HALLIG-Welten HOOGE & GRÖDE: Schwimmende Träume im nordfriesischen WATTEN-Meer
"Hier schleicht und kriecht das Wattenmeergerinsel
Durch Schlick und Schlamm, ein schmutzig gelbes Band.
Poltert der Sturm nicht, nörgelt Windgewinsel.
Ich seh’ die Sonne morgens Wasser trinken.
Und abends wieder in die Fluten sinken.“
(Detlef von LILIENCRON)
Der TV-Entertainer und Comedian „Hannilein“/“Schlämmer“ - alias Hape Kerkeling – war auch „dann mal weg“: er erlebte die „reinigende Kraft der Pilgerreise“ zu Fuß durch Spanien (Jakobsweg). Auf der „Suche nach Gott und sich selbst“. Nicht „kaputt und leer“ (wie H.K.) machten mich indessen Reisen nach Gran Canaria zu den Dünen von Maspalomas und nach Lanzarote zu den Feuerbergen. Ich stellte die Alternativ-Frage: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/25... - UND in http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/ich-war-d... -, d.h. Meloneras/Maspalomas (Kanaren mit Ryanair) oder Sylt (mit Auto); eine a&s-Entdecker-Performance mit einer 85er Bilder-Galerie – mittlerweile über 500 mal gelesen.
Artikelbegleitende a&s-Bildergalerien beweisen: Vieles gab es auf den Kanaren im sommerlichen Winter zu entdecken - ohne großen Fußmarsch und schweren Rucksack - mit überraschender Nähe zur Evolution der Natur.
Die Alternative SYLT & Halligen-Welt / Kanarenurlaub stellt sich im Sommer nicht: 170 mal gelesen in schon 4 Tagen heißt der „Renner“ meiner a&s-SYLT-und-SommerPerformance mit über 100 Bildern. Mal googeln: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/sylt-impr... -, denn „Einmal SYLT, immer SYLT.“
Eine SYLT-Entdeckungs-Reise & HALLIGEN-Fahrten
Ein SYLT-Urlaub ist ohne eine Fahrt zu den nahe gelegenen HALLIGEN eigentlich nicht vorstellbar: In der Förderstufe in Hessen (5./6. Schuljahre) lernt man, dass die Halligen kleine, nicht eingedeichte Inseln sind (das gilt nur eingeschränkt für HOOGE; s.w.u..plus Bilder): Sie liegen im nordfriesischen Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Die „sichtbare“ Besonderheit einer Hallig besteht darin, dass eine Hallig während einer starken Flut mit Ausnahme der WARFTen, künstlich aufgeschütteten Hügeln auf denen die Häuser stehen, überspült wird („Landunter“). Wichtiger ist die nicht auf den ersten Blick ersichtliche Tatsache, dass der Hallig-Boden kein Süßwasser speichert, weshalb Halligen außer Regenwasser kein natürliches Süßwasser haben. Früher wurde deswegen Regenwasser in sogenannten Fethingen gesammelt.
Die 10 bis 956 Hektar großen Halligen sind meist Reste des Festlandes oder von Inseln, die als Überbleibsel des in Sturmfluten untergegangenen Landes stehengeblieben sind und teilweise durch Aufschwemmungen der Nordsee entstanden. Der Begriff Halligen ist eher eine generische Charakterisierung als eine geografische Bezeichnung. Dennoch gruppieren sich die zehn deutschen Halligen kreisförmig um die Insel Pellworm, die selber jedoch keine Hallig ist. (Quelle & mehr siehe Wikipedia) - Bilder HOOGE & Infos http://www.havemann-rrbk.de/page1.html
„Schwimmende Träume“ – 10 Halligen
„Schwimmende Träume“ hat sie Theodor Storm genannt und tatsächlich sind die zehn weltweit einzigartigen Halligen etwas Besonderes. Sie laden zum Träumen und Verweilen ein.
Vom Meer umspült und manchmal sogar überspült, liegen diese nicht eingedeichten Inseln – wie betont -, inmitten des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Seit 2009 im Weltnatur-Erbe Wattenmeer. Gleichzeitig sind sie Teil des Biosphärengebietes Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer und Halligen.
Ob für einen Tagesausflug oder einen längeren Urlaubsaufenthalt: die Reise in die Halligwelt erleben Sie zu jeder Jahreszeit in einem anderen Licht.
Unterschiedlich kann man an die Westküste der Nordsee kommen und die Hallig-Welten entdecken: Jede der Halligen lockt mit ihrem eigenen und unverwechselbaren Charakter. Man freut sich auf Sie! http://www.halligen.de/
Halligurlaub
Die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt, das vogelreichste Gebiet Europas – und die Halligen mittendrin! Hallig-Urlaub ist Natur-Erlebnis pur! Egal zu welcher Jahreszeit, die Halligwelt zeigt sich Ihnen immer in einem anderen Licht, mit ganz individuellen Stimmungen, Farben und Naturschauspielen.
Auf fünf Halligen kann man URLAUB machen. Jede hat ihren eigenen Charakter, „aber alle werden Ihnen vor allem eines bieten: Ruhe und Erholung im Einklang mit der Natur!“, - so die Werbung.
Willkommen im Natur- und Lebensraum der Biosphäre Halligen.
HOOGE von Sylt (Hörnum) aus:
Wer SYLT besucht sollte sich unbedingt eine „Auszeit vom Allltag“ gönnen und einen Tagesausflug machen oder mehrere erholsame Tage auf Hallig Hooge (z.B.) verbringen. Die Uhr bitte zu Hause lassen, heißt es: „der Tagesablauf richtet sich hier nach Ebbe und Flut“.
Auf neun Warften der HALLIG HOOGE wohnen derzeit ca.110 Einwohner. Hier ist jeder herzlich willkommen – die Gäste („Tourismus“) benötigt man zum Überleben. Der Gast findet auf „unserem Eiland (…), was Sie für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele brauchen“, wirbt man für BesucherInnen.
Und: „Ruhe, die Nähe zur Natur, Bewegung in jodhaltiger, allergenarmer Seeluft unter unendlich weitem Himmel, behagliche und komfortable Unterkünfte, freundliche Wirtsleute, gutes Essen in gemütlichen Gasthäusern sowie Erlebnis- und Ausflugsangebote während der Saison, die Sie teilhaben lassen an den Schönheiten der Hallig- und Wattenmeerwelt.“ STIMMT!
HOOGE (dänisch Hoge, friesisch Huuge) ist die zweitgrößte der zehn Halligen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer und eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland.
Zum Gemeindegebiet gehört neben der Hallig Hooge auch die unbewohnte Hallig Norderoog. Die Siedlungen liegen – wie gesagt - auf zehn künstlichen Hügeln, Warften genannt.
Hooge ist, anders als die anderen Halligen, von einem rund 1,20 Meter hohen STEINDEICH umgeben, so dass es vor Überflutung durch leichtere Sturmfluten geschützt ist. Dennoch wird die Hallig durchschnittlich zwei bis fünf Mal jährlich von „Landunter“ betroffen. Hooge ist vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer umgeben, aber nicht in den Nationalpark einbezogen!
Die Herkunft des Namens „Hooge“ ist strittig. Möglicherweise bedeutet es hohe (Hallig), denn Hooge liegt etwas höher als die übrigen Halligen.
Vor 1362 war Hooge ein Teil der Pellwormer Harde der Insel Strand. Durch die Zweite Marcellusflut wurde sie von Strand getrennt. Die Kirche und Deiche wurden zerstört. Bis in die 1950er Jahre spielte die Müll-Entsorgung auf der Hallig Hooge keine Rolle, da alles, was an Resten übrig blieb, verwertet wurde.
Das lag vor allem an der fast rein landwirtschaftlichen Ausrichtung der damaligen Hallig-Wirtschaft. Seit den 1950er Jahren wurde der anfallende Müll in Gruben neben den Warften vergraben, wobei eine Grube pro Jahr genügte. Ab Anfang der 1970er Jahre wurde der Müll in Säcken gesammelt und vergraben. Heute wird der Müll in Containern gesammelt und abtransportiert; so wikipedia.
Die Hallig HOOGE hat im Laufe der Zeit sowohl an Größe als auch an Einwohnerzahl abgenommen. 1593 gab es auf Hooge 23 Warften, 1758 waren es noch 16. Vor 200 Jahren waren es 10 Warften, von denen einige mit 20 Häusern bebaut waren, und 480 Einwohner. Vor der Flut von 1825 zählte man noch 100 Häuser und 393 Einwohner. 25 Jahre später waren es 70 Häuser und 250 Einwohner. Vor 100 Jahren wohnten auf 9 bebauten Warften in 35 Häusern 140 Personen. Heute sind es nur noch 110 Einwohner.
Geologie - Erdgeschichte
Erdgeschichtlich betrachtet sind die Grundfesten Hallig Hooges und der Nachbarhalligen erst gut 10.000 Jahre alt. Der Anstieg des Meeresspiegels am Ende der EISZEIT um mehr als 30 Meter ließ das Gebiet des heutigen Nordfrieslands bis zur Geestlinie zwischen Leck, Niebüll, Bredstedt und Husum im Meer untergehen. Um Christi Geburt herum wurden die in diesem Gebiet liegenden vorzeitlichen Marschen und Moorflächen während eines Anstieg des Meeresspiegels, der Dünkirchen-Transgression, durch Überflutungen zerstört. Dabei wurden die früheren Moore weitgehend durch als Schlicke abgelagerte Marschböden überdeckt.
HOOGE & die Schutzstation Wattenmeer
Das Hooger Wattenmeer-Haus der Schutzstation Wattenmeer liegt auf der „Hanswarft“ im Neuen Biggerhaus. Siehe Bildergalerie. Der Naturschutzverein ist seit 1963 auf Hooge aktiv. In seinem Haus bietet er ein naturkundliches Informations-Zentrum mit vielen Anschauungsobjekten zum Anfassen sowie Meerwasseraquarien. Schulklassen, Mitglieder und Förderer haben dort die Möglichkeit, die Nordseenatur und Naturschutzarbeit auf und um Hooge kennenzulernen.
GRÖDE – die kleinste und schnellste BRD-Gemeinde (bei Wahlen)
Mitten im nordfrisischem Wattenmeer, umgeben von Ebbe und Flut, liegt auch die kleine Hallig GRÖDE. Mit 17 Einwohnern auf Knuds- und Kirchwarft, ist sie eine der kleinsten Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland. Durch das Zusammenwachsen der Halligen Gröde und Appeland, ist die heutige Hallig 277 ha groß: Bietet also genügend Raum zum spazierengehen in unserer rauhen, staubfreien und jodhaltigen Luft.
„Wer bei uns nicht nur faulenzen möchte, der kann angeln, wattwandern, Bernstein suchen oder baden. Bademöglichkeiten gibt es rundherum und man ist schon in 3 Minuten am Meer“, so wirbt man auf Gröde: HP: http://www.groede.de/
Für Groß und Klein gebe es „genug Gelegenheiten, sich richtig zu erholen, aus dem Trubel herauszukommen und die Seele baumeln zu lassen“, sagt man. Zur Geselligkeit trifft man sich zum Klönsnak am kleinen reethgedeckten Kiosk.
Mitten im nordfriesischen Wattenmeer, umgeben von Ebbe und Flut, liegt die kleine Hallig Gröde-Appelland.
Schiffsreisen zu den Halligen von SYLT aus:
Fahrten zu benachbarten Inseln SYLTs (Amrum, Föhr) und durch die Halligwelt, Seetierfang-Fahrten und Touren zu den Seehundsbänken, kombinierte Schiffsfahrten und Wattwanderungen - für Tagesausflüge zu und von den Halligen, gibt es eine Fülle von Angeboten. Die meisten allerdings zu den Halligen hin, von SYLT aus – aber auch von Häfen ausgehend wie Schlüttsiel, Strucklandungshörn (auf Nordstrand), von Pellworm & Amrum aus. Halliggäste haben eine gute Auswahl an Tagesausflugs-Zielen. Man beachte, dass die Fahrkarten unter im Web aufgeführten Reedereien nicht übertragbar sind. Eine Fahrrad-Mitnahme – kein Problem - ist vor Reiseantritt der Reederei mitzuteilen.
Bei Gruppenfahrten sollte man sich mit der Reisegruppe bei der entsprechenden Reederei anmelden. Gruppenpreise sind nach vorheriger Absprache möglich!
Wattwanderungen sind in den Sommer-Monaten möglich (vgl. Bilder) - die Halligen kann man auch im Rahmen einer geführten Wattwanderung besuchen. Informationen zu den Wattwanderungen finden Sie im WWW.
Zu den Halligen Hooge & GRÖDE - in den Sommermonaten ab Hafen Hörnum / Sylt: mit Adler-Express-Reederei; Fahrplandaten googeln.
Theodor STORMs "HALLIG-Fahrt" – Schönheit & Bedrohung – symbolisch-kunstvoll aufgefasst
Die Novelle "Eine Halligfahrt" von Theodor STORM zeigt, wie der Dichter die Wattenmeer-Landschaft und die Hallig-Welt poetisch aufgegriffen hat. Nach dem Römer Plinius vor 2000 Jahren war Theodor Storm der Zweite, der die Wattenmeerlandschaft vor Nordfriesland in die Weltliteratur einführte. "Graues Geflügel huschet/Neben dem Wasser her; Wie Träume liegen die Inseln/Im Nebel auf dem Meer", so lautet eine Strophe des unsterblichen Gedichts "Meeresstrand". Weniger bekannt dagegen ist die Tatsache, dass Storms Novelle "Eine Halligfahrt" die amphibische Wattenlandschaft und die idyllisch-unheimliche Halligwelt als poetischen Raum dichterisch nutzt. Tausende von Touristen kommen jedes Jahr nach Nordfriesland, um die Halligen und die Inseln zu besuchen und etwas von dieser geheimnisvollen Sphäre zwischen Land und Meer zu erleben.
Die einmalige Halligen-Landschaft wurde von dem Dichter symbolisch aufgefasst und in der Novelle "Eine Halligfahrt" beispielhaft und kunstvoll aufgegriffen. Storm hat 1867 selbst eine solche Halligfahrt von Husum aus unternommen und dabei vor dem Hintergrund der eigenen Biografie gespürt, wie Schönheit der Landschaft und Bedrohung durch die natürlichen Gewalten, wie Idylle und Katastrophe im Leben, in der Familie, in der Politik unmittelbar nebeneinander liegen, und das spiegelt ihm symbolisch die wechselhafte Natur in der Halligwelt. Die Novelle "Eine Halligfahrt" verbindet dieses existentielle Daseinsgefühl mit einer zarten Liebesgeschichte.