertes liegt in den Händen von Dieter Nentwig, der mit den Konzerten von Lippman+Rau aufwuchs und selbst seit rund 40 Jahren erfolgreicher Jazz-Blues-Gospelmanager ist.
Fritz RAU und der geliebte JAZZ
Als Hörer, Veranstalter und nicht zuletzt auch als Freund von Musikern kam Rau in den frühen fünfziger Jahren mit dem deutschen Jazz in Berührung. Das habe er dem JAZZ und den Musikern nie vergessen (2): Der Jazz, sagt er, habe aus dem Hitlerjungen Fritz Rau einen Demokraten gemacht und ihn an Körper, Geist und Seele entnazifiziert. Auch sei Jazz das musikalische Medium gewesen, das ihm die Bekanntschaft mit Horst Lippmann vermittelte.
Rau habe sich in ein von Lippmann veranstaltetes Konzert mit Kurt Edelhagen und Caterina Valente „eingeschlichen und wurde erwischt“, weiß die Jazz-Zeitung zu berichten. Als Rau später selbst ein Konzert mit Albert Mangelsdorff in der Heidelberger Stadthalle veranstaltete, lud ihn Horst Lippmann, „der wichtigste Impresario, Anreger und Veranstalter des deutschen Jazz“, zur Zusammenarbeit ein. So entstand das Duo „Lippmann + Rau“, das seine Kooperation zu „einer der bedeutenden Marken im internationalen Konzertbetrieb“ entwickelte. Mit internationalen Veranstaltungen wie dem „American Folk Blues Festival“ war das Duo „der innovativste und vermutlich folgenreichste europäische Konzertveranstalter nach dem Zweiten Weltkrieg“. Horst Lippmann sei selbst „ein Verfolgter des Naziregimes“ gewesen, „der Gestapo, weil er im Hot Club Frankfurt 1941 Jazz gespielt hat“, konstatierte Rau.
Fritz Rau spiele seinen Anteil an der Kooperation gern herunter, schreibt LINKE (2): Er sei ja nur, sagt er dann, ein einfacher Kartenverkäufer gewesen. Manchmal nennt er sich auch „Lippmanns Kofferträger“.
In einem Interview (3)sagte Fritz Rau:
Horst Lippmann (vgl. Bildergalerie) hatte „mich angerufen, ob ich als Kofferträger bei ‚Jazz at the Philharmonic’ von Norman GRANZ, dem großen Imressario, als Mitarbeiter arbeiten möchte, als Hiwi. Und damit hat er mir die Pforten zum Paradies geöffnet. Und da bin ich dann meinen Idolen begegnet: Ella FITZGERALD, Oscar PETERSON, GILLESPIE usw. Ich bin für meine Idole gerannt und gesprungen und wurde zum besten Kofferträger der Welt.“ Und: "Ich wollte meine Idole treffen" – „Ja, ich hab mir damals vom Mund jede Schallplatte abgespart, Jazzbücher verschlungen. Das war meine Musik.“ „Über den Blues, den Rhythm'n'Blues kamen wird dann zur Rockmusik“, erzählte Rau.
Die Jazz-Zeitung meint zu Lippmann & RAU: „In der Tat waren die Ideen und Visionen, die konzeptionelle Arbeit und das künstlerische Engagement der Anteil, den Lippmann in diese produktive Beziehung eingebracht hat. Rau war, in seiner eigenen Darstellung, in dem Duo derjenige, der auf Ordnung, auf Zahlen, Zahlungen und Verträge achtete und für das alltägliche Funktionieren der zentralen Vorgänge verantwortlich war.“ „Buchhalter der Träume“ nennt er seine Existenz- und Arbeitsweise rückblickend. Rau vergesse nicht, darauf hinzuweisen, dass ohne eine ordentliche Buchhaltung kaum einer seiner Träume hätte verwirklicht werden können.
Mehr zu Rau, der „aufbrausend, raumfüllend, voller Wärme und Verschrobenheit, stolz und auftrumpfend, freundlich und sentimental, oft zugleich anmaßend und bescheiden“ sein könne, in (2). Deutsche Jazzmusiker seien Rau „genau so nahe wie die zahlreichen Künstler aus der Pop-Branche, mit denen er gearbeitet hat, von Peter Maffay über Bob Dylan und Joan Baez bis zu Udo Lindenberg und Udo Jürgens“. Rau liebt MUSIK: „nicht einzelne Stile und Sparten; und er liebt Künstler, die sich ernsthaft mit ihrer Arbeit befassen (…)“ - Besonders gern erzähle Rau „immer noch mal die Geschichten mit Frank Zappa, mit Jimi Hendrix, mit Marlene Dietrich, nicht zu vergessen die Begegnungen mit Mick Jagger und den Stones, die ihm ein schweres Silber-Service zugeeignet haben“. (Zu Marlene Dietrich und Rau siehe RTL-Video-Hinweis - Anmerkungen.)
AUSVERKAUFT! So lautet die Pressemitteilung zum Festkonzert "FRITZ RAU 80"
Samstag, 20.3.2010, 19 Uhr, Alte Oper Frankfurt, Großer Saal. Laudatio: Wolfgang SANDER. Ich werde berichten.
Anmerkung: Fritz Rau wurde am 9. März 1930 in Pforzheim geboren. Er studierte Jura. 1954 gründete er den Jazzclub „La Cave”, den heute ältesten Jazzclub Deutschlands. Seit 1955 arbeitete als Konzertveranstalter. 2005 erschien seine Biographie „50 Jahre Backstage”. Dazu ein INTERVIEW (3).
Fritz RAU und DSDS sowie USFO (Eurovision Song Contest)
Mit dem Festkonzert „FRITZ RAU 80“ - 12 Tage nach dem 80. Geburtstag Fritz Raus -, entrichten namhafte Künstler und Bands ihre Glückwünsche an den Mann, der sie, bei vielen über Jahrzehnte, beraten, veranstaltet und zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg beigetragen hat.
Rau habe das Organisieren von Konzerten zwar in finanzieller Verantwortlichkeit betrieben, „aber nicht des Geldes wegen“, ist zu lesen. Die neueren Geschäftspraktiken im Konzertbetrieb, die die Kartenpreise in ehedem nicht für akzeptabel gehaltene Höhen treiben, hält Rau für „moralisch und politisch verwerflich“ (Jazz-Zeitung); da ist er früh ausgestiegen. Außer dem Konzertveranstalter gab es stets auch den politischen Menschen Fritz Rau, der „mit den Achtundsechzigern behutsam sympathisierte, obwohl sie seine Konzerte zu stürmen pflegten“. Rau kam nach (2) zur Überzeugung, dass „Politik und Kultur deutlich voneinander geschiedene Bereiche des gesellschaftlichen Lebens“ seien. Und nie deckungsgleich gemacht werden könnten.
Kultur – Kommerz - Klamauk
Zu „Konzertveranstaltern“ – „Organisatoren“ von CASTING-Show-Konzerten für Fernsehzuschauer – zählen auch Dieter BOHLEN und Stefan RAAB:
Über DSDS und BOHLEN war - sehr kritisch - schon einiges im Internet von mir zu lesen (3). Lena MEYER-LANDRUT (18) aus Hannover wird für Deutschland beim Eurovision Song Contest singen. Den Song „Satellite“ wird die erfrischend natürliche NACHWUCHS-Sängerin am 29. Mai im FINALE singen. Vielleicht wird LENA einmal Konzerthallen füllen. Dazu bedarf es „Managern“, die sich im Musikbetrieb auskennen. Die „LENA“ zu einem Marken-Namen entwickeln können. "Stefan Raab ist wie ein Vater für mich!" hat man die „etwas abgedrehte Lena“ nicht sagen hören.
Die von Fritz Rau geförderten Sänger und Sängerinnen sowie Bands gehörten ebenfalls einmal zu einem potentiellen „Nachwuchs“. Fritz RAU entgegnete intelligent und ablehnend auf die Frage
Was halten Sie von den vielen, vielen CASTINGSHOWS mit den „Superstars“?
Fritz RAU: Da denke ich, da beobachte ich nur. Und dann stelle ich fest, wie schnell die wieder verschwinden. Das sind CASTING-Shows, die nicht dem Nachwuchs gewidmet sind, sondern in höchstraffinierter Weise Fernsehshows erzeugen. Deutschland sucht den Superstar. Es ist hirnrissig, sich einzubilden, man könne einen Superstar in einem einzigen Wettbewerb finden. Der richtige Name wäre: Deutschland sucht ein Talent. Denn es kann sich nur um Talente handeln. Da werden die jungen Leute auch auf einen falschen Trip gebracht. Und dann ist das das raffinierteste Amerikanische, das hier imitiert wird. Es wird nicht der Sieger gewählt wie bei unseren Nachwuchswettbewerben, sondern der Unpopulärste wird gefeuert. Anscheinend hat jeder, der Angst hat vor Arbeitslosigkeit, ein unglaubliches Bedürfnis jemanden zu feuern. Das schafft natürlich unwahrscheinlich viele Sendungen, erst wird der Zehnte gefeuert. Und dann gibt es die Anweisung nach amerikanischem Vorbild, dass man die jungen Leute anscheinend beschimpfen muss. Und das kann keiner besser als Dieter BOHLEN. Wenn der so sagt: „Der sagt dann, wenn ich Dich höre, müsse meine Ohren kotzen”.
Stellen sie sich mal vor, da ist ein 18-jähriges Mädel. Dem verdreht man den Kopf. Und sie hat ja ne gewisse Begabung. Und der wird es dann entgegengeschleudert. Und selbst der Gewinner, der hat mal nen Erfolg, weil er ja die Schlager von Dieter BOHLEN singen muss. Ist alles im Vertrag geregelt. Dann hat er mal Erfolg. Dann verschwindet er aber wieder. Die nächste Staffel kommt. Ein amerikanisches System nach dem Hire & Fire. Ich hab' zu Amerika ein schizophrenes Verhältnis. Ich bewundere Amerika wegen der Musik und der Künstler. Aber das American Way of Life möchte ich vermeiden. Denn der Weg ist nicht der Weg für die Menschheit, um glücklich zu werden. Dem müssen wir einen europäischen Weg der Tugend gegen setzen. Und diese CASTING-Shows gehören zu dem American Way of Life, kein Respekt vor dem Individuum und dem Talent. Sondern nur eine sadomasochistische Fernsehschau, die nicht dem Nachwuchs dient. Aber trotzdem oder gerade deswegen einen unglaublichen Erfolg hat. Daran kann ich nicht vorbeischauen. Ich kann nur abschalten.
DEMOKRATISIERUNG der KULTUR
Beim Schielen auf das, was gerade "in" ist wie etwa in der TV-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" erkennt Rau lediglich "den kleinsten gemeinsamen Nenner der Banalität". Rau zog sich 2004 aus dem Geschäftsleben zurück. Sein letztes großes Projekt waren Peter MAFFAYs Tabaluga-Tourneen. Aus dem Konzert-Geschäft ist längst eine gigantische Industrie geworden, wie auch Rau weiß. Ohne Sponsoren aus der Wirtschaft geht heutzutage nichts mehr. Rau hat aber sein Credo von der "Demokratisierung der Kultur" nicht aufgegeben. 2007 vom Land Hessen zum Honorarprofessor ernannt.
Peter MAFFAY würdigte RAU, der „Tokio Hotel“ für einen „Hammer“ hält (F.R.: „die wiederholen sich nicht. Haben was Besonderes“) in der „Frankfurter Rundschau“: Rau war „wie ein Vater für seine Künstler“ - und sein Spitzname ist "Ayatollah Choleri“. Für Fritz zähle „das Handwerk eines Musikers und dessen Charakter. Schubladendenken ist ihm fremd. Deswegen ließ er uns im Vorprogramm der Stones spielen - obwohl ich wegen meines Schlagerhintergrundes angefeindet wurde. (…) Und er ließ mich erstmal sechs Konzerte auf Probe spielen. Um zu sehen, ob ich das nötige Niveau erreiche (...)“. (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/23...)
Zu BOHLEN & DSDS siehe meinen Beitrag: http://www.myheimat.de/gladenbach/primitive-massen...
UND:
AUCH (685mal gelesen mit 27 Kommentaren): http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/25...
FERNSEHEN und „Massen-CASTING“ – stets spektakulärer und erfolgreicher?
Wenn das Fernsehen in der Stadt ist, gehen die Jugendlichen zum Casting. Heidi KLUM lockt mit „pro Sieben“ tausende junge Frauen zum „Massen-Casting“ für den Start des fünften „Germany's Next Topmodel“-Staffel nach Köln. Pro-Sieben-Sat.1-Chef Thomas EBELING muss zusehen, wie er die Zielgruppe der Kandidatinnen-Freunde zum Einschalten bekommt. Und KLUM stöhnt: „So'n Massen-Casting ist echt nicht einfach.“ Auf RTL beklagt sich ein Kandidat, der es unter die Top 6 geschafft hat: Die Themen der beiden jüngsten DSDS-Motto-Shows seien nicht „so sein Ding gewesen“. Bevor der Branfelser Manuel Hoffmann aussortiert wird, möchte er noch die nächste Auswahlprozedur überstehen und weiterkommen. Er hofft auf Balladen oder Love-Songs. Bei DSDS am Samstagabend verfolgten zuletzt 7,66 Millionen Zuschauer die RTL-Sendung: Davon stellten die 14- bis 49-Jährigen – also die für die Werbeeinnahmen des Senders wichtigste Gruppe, 3,91 Millionen.
Die „Final-Voting-Party“ mit Entertainer Stefan RAAB ergab, dass Siegerin LENA mit dem Pop-Song „Satellite“ beim Eurovision Song Contest Ende Mai auftreten wird. Showinitiator und JURY-Präsident (ehemals Metzger) RAAB sagte zu Lenas Erfolgsgeheimnis, sie sei „eben anders“ als die vielen anderen „Unser Star für Oslo“-KandidatenInnen.
GUT SO, dass erstmals die Sender ARD und ProSieben kooperierten: 6 Sendungen gab es bei ProSieben, 2 bei der ARD. Das spannende USFO-Finale zeigte die ARD. RAAB verzichtet gerne „aus Anstand“ auf eine hohe Einschalt-Quote: „Rüpel-Raab“ mutierte für USFO in einen „lieben Stefan“, bilanzierte dpa. Vom „Gutmenschen“ ist hier die Rede.
Die nicht gerade berauschenden Einschaltquoten nahm man bei pro7/ARD in Kauf: Stefan RAAB wisse auch „wie man mit der Sendung 10 Prozent mehr machen kann“. „Aber das machen wir aus Anstandsgründen nicht“. Gruß an den unanständigen Dieter mit seiner zum Weinen schrecklichen DSDS-Show! Die ARD-Oberen sollen sich gefreut haben: Thomas SCHREIBER, der ARD-Koordinator Unterhaltung, überschüttete den „Klamauk-Arbeiter Raab“ (dpa) mit viel Lob.
Epilog
Wenn's am 29. Mai in Oslo wieder nicht klappt: auch dann sollte unsere Kandidatin LENA weiter gefördert werden! Gute SONG WRITER gesucht!!! Seriöse Zuschauer-Voting-Methode á la „Unser Star für Oslo“ (USFO-2SenderCasting) weiterentwickeln. „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS-Klamauk) abschaffen!!! Ein NOVUM: Die öffentlich-rechtliche ARD und der Privatsender ProSieben haben sich erstmals zusammengetan, um eine „nationale Aufgabe“ zu bewältigen: WEITER SO – Evolutionisierung des Musik-Kultur-Betriebs! Wenn auch bei USFO die Einschaltquote nur ein Drittel von der des DSDS-Karperle-Theaters war.
Stimmen mehren sich, dass Raab zur ARD wechseln sollte: Schaut man sich die schon fast zwei Jahrzehnte dauernde Karriere des einstigen Blödelbarden an, so sah es lange Zeit danach aus, als würde sich der 43-Jährige eher zu einer Mischung aus Dieter Bohlen, Oliver Pocher und Mario Barth entwickeln. Doch der Mann habe mit dem Alter einen scheinbaren Reifungsprozess durchgemacht, wird Raab attestiert. Siehe sein USFO-Verhalten.
Siehe AUC pro7: http://www.unser-star-fuer-oslo.de/index.html (Final-Song zum Download, BEST OF LENA, Songwriter, Show in Bildern u.a.m.)
Pressestimme zum USFO-Finale:
DER TAGESSPIEGEL (12/3/10): (…) Lena, die unkonventionell ist und kess, großartig singt und seit ihrem ersten Auftritt Jury, Publikum und Feuilleton entzückt (…) Welchen Status Stefan Raab in der Musikwelt genießt, zeigt die Besetzung der Jury, die mit jeder Sendung wechselte. Sie ist ein Statement: Diese Show wird ernst genommen von der musikalischen Elite. Undenkbar, dass sich etwa Jan Delay, Joy Denalane oder Peter Maffay neben Bohlen in die „DSDS“-Jury setzen würden (…) Raab wollte seine 20 Kandidaten auch nicht nach Körbchengröße oder Krawall-Potenzial aussuchen – sondern nach musikalischer Qualität. Da versteht er keinen Spaß. (…) Und dass man Marco Schreyl mal vermissen würde, hätte man auch nicht gedacht. Bei „DSDS“ wälzt er die Minuten vor einer Entscheidung zu gefühlten Wochen aus, um die grandiose Zuschauerquote ein paar Minuten länger zu halten. Bei „USFO“ plaudern Matthias Opdenhövel und die ständig reinquatschende 1Live-Moderatorin Sabine Heinrich das Ergebnis sofort aus. (…)
Literatur & Anmerkungen
(1) Festkonzert „FRITZ RAU 80“ (hr3): http://www.hr-online.de/website/radio/hr3/index.js...
(2) LINKE, Hans-Jürgen (2010): JAZZ-Zeitung - http://www.jazzzeitung.de/jazz/2010/01/preview-rau...
Vgl. auch, was Udo LINDENBERG zum Festkonzert sagt: http://www.udo-lindenberg.de/fritz_rau_festkonzert...
Im Interview sagte Rau (3): Udo Lindenberg begegnete ich Anfang der 70er Jahre. Er war Schlagzeuger bei Klaus DOLDINGER. Und Udo sagte uns: „Ich mach das jetzt in Deutsch”. Ich hab ihm nur gesagt: „Vergiss es. Auf Deutsch kann man nicht singen, man muss Englisch singen”. Aber, dann hab ich mir die Platten angehört und bin vom Hocker gefallen. Und schon waren wir zusammen, obwohl Rock und Jazz für mich nur Englisch möglich war. Und Lindenberg hat mich eines bessern belehrt.(…).
You Tube Videos entdeckte ich mit Fritz Rau nicht. Dafür aber sind sehenswert zwei RTL Videos:
Fritz Rau in kurzen RTL-Videos zum 80sten Geburtstag:
http://www.rtl-hessen.de/videos.php?video=5857
http://www.rtl-hessen.de/videos.php?video=9312
(3) Interview – „Der Westen“ - mit FRITZ RAU: WINKELSTRÄTER, Andreas (2009) - http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/kultur/De...
Fritz RAU zu Barack OBAMA im Interview:
(…) Barrack Obama. (…) Und so sehe ich die größte Hoffnung (…) vergessen Sie eines nicht. Wer Louis Armstrong liebt und Ella Fitzgerald, der kann kein Rassist sein. Und wer Benny Goodman oder Stan Getz und andere große Musiker jüdischer Abstammung erlebt, der kann auch kein Judenhasser sein. Deswegen ist für mich der Jazz und die afroamerikanische Musik der Weg zur Überwindung von Rassenhass. Dann kann es auch keinen Holocaust mehr geben. Emil Mangelsdorff und ich haben ein gemeinsames Programm „Jazz im Dritten Reich” als Tatzeugen. Denn Emil Mangelsdorff war einer der Begründer mit Lippman des Hot Jazzclubs in Frankfurt 1941. Sie wollten sich halt nicht vorschreiben lassen, was sie hören wollten und wen sie hassen mussten. Sie waren dagegen und haben Jazz gehört und gespielt. Jazz ist die Musik der Freiheit und jeder Diktatur ein Dorn im Auge. So wurden sie von der Gestapo verfolgt und eingesperrt.
Bürgerreporter:in:W. H. aus Gladenbach |
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