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EMIL NOLDE (Seebüll): Werk als "entartet" aus Museen verbannt (Malverbot 1941). Henri NANNEN / LENZ/NOLDE - Nolde documenta-Teilnehmer

  • "Ein bewusster Angriff auf die Ideale der germanischen Rasse". So lautete die Begründung der Nationalsozialisten für "Entartete Kunst", die in der gleichnamigen Ausstellung präsentiert wurde. NOLDE Wolken und ars evolutoria Mutanten - trans/sfumatage. werner hahn.
  • hochgeladen von W. H.

„Der Künstler, welcher alles kann, was er will, der ist kein wirklicher Künstler; der ist es, der nur kann, was er nicht lassen kann.“
(Emil NOLDE 1948)

Von Kindheit an war Emil NOLDE eng mit der NATUR verbunden – dieses innige Verhältnis hat ihn tief geprägt und sein künstlerisches Schaffen nachhaltig beeinflusst. Nolde wird 1867 im Dorf Nolde bei Tondern geboren. Als Holzschnitzer ausgebildet, entwirft Nolde 1894 eine Postkarten-Serie, in der er Bergen menschliche Züge verleiht – siehe MATTERHORN-Karte a&s-p-Galerie. Der Verkaufserfolg ermöglichte es ihm, freier Maler zu werden. 1902 heiratet Nolde die Dänin Ada Vilstrup. 1906/7 ist Nolde Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“.

Blumen- und Gartenbilder - FARBE als Ausdrucksmittel

Zur BRÜCKE-Zeit entstand der Kubismus: Eine folgenreiche Bewegung der Malerei - ab 1907 in Frankreich; maßgebende Begründer waren PICASSO & BRAQUE - später GRIS & LÉGER.

Im Jahr zuvor (1906) malte NOLDES auf der Ostsee-Insel Alsen erste Blumen- und Gartenbilder, mit denen er zur Farbe als seinem eigentlichen Ausdrucksmittel fand:

„Farben, das Material des Malers: Farben in ihrem Eigenleben, weinend und lachend, Traum und Glück, heiß und heilig wie Liebeslieder und Erotik, wie Gesänge und herrliche Choräle“, schreibt er.

Emil NOLDE gelangte früh zu einem ganz aus der Farbe entwickelten EXPRESSIONISMUS - meine ars-evolutoria-performance zeigt Bilder hierzu: In diesem STIL überwiegen religiöse Darstellungen, Landschafts- und Meeresbilder mit kosmischer Natur-Auffassung, aus mystischer Erlebniskraft gestaltete Figurenbilder und Masken-Darstellungen. Von besonderem Reiz sind für viele NOLDE-Fans dessen Blumen-Aquarelle; auch die Aquarellfolge der „Ungemalten Bilder“ und das grafische Werk (Holzschnitte, Radierungen).

In der NS-Zeit galt NOLDEs Kunst offiziell als „entartet“; 1941 erhielt er Malverbot. Nolde war mit Ada Vilstrup verheiratet, deren Namen in der 1956 errichteten „Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde“ verankert ist.

ENTARTETe Zeiten - Nazis ...

EMIL NOLDEs Bilder wurden nach 33 als "entartet" aus den Museen verbannt: 1941 verboten die Nazis das Malen. Zu seinem 79. Geburtstag ernannte ihn die schleswig-holsteinsche Landesregierung 1946 zum Professor.

FARBE – bekennt NOLDE - in „allerschönster Form“, das wollte er malen:
„Ich wollte im Malen auch immer gern, dass die Farben durch mich als Maler auf der Leinewand sich so folgerichtig auswirkten, wie die Natur selbst ihre Gebilde schafft, wie Erz und Kristallisierung sich bilden, wie Moos und Algen wachsen, wie unter den Strahlen der Sonne die Blume sich entfalten und blühen muss. Ich wollte auch nicht malen, was ich wollte, nur was ich malen musste. (…)“.

NOLDE bekennt also hier als ZIEL: EVOLUTION malen zu wollen - „wie die Natur selbst ihre Gebilde schafft, wie Erz und Kristallisierung sich bilden, wie Moos und Algen wachsen“. NICHT L'art pour l'art war das Motto NOLDES! - Um Transformationen ging es dem begabten Künstler.

GOETHE & STIL & Paul CÉZANNEs Motto ...

An Frau von Stein schrieb GOETHE aus Rom am 8. Juni 1787 zur URPFLANZE & METAMORPHOSE: „Mit diesem Modell und dem Schlüssel dazu kann man alsdann noch Pflanzen ins Unendliche erfinden, die konsequent sein müssen, das heißt: die, wenn sie auch nicht existieren, doch existieren könnten ... Dasselbe Gesetz wird sich auf alles übrige Lebendige anwenden lassen."

Goethes URPFLANZE war ein Urbild-Vernunftprodukt, ein Formgesetz, zu dem jede Einzelpflanze nur ein konkreter Fall ist! Im Konzept ist alles variierendes Blatt – siehe mehr in http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/evolution...

Ich bekannte in http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2... : zum «Irrtum der Kunstphilosophie des Cézannismus-Kubismus»:

Geometrisierende Chiffren entwickelte die ars evolutoria: Ein Form(ungs)-Erleben wurde für die KUNST entdeckt, an dem das Erlebnis eines dynamischen EVOLUTIONÄR-evolutionisierenden Gestaltwandels erstmals einsichtig wird. Werner HOFMANN ist dies bekannt, da er mein EST-Werk gefördert hat.

Aus linearem Formplasma (Urform, Basalform, …), das auf noch keinen finalen Form- und Entwicklungszustand hinweist, entstehen Kunstgebilde mit HARMONIE „parallel zur Natur“, wie CÉZANNE im Kunstwollen mit apriorischem Seinsverständnis sagen würde; vgl. dazu EMIL NOLDEs Kunstwollen:

Paul CÉZANNEs Motto:

Die KUNST-„Die Landschaft spiegelt sich, vermenschlicht sich, denkt sich in mir. Ich objektiviere sie, übertrage sie, mache sie fest auf meiner Leinwand. [...] Erlauben Sie mir, Ihnen zu wiederholen, was ich Ihnen schon hier sagte: man behandle die Natur gemäß Zylinder, Kugel und Kegel und bringe das Ganze in die richtige Perspektive, so dass jede Seite eines Objektes, einer Fläche nach einem zentralen Punkt führt.“ (Paul Cézanne (1839 - 1906): Kunst - eine Harmonie parallel zur Natur (um 1900 ; vgl. mein SYMMETRIE Buch (von 1989, 1998 in Englisch und 2011 als eBOOK) in Kapiteln 11.8.1. und 11.8.2. – zum tragischen «Irrtum der Kunstphilosophie des Cézannismus-Kubismus».

Der Maler „braucht nicht viel zu wissen; schön ist es, wenn er unter instinktiver Führung so zielsicher malen kann, wie er atmet, wie er geht“, bekennt E. NOLDE. Und: „Intellekt ist dem schaffenden Menschen antikünstlerisch, Intelligenz dem Künstler ein falscher Freund. Geschmack ist die große Freude, dem Intellektuellen genügend.“ Diese Ansicht zu Intellekt/Intelligenz NOLDEs teilt ars evolutoria nicht; art science ....

Dass „KUNST-LITERATEN“ ihn „Expressionist“ genannt haben, empfand NOLDE als „Beengung“ – und als „später Futuristen und Konstruktivisten diese Bezeichnung für sich beanspruchten“, war es für E-N. „eine Befreiung“, schreibt er im SPIEGEL.

Nolde, der erwartete, dass „vom Bilde aus ein Hauch geistig seelischer Schönheit ausgehe“, warnte:

De Künstler, welcher sich bemüht, „die Art eines anderen oder die Art anderer nachzumalen - gleichsam mit deren Augen sehen - ist kein Künstler“. Und: „Nachahmung ist Lüge, je erhabener das Vorbild, um so mehr.“ In heißem Verlangen und Sehnen nach „nie Gekanntem, nie Gesehenem, dem Unfassbaren“, entstehen die Werke von „überzeitlichem Wert, entstehen die Werke weit über die platte Alltäglichkeit hinausragend“. In der bildenden Kunst sei es so und in allen schönen Künsten, betont der Kunst-Erneuerer in seinem Plädoyer für INNOVATION & Originalität.

Emil NOLDE (* 7. August 1867 als Hans Emil Hansen in Nolde bei Burkal, Nordschleswig; † 13. April 1956 in Seebüll, Nordfriesland) war einer der führenden Maler des Expressionismus. Er war einer der großen Aquarellisten in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Nolde ist bekannt für seine ausdrucksstarke Farbwahl. (http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Nolde)

Siehe Google-Bildersammlung - vergleiche mit a&s-p-Galerie:

http://www.google.de/search?q=emil+nolde&hl=de&cli...

Über Ernst Ludwig KIRCHNER & „Entartete Kunst“ schrieb ich in einem Artikel der GZ am:

1.6.2010: Nahe Mittelhessen-Gießen: Große E.L. KIRCHNER Schau in der KUNST-Hauptstadt FRANKFURT - http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/33...

1937/38

639 Werke werden 1937 als entartet aus den Museen in Deutschland beschlagnahmt. München: 32 Arbeiten Kirchners sind in der Ausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen. K. wird aus der Preußischen Akademie ausgeschlossen.
E.L.K. leidet unter der Diffamierung seiner Kunst, befürchtet Einmarsch der Wehrmacht von Österreich aus in die Schweiz.

1938

am 15.06: Selbstmord in Frauenkirch bei Davos unweit seines Hauses; zerstört vorher Druckstöcke & geschnitzte Objekte. Soll auf eigene Bilder geschossen haben.
UND später in einem Doppel-Essay zu E.L.K.:
REVITALISIERUNG: E.L. KIRCHNER-Museum in DAVOS & EVOLUTIONs-Romantik 2011 (Teil 1)
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/54...

REVITALISIERUNG: E.L. KIRCHNER-Museum in DAVOS & EVOLUTIONs-Romantik 2011 (Teil 2)
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/54...

KIRCHNER als „ENTARTETER“

639 Werke werden 1937 als entartet aus den Museen in Deutschland beschlagnahmt. Eine Plattform „ENTARTETE-KUNST-Research“ – EKR – als BILDbasierte Forschungsplattform gibt es noch nicht. Sie müsste die zitierten 32 Arbeiten Kirchners enthalten – die in der Ausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen waren. Dazu a&s-Bilder-Galerie.

Siehe auch das BILD mit der Legende: „Nazi-Seiten werden Erna & E.L.K mit Entsetzen gelesen haben; Diffamierung brachte den Maler-Architekten 1938 um; Selbstmord ohne Erna!“

Besonders gegen die sog. „Expressionisten“ – KIRCHNER, NOLDE etc. - hatte Nazi-Führer HITLER etwas:

Die Frage „Warum wollte KIRCHNER kein EXPRESSIONIST sein und erschoss er sich 1938?“ behandelte ich im GZ-Essay vom 1.6.2010:

Interessanterweise hatte der Maler E.L.K. Kollegen fälschlicherweise und in abwertender Absicht als „Juden“ bezeichnet. Ich fragte: War er ein Antisemit? Das berühmte Gemälde E.L.K.s „Berliner Straßenszene“ aus dem Jahr 1913 macht/e als „causa Kirchner“ Schlagzeilen:

1936 wurde es von der Witwe Tekla HESS (ihr Mann war Förderer & Sammler expressiver Kunst) unter dem Druck des Antisemitismus (Gestapo) verkauft und ein Fall von „Raubkunst“. Der Frankfurter Sammler Carl HAGEMANN erwarb das Bild 1936. Es geriet durch Schenkung an E. HOLZINGER (Städel-Direktor; als Dauerleihgabe) & Veräußerung (1980, 1,9 Mill. DM) an die Stadt Berlin (Brücke-Museum). Die Enkelin von A. &. T. HESS stellte weitere Rückgabeverlangen: Offene Restitution für „Das Urteil des Paris“, 1912 (Wilhelm Hack M., Ludwigshafen) und „Leipziger Straße mit elektrischer Straßenbahn“, 1914 (Folkwang M. Essen). Die „Straßenszene“ wurde 2006 bei Christie’s (NY) für ca. 30 Mill. Euro versteigert. (Vgl. a&s-GZ-Bildergalerie.)

Die F.A.S. berichtete über ein Skizzenbuch-Bild (undatiert), das einen Vorbeimarsch mit Hitlergrüßen (an NAZI-Funktionär Davos?) darstellt. (Vgl. a&s.p-BILD dazu); auch wikipedia zur „causa Kirchner“

Emil NOLDE: BRÜCKE – NAZI-Regime – DOCUMENTA-Institution

1906/7 war Nolde Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“. Während Noldes im Sommer auf der Ostseeinsel Alsen wohnen, verbrachten sie den Winter in Berlin. 1913/14 nahm das Paar an einer Expedition in die Südsee teil. 1927 zogen Noldes nach Seebüll; Nolde entwirft dort Wohnhaus und Garten (siehe a&s-BILDERserie zum Artikel).

Das Nazi-Regime erklärt Nolde 1937 zum ENTARTETEN und verbot dem „entarteten Künstler“ 1941 das Malen. Nolde aquarelliert heimlich und vollendet 1.300 „Ungemalte Bilder“. Nach dem Krieg erhielt NOLDE zahlreiche Ehrungen. Er stirbt 1956 in Seebüll. Die documenta 2 stellte Werke aus.
Emil Noldes neunteiliges Werk „Das Leben Christi" mit der großen Kreuzigungstafel hat für mehrere Monate Seebüll verlassen, wo es seinen festen Platz hat. Ich besuchte das Museum (vgl. a&s-p-Bilder) bei einem SYLT-Aufenthalt.

Ab 11. November wird es bis Mitte April kommenden Jahres mit weiteren zentralen Werken als besonderer Höhepunkt in der Ausstellung von Noldes religiösen Bildern gezeigt, die die Nolde Stiftung mit über 60 Gemälden, Aquarellen und Graphiken in ihrer Berliner Dependance am Gendarmenmarkt veranstaltet.

In BERLIN war das Werk zuletzt an hervorgehobener Stelle 1938 in der Ausstellung der „Entarteten Kunst" zu sehen. In Seebüll wird der Raum bis zum Ende der Saison mit dem Triptychon „Harmonie" von 1946, das erstmals ausgestellt wird, neu gestaltet. Als Vorlage dienten dem Maler drei Aquarelle aus der Reihe der „Ungemalten Bilder", die während seines Malverbots in der Nazi-Zeit heimlich in Seebüll entstanden sind. Mehr: http://www.nolde-stiftung.de/index.php?seid=400 .

Bundeskanzlerin Angela MERKEL und Nicolas SARKOZY, Präsident Frankreichs vor dem Bild "Das Leben Christi" in der Emil Nolde-Ausstellung im Grand Palais:

Bestand: B 145 Bild - Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - BildbestandSignatur: B 145 Bild-00191408 Originaltitel: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nicolas Sarkozy, Präsident Frankreichs, (vor dem Bild "Das Leben Christi") in der Emil Nolde-Ausstellung im Grand Palais. Datierung: 8. Januar 2009 / Quelle: Bundesregierung. (http://www.bild.bundesarchiv.de/archives/barchpic/...)

Dazu auch das Bild mit „Historische Originalbeschreibung“: - aus wikipedia – „Reichsminister Dr. Goebbels auf der Ausstellung "Entartete Kunst". Am Sonntag mittag besuchte der Reichsminister die Ausstellung im "Haus der Kunst". Rechts vom Reichsminister (mit Brille) der Ausstellungsleiter Hartmut Pistauer. Fot.: Ste. 27.2.38.“
Ebenda dazu: Goebbels, Joseph: Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Gauleiter Berlin, Deutschland * Hartmut Pistauer: Ausstellungsleiter im Haus der Kunst Berlin, Deutschland - Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Sachkorrekturen und alternative Beschreibungen sind von der Originalbeschreibung getrennt vorzunehmen. Zusätzlich können sie über die Seite „Error reports“ dem Bundesarchiv mitgeteilt werden.
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchi...

Siehe dazu auch http://no.wikipedia.org/wiki/Fil:Swing_tanzen_verb...

WIKIPEDIA zu NOLDE im Nationalsozialismus – 1934 NSDAP-Mitglied

NOLDE sei früh der Überzeugung gewesen, die „germanische Kunst“ sei allen anderen weit überlegen. Er wurde 1934 Mitglied der Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig (NSAN), die im Zuge der Gleichschaltung in die NSDAPN, der dänischen Sektion der NSDAP, eingegliedert wurde.

ZITAT:
Nolde war auch antisemitisch eingestellt, wie aus seinem Buch Jahre der Kämpfe hervorgeht, das 1934 erschien.[6] Er kämpfte gegen jüdische Kunsthändler wie Paul Cassirer und Maler wie Max Liebermann. Er wandte sich auch gegen Bestrebungen, moderne französische Malerei der Stilrichtungen Impressionismus, Kubismus, Surrealismus, Fauvismus und Primitivismus im deutschen Kunsthandel anzubieten. Nolde war daher sehr überrascht, dass seine Werke von den Nationalsozialisten als Entartete Kunst diffamiert wurden – sein Leben Christi bildete den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Propagandaausstellung „Entartete Kunst“. Noch am 2. Juli 1938 hatte Nolde an Joseph Goebbels geschrieben, dass er sich „als fast einzigster deutscher Künstler im offenen Kampf gegen die Überfremdung der deutschen Kunst“ sähe, und wies darauf hin, dass er sofort nach der Gründung der NSDAP-Nordschleswig deren Mitglied geworden sei.[7] (Näheres dazu im Unterkapitel Expressionismusstreit des Artikels über die NS-Ausstellung in München). Über tausend Bilder Noldes wurden beschlagnahmt, zum Teil verkauft und zum Teil zerstört.
1941 wurde er wegen „mangelnder Zuverlässigkeit“ aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen, wodurch ihm die professionelle Arbeit als Künstler untersagt blieb; ausstellen konnte er jedoch bereits zuvor nicht mehr. Bereits 1938 hatte er mit der Serie kleinformatiger Aquarelle begonnen, die er Ungemalte Bilder nannte, die auf über 1300 Blätter anwuchs und erst nach dem Tod des Künstlers bekannt wurde.[8] Die „Ungemalten Bilder“ entstanden nicht mehr vor dem Motiv in der Landschaft, sondern im Atelier aus der Phantasie. Nach 1945 übertrug Nolde einige dieser Blätter in Gemälde. Er selbst meinte, wenn „ich sie alle malen sollte (in Öl), müsste meine Lebenszeit mehr als verdoppelt werden.“[9] Er notierte dies während der Arbeit an den „Ungemalten Bildern“ neben vielen anderen Reflexionen über seine Situation und über die Kunst allgemein in einer Sammlung von Notizzetteln, die er „Worte am Rande“ betitelte.
Die Figur des Malers Max Ludwig Nansen im Roman Deutschstunde von Siegfried Lenz ist Nolde in dieser Epoche nachempfunden.
Eine Überwachung Noldes, wie im Roman beschrieben, ist jedoch nicht belegt. 1944 wurde Noldes Wohnung in Berlin durch Bomben zerstört.

Emil NOLDE war documenta-Teilnehmer: d1 (1955), d2 (1959) d3 (1964) in der documenta-Stadt Kassel:

Emil Nolde war Teilnehmer der documenta 1 (1955), seine Werke wurden dann auch postum noch auf der documenta II (1959), und auch auf der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt. Emil Nolde starb am 13. April 1956 in Seebüll, wo er – neben seiner 1946 verstorbenen ersten Frau Ada – seine letzte Ruhestätte fand.

NOLDE war Teilnehmer der documenta 1 (1955) – neben
BECKMANN, ERNST, HECKEL, KANDINSKY, KIRCHNER, KLEE, MACKE, MARC, MÜNTER, MODERSOHN-BECKER, MUELLER, PECHSTEIN, SCHLEMMER, SCHMIDT-ROTTLUFF, SCHWITTERS u.a. mehr der sog. „ENTARTETEN“ unter Adolf HITLER. (148 teilnehmende Künstlerinnen und Künstler der d1.)

Die erste documenta fand vom 15. Juli bis 18. September 1955 in Kassel statt. Sie gilt als erste große und umfassende Ausstellung von moderner Kunst in Westdeutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Initiator der Schau war der Kasseler Kunsterzieher und Designer Arnold Bode. Anlässlich der Bundesgartenschau und mit finanziellen Mitteln der Zonenrandförderung gelang es ihm, mehr als 130 000 Besucher anzuziehen. Die Ausstellung war damit unerwartet erfolgreich. Erdacht und vorbereitet wurde sie in einem Kunstkreis mit dem Namen Abendländische Kunst des 20. Jahrhunderts.

Als Fachmann holte sich Bode außerdem den Berliner Kunsthistoriker Werner Haftmann. (http://de.wikipedia.org/wiki/Documenta_1 )

Schwerpunkt der Ausstellung war weniger die "zeitgenössische Kunst", die nach 1945 entstanden ist:
BODE wollte vielmehr den Besuchern vor allem die Arbeiten derjenigen Künstler nahebringen, die während der
Zeit des Nationalsozialismus unter der Bezeichnung

"Entartete Kunst" in Deutschland

verfemt waren. Daher stand die abstrakte Kunst, insbesondere die abstrakte Malerei der 1920er und 1930er Jahre im Mittelpunkt der Ausstellung. Die zeitgenössische Kunst des Informel wurde auf dieser documenta noch nicht gezeigt, sondern blieb der Nachfolgeausstellung, der II. documenta im Jahr 1959 vorbehalten.

EXKURS

HENRI NANNEN & Karl LENZ /Emil NOLDE

Farbmagier Emil Nolde (1867 – 1956) & Kunsthalle Emden
Die Kunsthalle in Emden ist untrennbar mit dem Namen NANNEN verbunden. Henri Nannen wurde 1913 als Sohn eines Polizeibeamten in Emden geboren und besuchte hier das humanistische Gymnasium. Es folgten eine einjährige Lehre zum Buchhändler, dann ein Studium der Kunstgeschichte an der Münchner Universität.
In den 30er Jahren begann er mit der journalistischen Arbeit.
Unbekannt ist weitestgehend (Medien, Kunsthistoriker ...):
Ein von Henri NANNEN (Ex-„stern“-Chef) damals in einer Kunstzeitschrift gelobte Werk von 1938/39 („Winter in Erdhausen“, 110x160cm) wurde 1939 im HdDK ausgestellt und angekauft. Über die Umwege Berlin – Wiesbaden – New York gelangte es 1968 zurück ins Künstlerhaus LENZ Erdhausen. Das Gemälde „Die Familie“ (1938/39; vgl. Abb.) wurde ebenfalls 1939 in München ausgestellt.

Im HdDK durfte während der Kriegszeit das nach mehreren Studien entstandene Gemälde „Trauer um die Gefallenen“ von Lenz NICHT ausgestellt werden: Das 2.50 m große Bild von 1939/40 war von Lenz nach München zum Nazi-Tempel der Deutschen Kunst gesandt worden -, wurde im HdDK aber nicht ausgestellt. (Daher leider NICHT in GDK Research.)

Aus Verärgerung darüber zerschnitt Lenz das Bild. Im Dritten Reich trauert man nicht um die Gefallenen - es war eine Ehrensache, für das Vaterland zu sterben, sagten ihm die nationalsozialistischen Machthaber, die über Kunst und Künstler bestimmt haben und ein inniges Zusammengehen von Politik mit der Kunst im Staate gefordert haben.

Die bildenden Künstler Großdeutschlands sollten die Menschen der Heimat und der Front im 2ten Welt-Krieg erfreuen und beglücken, um die schwere Zeit mutig und siegesbewusst zu überwinden. Der Heldenkampf der Soldaten sollte der Heimat vor Augen geführt werden -anschaulich durch deutsche Kunst: Um für das deutsche Volk die Widerstandskraft zu stärken und die Siegeszuversicht zu erhöhen. Nicht Form und Farbe, sondern die Stellung zum Leben, zur Zeit, ist das zentrale Problem der heutigen Malerei, hieß die kunstfeindliche Parole der Nazi-Machthaber 1939. (Prüfungsarbeit Sieglinde HAHN-NIEDERHÖFER 1969 (1), S. 15 f.)

Der große Henri NANNEN (ehemals Chef der Illustrierten „stern“ und Gründer der Kunsthalle Emden vgl. http://www.stern.de/ und http://kunsthalle.conne.net/index.php3?hid=00214 (Studium der Kunstgeschichte an der Münchner Universität:
In den 30er Jahren begann er mit der journalistischen Arbeit und hat, was übrigens weithin nicht bekannt ist, in einer Kunst-Zeitschrift damals besonders auf das vom Führer angekaufte LENZsche Bild „Winter in Erdhausen“ hingewiesen. Und er publizierte eine große Abbildung des K.L.-Werkes in einer Kunstzeitschrift. Nannen hat früher (man glaubt es kaum) die moderne Malerei
als Folge der jüdisch-bolschewistischen Kunstzersetzung erklärt: Überfremdung und zersetzende Einflüsse brachen bei uns ein, und verzerrten das Gesicht unserer Kunst zur blöden Fratze.
Nach dem Krieg, den Nannen als Leutnant der Reserve bei der Luftwaffe beendete, setzte NANNEN seine journalistische Tätigkeit fort: die „Hannnoverschen Neuesten Nachrichten”, die Tageszeitung „Abendpost”, die Jugendzeitschrift „Zickzack” markierten den Weg, der in der Gründung des Magazins „Stern” gipfelte. Die erste Ausgabe erschien am 1. August 1948.
In den 33 Jahren als Chefredakteur machte Nannen den „Stern” zum größten Magazin Deutschlands, zeitweise sogar der Welt. Mehr dazu: http://kunsthalle-emden.de/henri-nannen/
Auch den EMIL NOLDE sammelte NANNEN: Tei der persönlichen Kollektion mit Werken der Klassischen Moderne. „Dabei folgte er nicht einem Konzept sondern einzig der Leidenschaft und Liebe zur Kunst.“ (Ebenda a.a.O.) Er sagte dazu: „Ich habe immer nur gesammelt, was Lust in mir erweckt hat – oder, was mich bis unter die Haut schmerzte – was mich freute, aber auch wütend machte. Wie könnte Lust entstehen ohne den Rausch der Farben, wie könnte etwas Gefühls- und Denkanstöße vermitteln, was nicht auch ´anstößig´ ist?” Henri Nannen starb am 13. Oktober 1996.
Emil Nolde (1867 – 1956) & NANNEN:

Tanzende Südseeschönheiten, dralle friesische Bauernkinder und immer wieder Männer und Frauen aus Mythen, Märchen oder der Berliner Amüsierwelt: Mit 140 Paar-Motiven des Farbmagiers Emil Nolde (1867 – 1956) feierte die Kunsthalle Emden ihren 20. Geburtstag.

„Die Zweiheit hatte in meinen Bildern einen weiten Platz erhalten. Mit- oder gegeneinander: Mann und Weib, Lust und Leid, Gottheit und Teufel.“ Mit diesem Nolde-Zitat hat sich vor den Emder Ausstellungsmachern noch niemand auseinander gesetzt.

Noldes „ungemalte Bilder

Einzigartige Raritäten der Schau waren 60 der so genannten „ungemalten Bilder“.

Diese Aquarelle in doppelter Postkartengröße malte Nolde in einer fensterlosen Kammer während des Berufsverbots, mit dem die Nazis den „entarteten“ Künstler belegt hatten. Viele dieser farbstrotzenden kleinen Kostbarkeiten, von denen es insgesamt weit mehr als 1000 gibt, sind erstmals ausgestellt.

Zur großen Fangemeinde des Bauernsohnes, der eigentlich Hansen hieß und sich nach seinem Geburtsort nahe der dänischen Grenze Nolde nannte, gehörte auch „Stern“- und Kunsthallengründer Henri NANNEN:

In seiner Kunstsammlung befinden sich mehr als 30 Nolde-Werke. Die erste Emder Nolde-Präsentation gab es im Jahr 1987.

Siehe auch: Emil Nolde - Spiel der Geschlechter - Focus http://www.focus.de/fotos/verlorenes-paradies-1921...

  • "Ein bewusster Angriff auf die Ideale der germanischen Rasse". So lautete die Begründung der Nationalsozialisten für "Entartete Kunst", die in der gleichnamigen Ausstellung präsentiert wurde. NOLDE Wolken und ars evolutoria Mutanten - trans/sfumatage. werner hahn.
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  • Bild 1 / 12
  • In NOLDEs schönem Garten 2011. Foto-malerei werner hahn. Im Hintergrund NOLDE-Museum Seebüll. Mehr dazu im Text des Artikels. Weitere Bilder werner hahn Gießener Zeitung.
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  • Anti-Hommage: Am 18. Juli 1937 werden in München in Anwesenheit Adolf Hitlers bei der Einweihung des "Hauses der deutschen Kunst" 3000 Arbeiten der "neuen" deutschen Kunst gezeigt. Nur einen Tag später wird in München die Schau "Entartete Kunst" eröffnet.
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  • Auch entartet: Karl Lenz: "Trauernde" (Kreide); Galerie im Künstlerhaus LENZ. Studie für das Gemälde „Trauer um die Gefallenen“ (2.50 m). 1939/40 nach München zum „Haus der Deutschen Kunst“ gesandt – und abgelehnt. K.L. siehe Artikel wh myh.
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  • NAZis begutachten ihre ENTARTETE KUNST Ausstellung - Bilder an der Wand. EMIL NOLDE ... sfumatage/transportage werner hahn.
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  • MERKEL in Frankreich: besucht NOLDE-Ausstellung; siehe mehr dazu im Artikel ... sfumatage werner hahn
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  • Bild 6 / 12
  • Emil NOLDEs "Das Leben Christi" (1911/12) als ENTARTET ausgestellt: "Hexenspuk" ... sfumatage werner hahn 2.11.11.
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  • Bild 7 / 12
  • Die F.A.S. berichtete über ein Skizzenbuch-Bild (undatiert) des EX-Expressionisten E.L. KIRCHNER, das einen Vorbeimarsch mit Hitlergrüßen (an einen NAZI-Funktionär) darstellt. Im "neuen Stil" wurde die sw-Zeichnung von mir coloriert. (8/5/10) - siehe Kommentar.
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  • Bild 8 / 12
  • 1964: III. documenta - 30 "Ungemalte Bilder" (Aquarelle) werden nach NOLDES TOD gezeigt. a&s-p-Bild werner hahn. 2.11.11.
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  • Ausstellungsführer des FÜHRERS A.H. ...
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  • GDK Research – Bildbasierte Forschungsplattform zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen 1937-1944 in München. Was von Karl LENZ zu sehen ist. Ebenda mehr INFOs - LENZ ebenda; heute Uni-Museum MR. Siehe web-Artikel w.hahn mehr.
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  • sfumatage werner hahn: Henri NANNEN; dazu mehr im Artikeltext ....
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4 Kommentare

  • W. H. am 17.11.2011 um 04:36

VIDEOs zum ARTIKEL - You Tube: E M P F E H L U N G

Kunst im Dritten Reich: Entartete Kunst? - Bilanz eines Bildersturms 3/3
Ein Film von Laszlo Glozer (1977).

http://www.youtube.com/watch?v=9X5pHD8vtMk

EBENDA:

Dokumentarische Aufzeichnungen sprechen oft eine deutlichere Sprache als jede abstrakte Übermittlung - daher dieser Film:

Am 19. Juli 1937 wurde unter den Münchner Hofgartenarkaden von den Nationalsozialisten die Ausstellung "Entartete Kunst" eröffnet. Dieser von der rassistischen Kulturpolitik geprägte Begriff verdeutlicht die demonstrative Gleichsetzung der gesamten modernen Kunst mit einem Prozess der Degeneration:

Die Werke "deutscher Verfallskunst seit 1910" wurden propagandistisch verfemt, aus den Museen beschlagnahmt, zur Abschreckung ausgestellt und schließlich devisenbringend verschleudert. Die bedeutendsten KÜnstler unseres Jahrhunderts fielen dem Urteil zum Opfer: Nolde, Beckmann, Kirchner, Heckel, Marc, Klee, Grosz, Dix, Kokoschka, Lehmbruck, Barlach, Chagall, Mondrian, Kandinsky u.v.a.

Im bewussten Gegensatz zu dieser Schandausstellung wurde gleichzeitig das Haus der Deutschen Kunst in München eröffnet, als eine "Ehrenhalle der neuen, gesunden und ewigen Werte". Hier fanden die von Hitler persönlich jurierten offiziellen Kunstschaffenden des Dritten Reiches besondere Würdigung.

Der Film zeigt beide Ausstellungen und ihr politisch-kulturelles Umfeld in ausführlicher Weise, indem er Ausschnitte aus Deutschen Wochenschauen, Fotos, Ausstellungsführer, Zeitungsberichte und die aus heutiger Sicht gegebenen Kommentare bedeutender Kunsthistoriker zusammenträgt. Gerade diese Gegenüberstellung der als entartet geltenden Werke, die als Zeichen eines "zersetzenden Kulturbolschewismus" verfolgt wurden, und jener der Gigantomanie huldigenden Staatskunst verdeutlicht die Ziele der nationalsozialistischen Kulturpolitik.

DAZU auch

Kunst im Dritten Reich: Entartete Kunst? - Bilanz eines Bildersturms 1/3
http://www.youtube.com/watch?v=njKIvbTf3Dw&feature...

Kunst im Dritten Reich: Entartete Kunst? - Bilanz eines Bildersturms 2/3
http://www.youtube.com/watch?v=vkH7HjJmyPk

  • W. H. am 20.11.2011 um 12:37

Schneeberge, Wolkenschönheit, Wettertannen: Emil Nolde in der Schweiz (5. Dezember 2010 bis 25. April 2011) - http://www.kirchnermuseum.ch/4663/6210.html.

Emil Nolde (1867–1956) war einer der führenden Vertreter des Deutschen Expressionis­mus. Berühmt wurde er mit seinen Bildern von weiten Marschlandschaften, bewegten Meeren und glühenden Südsee-Stränden. In der Ausstellung „Schneeberge, Wolken-schönheit, Wettertannen: Emil Nolde in der Schweiz“ beleuchtete das Kirchner Museum Davos eine eher unbekannte Seite des Künstlers:

Über 100 Werke und Dokumente aus der Zeit von 1892 bis 1948 zeu­gten von seiner anhaltenden Begeisterung für die Schweiz und ihre Landschaften. Die Ausstellung wurde mit der Nolde Stiftung Seebüll realisiert und stand unter der Schirm­herrschaft des Deutschen Botschafters in der Schweiz.

Bereits 1892, als junger Zeichenlehrer in St. Gallen, war Emil Nolde fasziniert von den Bergen und wollte sie unmittelbar erleben; er wurde Mitglied des Schweizer Alpen-Clubs SAC, unternahm zahlreiche Klettertouren und erklomm dabei auch Jungfrau, Monte Rosa und Matterhorn.

Ab 1894 schuf Nolde die bekannten „Bergpostkarten“: 30 kleine Werke, in denen er den Steinkolossen märchenhaft-menschliche Züge verlieh. SIEHE BILD http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=medi... - 1896: "Das Matterhorn lächelt" - "Bergpostkarte" Emil NOLDEs.

In den 1920er und -30er Jahren folgten immer wieder Aufenthalte in der Schweiz, und noch 1948 unternahm der hoch betagte Nolde - NACH DER ZEIT als sog. ENTARTETER (Nazi-Reich) eine Hochzeitsreise dorthin.

Auch zu den „Ungemalten Bildern“ – heimlich zwischen 1938 und 1945 während des nationalsozialistischen Malverbots ent­standen – gehören Bergmotive, nun als freie Erfindungen, als Traum- und Sehnsuchts-Bilder.

MUSEUM DAVOS:

"Die Alpenwelt hielt Nolde fast ausschliesslich in der Technik des Aquarells fest. Die rasch und souverän ausgeführten Werke, in denen leuchtende Farbtöne in reines Schneeweiss fliessen, veranschaulichen Noldes Erleben und die Schaffensfreude angesichts der impo­san­ten und unberührten Natur. Seine Bilder führen uns ins Zentrum der Naturerscheinung, zeigen aber auch den Menschen als Teil von ihr: Abendhimmel leuchten über schwarzen Gebir­gen, rote Gipfel erglühen über stillen Bergseen, Sportler ziehen ihre Spuren durch Schnee und Eis, Wanderer betrachten versonnen die Landschaft. Wie seine Bilder vom Meer erreichen auch Noldes Berg-Aquarelle einen hohen Grad an Abstraktion und wirken in ihrer Farbintensität und offenen Form erstaunlich frisch und aktuell."

Den Bergbildern Noldes stellte das Kirchner Museum Davos einige Schweizer Land­schaften von Ernst Ludwig Kirchner gegenüber:

Ab 1906 war Emil Nolde über ein Jahr lang Mitglied der von Kirchner mitbe­gründeten Künstlergemeinschaft „Brücke“, und auch in den folgenden Jahrzehnten hatte Nolde immer wieder Kontakt zu Kirchner – wenngleich er ihn auf seinen Reisen doch nie in Davos besuchte.

Siehe auch http://www.giessener-zeitung.de/giessen/?page=cont...

  • W. H. am 27.01.2012 um 19:26

NOLDE: SEEBÜLL - BLUMEN-Garten - Virtuosität

JA: In Krisen-Zeiten setzt der KUNST-MARKT auf sichere Werte. Bereits 2002 über 3 Mill. E. für E.N.-Gemälde („Blumengarten 1922“). Man sollten in SEEBÜLL den BLUMEN-Garten (E.N.-Museum) gesehen haben! Den „fantastischen Garten“. Mit wunderbar leuchtenden, expressiven Blumen & Aquarellen. Transformationen gemalt: Mohn, Schwertlilie, Dahlie, Amaryllis etc.. Beeindruckend Marschlandschaften, idyllische Warften … in der Kunsthalle HH auch zu bewundern.

Schön dass Annegret Erhard - 09.01.2012/ZEIT Nr. 2/5.1. – an E.N.s Malverbot 1938 bis 1945 erinnert, „rettete er sich in die Produktion dieser »ungemalten Bilder«“ – Und A.E. berichtet über die Diffamierung durch die NAZIs! Schön dokumentiert in SEEBÜLL im Museum.. E.N. war seit 1934 Mitglied der NSDAP, hatte sich 1938 in einem Brief an Goebbels als „Kämpfer gegen die Überfremdung der deutschen Kunst und als Parteimitglied“ empfohlen. Nichtsdestotrotz traf ihn der Bann.

Über 1000 Werke wurden aus den Museen entfernt; als ENTARTET bezeichnet. Richtig: »Brücke« nur kurze Mitgliedschaft 1906/07 …FREI entdeckt er die Kraft der Farbe, „virtuos und unermüdlich“. Zu einem Besuch siehe Artikel in GZ: ENTARTETE-KUNST & documenta: Zu EMIL NOLDEs Werk - als "entartet" aus Museen verbannt (Malverbot 1941). NANNEN/LENZ/NOLDE von Werner Hahn GZ:
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/58...

IN http://www.zeit.de/2012/02/Kunstmarkt?commentstart...

ZU
Ein Konzert der Farben

Bilder von Emil Nolde werden auch 2012 zu den Bestsellern des Kunstmarkts gehören.

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