Gewerbsmäßiger Bandenbetrug: Justiz-Art-Deal & Markt-EULENSPIEGELEI - "Drahtzieher und Initiator" BELTRACCHI (60) NUR 6 Jahre Knast

HINTER GITTERN - ars evolutoria malerei zum Justiz-art-Fall Kunstfälscher-BANDE Wolfgang BELTRACCHI - Frau des Fälschers. malerei werner hahn.
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Bandenbetrug: Justiz-Art-Deal & Markt-EULENSPIEGELEI

LEIDER bleibt vieles im Dunkel. „Konsequenzen für die Kunstwelt?“ - Als "Drahtzieher und Initiator" erhielt Beltracchi (60) NUR 6 Jahre Knast. Im Justiz-Art-Deal vereinbarte man Strafrabatt. Richter Kremer: W.B.s Taten seien KEINE "Eulenspiegelei". LEIDER wurde ein Mammutprozess mit 170 Zeugen durch die Geständnisse abgewendet! Ermittlungen der 40 weiteren Fälschungen eingestellt. Renommierte Kunstexperten wie Max-ERNST-Experte Werner SPIES und weltbekannte Auktionshäuser fielen jahrelang auf die Fälschungen herein. Die ergaunerten Millionen lagerten die Hauptangeklagten auf Nummernkonten in Andorra und der Schweiz. Eine Million Franken auf einem Schweizer Konto konnten Ermittler noch rechtzeitig beschlagnahmen. In der filmreifen „Kriminalkomödie“ gibt es „Sympathien“ für den Hauptangeklagten: Warum dieser Deal? Die Staatsanwältin FRANZ hat „Erkenntnisse zusammengetragen, die reichen, große Teile des Kunstmarktsystems in die Luft zu jagen“ – HÖRT HÖRT …! Rekorderlöse: Werner Spies - Max Ernsts zertifizierten Werke „La Horde“ und „La Mer“ - 1,87Millionen Euro - und verkauft für 800000 Euro (…) JA: „Seltsamer Kunstmarkt!“ – Korrupter Markt. Kritische, oft verkaufsbehindernde Einlassungen sind „nicht gern gesehen im Markt“!

Mehr dazu in GZ (bebildert): www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/57927/kunstmarkt-auswuechse-fall-kunstfaelscher-bande-wolfgang-beltracchi-kunsthandel-and-justiz-art-humor-ohne-das-kunstmarkt-systems-in-die-luft-zu-jagen/

Quelle: http://www.zeit.de/2011/41/Kunstfaelscher-Beltracci?commentstart=9#cid-1664750

„Betrüger und Eulenspiegel“ meint das Kunst-Establisment (Feuilleton -3sat Kulturzeit): VERURTEILT zu SECHS JAHREn HAFT wurde der Kunstfälscher Wolfgang BELTRACCHI: Im FALL Beltracchi sind die Urteile gesprochen worden. Vieles bleibt in dieser JUSTIZ-ART-Causa dunkel. Was sind die Konsequenzen für die Kunstwelt? Und welche Wahrheiten kommen noch ans Licht? So fragt Niklas Maak (FAZ).

Hauptangeklagter Wolfgang Beltracchi im letzten Wort vor GERICHT: „Danke“, sagte er, „dass das alles so fair und locker hier war“; der rheinische Humor des Richters KREMER habe ihm gut getan, „es wurde sogar gelächelt“, auch wenn er „dahinter das Schwert aufblitzen sah“. Der filmreife JUSTIZ-ART-Prozess hatte teilweise starke Züge einer Kriminal-Komödie angenommen, „in der die Sympathien dem Hauptangeklagten, der seit 1975 weit mehr als siebzig Kunstwerke der Avantgarde und der Klassischen Moderne gefälscht, in den Markt gebracht und damit Millionen verdient hat, nur so zuflogen“ (FAZ).

Mit dem Malen werde Beltracchi niemals aufhören. Sein Rechtsanwalt Reinhard BIRKENSTOCK zeigte die ersten Originale: Knast-Zeichnungen. Es waren Portraits von Beltracchis Haftgenossen. Jetzt ist der Kunstfälscher zu SECHS JAHREn HAFT verurteilt worden.

Das milde Strafmaß hatten Beltracchis Rechtsanwälte mit dem Gericht ausgeHANDELt: vier Jahre Haft für seine Frau HELENE (siehe a&s-p- BILD), die die Bilder verkaufte, EIN JAHR Jahr und neun Monate auf BEWÄHRUNG (!) für die Schwägerin Jeanette Spurzem, die in drei Fällen mitverkaufte, und fünf Jahre für Otto SCHULTE_KELLINHAUS, dem Geschäftspartner der Beltracchis. SPURZEM muss nicht ins Gefängnis, die anderen NUR NACHTS: die Strafe wird im offenen Vollzug abgesessen (!).

Bis das Urteil rechtskräfig ist, komme W.B. – der Fälscher-Star - aber erst einmal aus dem Gefängnis.

"Ich bin mit der Fairniss des Verfahrens sehr zufrieden", sagt Rechtsanwalt Reinhard BIRKENSTOCK (Bild a&s-p). "Ich war überzeugt, dass wir innerhalb der Verständigung das Erreichbare erreicht haben.“ Kollege Christian RODE ergänzt: "Die Haftentlassung war keine Überraschung und ich gehe davon aus, dass die Eheleute das Wochenende nutzen werden, um diese schwierigen Monate der Haft zu verarbeiten." (Quelle 3sat-Bericht kulturzeit v. 27-10-11.)

EISBERG-SPITZE

Der Justiz-Art-Deal lautete: Die Angeklagten gestehen in vierzehn aus fünfundfünfzig bekannten Fällen von schwerem BANDEN-mäßigen Betrug, dass sie mit gefälschten Meisterwerken der Moderne gehandelt haben - Sie bekommen dafür rund ein Drittel NACHLASS auf die Strafe.

Warum dieser Deal?

Die FAZ: „Die Staatsanwältin Kathrin Franz hat zusammen mit den Ermittlern der Kriminalpolizei in Berlin eine eindrucksvolle Arbeit geleistet: Sie hat Erkenntnisse zusammengetragen, die reichen, große Teile des Kunstmarktsystems in die Luft zu jagen - wenn nicht ausschließlich diejenigen auf der Anklagebank säßen, die seine Sicherheitslücken und seine Gier nach ‚marktfrischen’, gut verkäuflichen Meisterwerken ausnutzten. (Quelle: http://www.faz.net/aktuell/kunstfaelscher-prozess-das-schicksal-korrigieren-11508538.html)

Andererseits war es, sagte Staatsanwältin FRANZ - vor Beltracchis Geständnis nicht einmal zu beweisen, dass er alle Bilder selbst gefälscht habe, was für sie auch heute manchmal noch schwer vorstellbar sei; FAZ: „Beltracchi tippt sich hier, man könnte das auch als Kompliment lesen, verblüfft an die Stirn“ …

Auch wäre es schwer gewesen, in einem mühevollen JUSTIZ-ART-Indizienprozess die Mauer des Schweigens zu brechen, hinter der sich alle anderen Beteiligten verschanzten:

Der Pariser Kunsthändler Jacques de la Beraudière ließ mitteilen, er denke nicht daran, in Köln als Zeuge auszusagen.

Nur die Spitze des Eisbergs: Rechtlich ist der Fall ad acta gelegt, aufgeklärt ist er damit aber nicht. Denn 14 gefälschte Meisterwerke der Moderne sind nur die Spitze des Eisbergs.

Wie viele Bilder Wolfgang Beltracchi wirklich malte, weiß nur er. Alte Ermittlungen ergaben, dass bereits 1995 Aquarell nach Heinrich CAMPENDONK im Berliner Auktionshaus Villa GRIESEBACH versteigert und im selben Jahr ein vermeintliche Campendonk bei Christie’s in London. Das ebenfalls im Stile Campendonks gemalte Bild "Katze in Berglandschaft" (Bild a&s) wurde sogar schon 1986 verkauft. Die Ermittlungen der Berliner Kripo führten damals zu einem Wolfgang Fischer, damals Grafiker aus Geilenkirchen bei Aachen. Er hatte den wohlklingenden Namen seiner Frau angenommen: BELTRACCHI.

MARKT-Ausnutzer?!

Beltracchi wusste wonach der MARKT verlangte und nutzte das aus. „Als in den kunsthistorischen Fachzeitschriften über mögliche Beziehungen von Derain zu Matisse nachgedacht wurde, malte er diesen Derain. Er malte gewissermaßen kunsthistorische Leerstellen aus - und verärgerte die Wissenschaft.“ So in Kulturzeit: "Das ist Hochstapelei, die den Künstler beschädigt, die die Chance der Wahrheit des Werkes des Künstlers auch nachhaltig näher zu kommen, obwohl er schon so lange tot ist, verwehrt", sagt Ulrich KREMPEL vom Sprengel-Museum Hannover im Fernsehen. All diese Dinge spiegelten sich bei Herrn Beltracchi in seiner Fratze wieder. Das sei schon sehr bedauerlich.

" Wolfgang Beltracchi hat den Ruf einer ganzen Branche, der Kunsthistoriker (siehe SPIES –a&s-p-Bild) -, ruiniert. Vor allem diese Gutachter hätten es ihm geradezu grotesk leicht gemacht. Den renommierten Max ERNST-Experten Werner Spies wurden sogar SIEBEN falsche Max Ernst-Bilder vorgelegt. Er hat sie alle für echt gehalten!!!

Und W.S. sei immer noch schockiert darüber, dass man ihn so täuschen konnte: "Ja, ich habe es nicht gemerkt. Das gebe ich auch zu. Das konnte nur ein Labor merken. Das haben Hunderttausende nicht gemerkt."

Die „absurde Ware Kunst“ (3sat):

Es seien die von Eitelkeit und Gier getriebenen Gepflogenheiten eines überhitzten Kunstmarkts, die es Wolfgang Beltracchi und Co. so leicht gemacht haben. „Man vermutet, dass Beltracchi das mehr als 30 Jahre lang ausgenutzt hat. Er hasse den Kunstmarkt, sagte er in seinem Geständnis - und bekam gleichzeitig 2,4 Millionen Euro“ - für den "schönsten Campendonk aller Zeiten", ein Bild das Campendonk in Wirklichkeit nie gemalt hatte.

Die Ware Kunst kommentierte JETZT auch Gerhard RICHTER (mal googeln: werner hahn gerhard richter …): Als er bei Christie’s kürzlich zwölf Millionen Euro für eines seiner Kerzenbilder erzielte:

"Das ist genauso absurd wie die Bankenkrise, unverständlich, albern, Unangenehm." Wolfgang Beltracchi hat diese Absurdität des Kunstmarkts entlarvt. Aber was wird aus diesem Fall gelernt werden? Vermutlich nichts.

FAKT sei:

In einigen Museen hängen verdächtige Bilder ohne Provenienz. Sie könnten von Beltracchi sein. UND: Beltracchis Verteidiger Christian Rode verglich daher in seinem Plädoyer Wolfgang Beltracchi mit TILL EULENSPIEGEL - also einem Narren, der einer verlogenen Gesellschaft den Spiegel vorhält.

KULTUR-ZEIT: In der Geschichte reiht sich ein Wolfgang Beltracchi nun ein mit Picasso-Fälscher Elmyr de Hory oder Vermeer-Fälscher Han van Meegeren. Einer, der die oberen 10.000 zum Narren gehalten hat, mit gewitztem Schmunzeln, triumphiernd und nicht wirklich unsympathisch. Kunstfälschung erscheint als raffiniertes Kavaliersdelikt.

Richter KREMER entließ Wolfgang Beltracchi am 27.10.11 mit den Worten:

"Lenken Sie Ihr Talent in legale Bahnen." Wolfgang Beltracchi beteuert, er wolle nur noch Originale malen. Derweil habe er schon ein „Jobangebot von einem großen Kölner Museum“ weiß das FEUILLETON ….

In der GZ fragte ich:

Kann ein Künstler ALLEIN mit technischer Brillanz und seinem Einfühlungs-Vermögen - mit „tiefer Kenntnis der Stile und der Kunstgeschichte und nicht zuletzt mit seiner Fantasie“ - ein GROßER MALER werden? Fall Kölner Kunstfälscherprozess: KUNSTFÄLSCHER sind KEINE „großen Künstler“ – INNOVATION & ORIGINALITÄT mangelhaft! EPIGONENTUM reicht nicht.

www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/57258/fall-koelner-kunstfaelscherprozess-kunstfaelscher-sind-keine-grossen-kuenstler-innovation-and-originalitaet-mangelhaft-epigonentum-reicht-nicht/

Der ZEIT-Kunstkritiker Hanno RAUTERBERG meinte JA: Er überlegte zum Kunstfälscher-Fall:

„Was, wenn Künstler alles dürften und die Kunst absolut frei wäre?“ - In einer solchen Welt jenseits des Rechts wäre Beltracchi (Kunstfälscher) angeblich „kein Lump und kein Hochstapler“, er wäre ein „großer Künstler“. Aber kein „Originalgenie“ vielleicht – auf jeden Fall aber „ein Genie ohne Original“, so H.R. in DIE ZEIT - Quelle DIE ZEIT, 6.10.2011 Nr. 41 & http://www.zeit.de/2011/41 /Kunstfaelscher-Beltracci .

Im Kölner Kunstfälscherprozess fragt Rauterberg: „Wer glaubt noch ans Original?“ - Wolfgang Beltracchi mag ein großer Kunstfälscher sein – „seine Bilder gehören dennoch ins Museum“, so die ZEIT-These.

Mein FAZIT

Wolfgang Beltracchi - der Kunstfälscher - erscheint nun als EPIGONE – siehe meinen Kriterien-Katalog: Punkt 1. VERGLEICHEN SIE DAS KUNSTWERK MIT BISHER BEKANNTEN WERKEN (Rangfolge a-e): a) Plagiat & b) Epigonentum.

Die Kunstfälscher-Gier war kaum geringer als die Gier der Händler, Sammler und Experten, bilanziert die ZEIT zu Recht. JA: Dennoch sollte man seine Bilder zeigen, „am besten in einer großen Ausstellung“ wie Rauterberg meint: Denn „sind sie nicht dieselben wie zuvor, noch immer interessant, noch immer schön?“ Aber ihr kunsthistorischer Wert m.E. = NULL. Oder?

RICHTIG:

Wenn selbst ein Experte wie Werner SPIES einen falschen Max ERNST nicht von einem echten unterscheiden kann, warum soll dann der Originalität (dem Original) überhaupt noch so große Bedeutung beigemessen werden? ORIGINALITÄT ist ein doppeldeutiger Begriff; siehe oben. Wolfgang Beltracchi fehlt die „kunsthistorische ORIGINALITÄT“!

Für viele Kunsttheoretiker der Geschichte war das Original ohnehin verzichtbar, bekennt Rauterberg: Kant, Hegel, Schelling schrieben über Werke, die sie nur von Kopien kannten, das genügte für ihre klugen Gedanken vollauf. Daher braucht es also eigentlich NICHT mehr ein „Original“ – des KULTes eines Museums/Kunstmarkt-Echten. Vorbild Natur-Wissenschaften: Chemie-Nobelpreisträger entdeckte Quasikristalle OHNE, dass die ornamentalen schönen NEUEN BILDER dem Kunsthandel zugespielt wurden:

Essay: Nach Spott: Chemie-Nobelpreis für Daniel Shechtman. Schönes Chaos - QUASIKRISTALLE mit 5-Eck-SCHÖNHEITen, HARMONIE & SYMMETRIE

www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/57200/nach-spott-chemie-nobelpreis-fuer-daniel-shechtman-schoenes-chaos-quasikristalle-mit-5-eck-schoenheiten-harmonie-and-symmetrie/

GUT, dass es KEINEN

KUNST-NOBELPREIS

gibt!

Post-Post-Fazit:

Heimliche Schadenfreude: Fälscher-Bande

Über ein ausgeklügeltes Finanzsystem bewegten die Beltracchis Millionen; siehe Strafakten.

Noch kurz vor ihrer Festnahme wollten sie ihr ergaunertes Vermögen – aus 53 Fälschungen - laut Strafakten "beiseiteschaffen". Über eine panamesische Gesellschaft - Andorra-Konten - Schweizer Konten.

DIE ZEIT (Kritiker Rauterbach) bekundet der Bande gewisse „Kunst-Sympathie“. Eine "unterschwellige Hochachtung" vor handwerklichem Können bescheinigte auch Raimund Stecker, Direktor des Duisburger Lehmbruck Museums: "Handwerk steht in der Achtung über der Kunst."

"Absurd einfach" sei das Fälschungs-Geschäft gewesen, sagen die Beltracchis. Experten und Kunsthäuser fielen auf die dreiste Legende vom sammelnden Großvater Jägers trotz eklatanter Widersprüche herein.

Heimliche Schadenfreude:

Der vor 20 Jahren zu einer Bewährungsstrafe verurteilte Edgar MRUGALLA, spezialisiert auf PICASSO, wurde von Medien als "König der Kunstfälscher" bezeichnet. Ähnlich wie Beltracchi sagte Mrugalla: "Es hat Spaß gemacht, die Leute hinters Licht zu führen."

Kunst wird in Massen gefälscht: ein Prozess um rund 1000 gefälschte Giacometti-Skulpturen zeigte dies kürzlich:

1000 gefälschte Giacometti-Figuren fand das Baden-Württembergische LKA: Höhepunkt eines Kriminalstücks, bei dem ein 59-jähriger Deutscher sich als "Reichsgraf" und Freund Diego Giacomettis ausgegeben hat - um Interessenten gefälschte Skulpturen zu verkaufen. Original & Fälschung; ein interessantes Thema!

Armer WERNER SPIES (FAZ) ?

Kunstexperte WERNER SPIES (FAZ): Nach Friedenspreis-Debakel (O.b.-Laden-Verehrer-Anselm-KIEFER-Auszeichnung) nun im Kunstfälscherskandal auf Schadensersatz verklagt:

In einem Essay befasste ich mich mit „Werner Spies' Rolle im Kunstfälscherskandal Ende der Unfehlbarkeit“ (14.06.2011). Renate MEINHOF SZ schrieb:

"Ich kann doch nicht aus dem Fenster springen. Es ist die totale Verzweiflung": „Im Zuge eines der größten Kunstfälscherskandale der Nachkriegsgeschichte stürzt nun der vielfach geachtete Kunsthistoriker WERNER SPIES vom Thron“ - er hatte gefälschte Max-Ernst-Gemälde nicht erkannt - und war an deren Verkauf beteiligt.

In http://www.sueddeutsche.de/kultur/werner-spies-rolle-im-kunstfaelscherskandal-ende-der-unfehlbarkeit-1.1108491 ist zu lesen:

Für Werner Spies, den vielfach geehrten Kunsthistoriker, den Autor der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, sei der Irrtum „wie ein Sturz, ein Fall vom Thron der Unfehlbarkeit. An seinem Irrtum haben sich im vergangenen Jahr die anderen Kunstexperten, Galeristen und Auktionatoren gemessen“.

Diese sind wie SPIES den gefälschten Bildern aus der so genannten Sammlung Werner Jägers aufgesessen.

Auch in DER SPIEGEL ist über den Fall SPIES/JÄGERS bestürzendes zu lesen (NR 24):

Werner Spies: vor einem französischen Gericht auf Schadensersatz verklagt

Der renommierte Kunsthistoriker Werner Spies (74) ist vor einem französischen Gericht auf Schadensersatz verklagt worden. Hintergrund ist ein offenbar gefälschtes Gemälde im Stile des Surrealisten Max ERNST, für das Spies eine Echtheitserklärung ausgestellt hatte. Als Autor veröffentlichte SPIES mehrere Fach-Bücher über Max Ernst und sein Werk. Die Fälschung ist für 1,1 Millionen Dollar vom Auktionshaus Sotheby's in New York versteigert worden. Mehr in www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/52258/kunstexperte-werner-spies-faz-nach-friedenspreis-debakel-ob-laden-verehrer-anselm-kiefer-auszeichnung-nun-im-kunstfaelscherskandal-auf-schadense/.

Anti-THESE:
NEIN: um ein „großer Künstler“ zu werden/zu sein, bedarf es der INNOVATION / ORIGINALITÄT!

Wenn der Kunst-Fälscher vor der Leinwand stand, war er nicht mehr Wolfgang Beltracchi (als der Kunstfälscher), er war Max Pechstein, Heinrich Campendonk oder Max Ernst - er kopierte nicht einfach deren Bilder, sondern „erfand Werke in ihrem Geiste, Werke, ‚die nicht im Œuvre hätten fehlen dürfen’. H.R.: Es seien keine Fälschungen im herkömmlichen Sinne; „Beltracchi hat die Bilder nicht nachgemalt, er hat sie neu gemalt – und alt empfunden“.

NEIN: um ein „großer Künstler“ zu werden oder zu sein, bedarf es mehr!

RAUTERBACH begründet seine THESE mit den „seltsamen Verdrehungen dieses großen Kunstskandals, vor Gericht stehe der Fälsche für etwas im Kunst(markt)betrieb, „das seit rund hundert Jahren zu den Kardinaltugenden der Moderne zählt“: Antikunst Marcel Duchamps z.B.: Pissoirbecken als Skulptur, REMBRANDT-als-Bügelbrett-benutzen, Mona Lisa LEONARDOs mit Schnurrbart (L.H.O.O.Q).

Als Zeugen: Ob Andy Warhol, Gerhard Richter oder Damien Hirst, ob Avantgarde oder Postmoderne – „die meisten Künstler des 20. Jahrhunderts wollten nichts Meisterliches mehr schaffen, glaubten nicht mehr an das Authentische und dekonstruierten die Vorstellung vom Künstlergott“, konstatiert der kritische Kritiker. Zu H.R. siehe

Leserartikel-Blog Beitrag werner hahn auf ZEIT ONLINE:

Debatte um UN-kritische "Kunst"-KRITIKer: Hanno RAUTERBERGs Plädoyer für eine Kunst-Kritiker-Akademie (19.08.2010) –
http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2010/08/19/debatte-um-unkritische-quotkunstquotkritiker-hanno-rauterbergs-pl

Ebenda meinte ich zu "Wer kritisiert die Kritiker? Warum wir eine Akademie für Kunstkritik brauchen":

Erlaubt ist die KRITIK der Kritik der UNkritischen KRITIK(er) – genau abwägend und streng im Urteil. Keine Kunstkennerschaft & Kunstszene-Ethos-Erneuerung ist zu beobachten. Kein Wunder, wenn Eduard BEAUCAMP, der in „das kunstwerk“ über „Wozu Kunstkritik heute?“ schrieb , und in FAZ-KUNSTSTÜCKE heute einen „neuen Weltgeist“ fordert. Angesichts von „Kommerz & Rummel“ vermisst E.B. Kunst-Kennerschaft.

Wie lässt sich QUALITÄT, die oft beschworen wird, überhaupt definieren? Das ist die entscheidende FRAGE. Aber auf solch eine Grundsatz-Frage „scheint sich niemand einlassen zu wollen, niemand sucht den Streit, auch jene nicht, die berufshalber für das Fragen und Streiten zuständig sind, die Kritiker“. Da irrt H.R. ein wenig: meinen Langen STREIT mit der documenta-Institution (auch vor Gerichten !) hat er nicht wahrgenommen.

Auch Künstler können „die Bewertungsdebatten zurück aufs Feld der Ästhetik ziehen“. Die Autonomie der Kritik, ihre Unabhängigkeit? – Die gibt’s bei ars evolutoria.

ERKENNTNIS-Kunst ist nicht „Verhandlungssache“. Hier gilt der H.R.-Glaube nicht: „(…) Doch erst in der Rezeption, in der diskursiven Aneignung entsteht das, was wir Kunst nennen. Es braucht den Austausch, es braucht Kritik, denn erst sie überführt das, was Einzelne empfinden, in etwas Kollektives. (…)“.

OFT ZITIERT:
(QUELLE: http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2011/02/07/b%C3%B6se-menschenverachtend-kunstkriterienlos-wird-muss-staatsk%C3%BCnstle .)

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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