Kommentar: Der Kirschenmarkt, unser jährliches Volksfest, gerade 175 Jahre alt, - hat mich heute, am traditionellen Markttag, etwas enttäuscht
Der Freitag ist traditionell der Markttag beim Gladenbacher Kirschenmarkt, dem grössten Volksfest der Region. Trotz zunächst schönem Wetter, war der Besucheransturm nicht so gross wie vergleichsweise in den Vorjahren. Zwar war die "Fressgasse" mit ihren vielfältigen kulinarischen Angeboten noch gut besucht, aber an den Marktständen der Händler sah es nach Flaute aus. Schon gegen 14 Uhr begannen ungewöhnlich viele mit dem Abbau ihrer Stände. Warum wohl, die Standgebühr gilt doch für den ganzen Tag? - Gefühlt war die Anzahl der Marktstände auch geringer als sonst, und an wirklich aussergewöhnlichen oder interessanten Ständen, fehlte es ganz. Nichts Neues, nichts Besonderes, für das der Kirschenmarkt einst Garant war. Das Gleiche galt für die Fahrgeschäfte. Nichts wirklich Besonderes war geboten und angesichts der Fahrpreise, blieben auch die gewohnten Warteschlangen an den Kassenhäuschen aus. Die Preise, besonders auch in der "Fressgasse", trugen sicher dazu bei, das das grosse Gedränge ausblieb. Jedenfalls am heutigen Markttag. Zum Teil möchte ich die ausgeschilderten Preise der Verpflegungsbuden schon als unverschämt bezeichnen. Ein Flammkuchen für zehn Euro? Gebrannte Erdnüsse, kleine Tüte 2,50 Euro? (Da kommt mir direkt in den Sinn: eine handvolle Nüsse für 5 Mark?...nee!!)
Am heutigen Abend, zur Wahl der Kirschenkönigin, wird sich das grosse Festzelt und auch die Fressgasse, sicher füllen. Den Festwirt wirds freuen, ob der Biertrinker aus Lust oder aus Frust trinkt, wird ihm gleichgültig sein. Zufriedene Gesichter unter den Marktbudenbetreibern konnte ich nicht feststellen. Schade. Aber so ist es wohl überall
auf deutschen Festplätzen. Zeiten ändern sich. Ich bin gespannt wie es an den weiteren Festtagen wird. Ok, an den Preisen wird sich nichts ändern. Aber so kannte ich unseren Kirschenmarkt bisher nicht.
Ja Katrin. Ist leider so. Und unser Kirschenmarkt hat eine urige Tradition. Nur seit 3 oder 4 Jahren lässt es jedes Jahr nach. Auch die Stadt legte zu bei der Standgebühr für die Händler, sodas einige schon gar nicht mehr kommen. War dieses Fest früher Umsatzgarantie ists heute nur ein Glücksspiel. Es muss etwas geschehen. Das ganze Konzept dieses Heimatfestes muss überarbeitet werden, sonst geht das in die Hose. Und das dauert nicht mehr lange. Die Verantwortlichen scheinen zu schlafen, denn es zeichnet sich, wie gesagt, seit ein paar Jahren schon, ab. Der Freitagabend im Festzelt, der das Highlight ist, mit Wahl der Kirschenkönigin, war eine deutliche Botschaft. Waren es doch gefühlt nur etwa ein Drittel der üblichen Festzeltbesucher. Die Zeit erfordert es. Nicht mehr so machbar wie noch vor 10 oder 15 Jahren. Die Geldbeutel sind kleiner bei der Bevölkerung. Wie könnte es anders sein in Deutschland heutzutage? Gruss hj