BAKARGIEViade-d13-PROMOTION-Tour 2011 in Kassel: dOCUMENTA (13) mit armseliger KONZEPTLOSIGKEIT 2012 & dummer „kunst“-POLITIK & Fragen zu WAS IST KUNST ?
Zum FINALE ihrer Akademientour kam Carolyn Christov-Bakargiev (CCB), künstlerische Leiterin der dOCUMENTA (13), zurück nach KASSEL: Um 17 Uhr gab sie am 30.11. einen kunsthochschulinternen Workshop. Und um 19 Uhr fand ein Vortrag im Hörsaal der Kunst-Hochschule der documenta-Stadt KASSEL statt. Zu dem war die Öffentlichkeit „herzlich eingeladen“ worden.
In dem Workshop, der exklusiv für Kunsthochschülerinnen und -schüler konzipiert war, versuchte Christov-Bakargiev verschiedene „Aspekte ihres Konzepts“ und die Möglichkeiten, wie Studierende in die d13 involviert werden können, zu diskutieren. http://www.kunsthochschule-kassel.de/willkommen/?s...
„Aspekte ihres Konzepts“ konnten indessen NICHT diskutiert werden - KONZEPT-Losigkeit …der CCB-d13! Siehe web Beiträge von mir.
Im Vortrag mit anschließendem Gespräch sollte Christov-Bakargiev Einblick in ihre kuratorische Herangehensweise gewähren, die – „getragen von einem grundsätzlichen Skeptizismus und einem prozessorientierten Vorgehen – das Ziel verfolgt, das Verhältnis von Kultur und Politik neu zu denken“ – so die Kunsthochschule vorab. Gleichzeitig berichte sie von ihrer aktuellen Tätigkeit, den Publikationen und Veranstaltungen auf dem Weg zur dOCUMENTA (13) und gebe so einen „Ausblick auf das, was uns im Sommer 2012 in Kassel erwarten könnte“ wurde behauptet.
Vortrag und Gespräch fanden – wie in Leipzig & Hamburg; ich berichtete - in englischer Sprache statt.
(Siehe auch früher: http://www.kunsthochschule-kassel.de/willkommen/?s...)
Die HNA titelt: Konzept"- documenta-Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev: "Ich habe kein Konzept".
Vor vollem Hörsaal: Carolyn Christov-Bakargiev mit Rektor Christian Philipp Müller – siehe BILD in: http://www.hna.de/nachrichten/kultur/kultur-lokal/... .
In HAMBURG – Tage zuvor – hatten die kritischen Studenten die Aula zur Hälfte verlassen: GENERVT, so die Süddeutsche Zeitung: siehe http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/59... -
In der documenta-Stadt Kassel erfolgte die PROMOTION-Show – es ging nicht um die Verleihung eines Doktorgrades –
VERMARKTUNG der DOCUMENTA „dOCUMENTA (13)“ war angesagt.
Kurz skizziert: Von Mark-Christian von Busse erfahren wir:
Nur 60 Zuhörer im Seminar der Kunsthochschule. Thema wie in Hamburg war ein Text des griechischen Arztes und Philosophen Sextus Empiricus: Der Vertreter des radikalen Skeptizismus, der die Möglichkeit jeder gesicherten Erkenntnis von Wirklichkeit und Wahrheit infrage stellte, hat es der CCB (documenta-Leiterin) angetan. Sie bekannte sich zu solch skeptischem - ausdrücklich nicht zynischem - Denken, das Dogmatismus ablehnt. „Aber darum ging es im sprunghaften Dialog von Höhlenmalerei zu Fra Angelico, von Adorno (‚wieder extrem wichtig’) zu Agamben längst nicht nur“, konstatiert die HNA.
Zu Beginn wandte sich Christov-Bakargiev direkt an Studierende, wollte wissen, warum sie KUNST studieren, WAS IST KUNST überhaupt wollte sie von den jungen Zuhörern wissen:
WAS IST KUNST ???
Was ist Kunst? Seit Duchamp wissen wir:
"Potentiell alles. Wer macht Kunst? Seit Beuys wissen wir: Potentiell alle. Wo ist Kunst? Seit dem drahtlosen Internet sagt man uns: Potentiell überall." Es bleibt - so die FAZ - also nur noch die Frage, ob sich Kunst als Lebensform, Gedankenquelle und Reizreservoir nicht erledigt hat, weil sie ursprünglich das Besondere, Unalltägliche wollte und das im Laufe der ästhetischen Revolutionen der letzten hundert Jahre verlieren musste. Adorno nannte es den „Schock“...
Mehr dazu: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/zum-stand-de...
CCB insistierte: BUSSE schreibt:
ZITATanfang:
„als einige Befragte in arge Verlegenheit gerieten: „Wie würden Sie Marsmenschen Kunst erklären? Warum sind Sie nicht für Zahnmedizin eingeschrieben?“ Mit den Definitionen gab sie sich nicht zufrieden. Kunst als Ausdrucksmöglichkeit für Empfindungen? Unterscheidet Künstler nicht von Poeten und Musikern. „Dem hätte Duchamp nie zugestimmt.“ ZITATende (siehe FAZ w.o.).
Eine eigene Definition lehnte sie ab.
UND CCB sagte: „ICH HABE KEIN KONZEPT“ eine „TODsünde“ m.E. für die d13! - Als schweres, NICHT geringfügiges Vergehen gegenüber den staatlichen documenta-Trägern zu sehen – den von uns Steuerzahlern Subventionierten: Land Hessen, Stadt Kassel und Bund.
Die US-amerikanisch-italienische Kunsthistorikerin, die heute 54 Jahre alt wird (!): „Die documenta hat kein Konzept.“ Natürlich fragte man die d13Chefin: Wie komme sie dann zu ihren Künstlern?
ZITAT: Dadurch, dass sie sie kenne, mit ihnen gearbeitet habe, durch Reisen, Begegnungen, indem sie sich vieles anschaue, erläuterte Christov-Bakargiev.
„Und durch Denken. Es gebe weltweit sicher 1000 bis 3000 Künstler, die es verdient hätten, auf der documenta ausgestellt zu werden. Ihr Ziel sei keine Liste der „Top 100“.
BUSSE meint: Wie bei einer Salatsauce, wo es nicht auf die besten, sondern auf zueinander passende Zutaten ankomme. Was ihr wichtig sei: kunstPOLITIK wie „die emanzipatorische Rolle der Kunst“ - wie in Giotto-Gemälden … Bedeutung des Individuums …: „Der Beginn des Humanismus, eine Revolution.“
Christov-Bakargiev ist der Ansicht: Künstler und Werk dürfe man nicht voneinander trennen. AHA!
Die der CCB oft zugeschriebene Haltung, „Anwältin“ der Künstler zu sein, wies CCB aber von sich: „Das klinge gönnerhaft, bevormundend. Künstler brauchten niemanden, der sich ihrer schützend annimmt“ schreibt der Feuilletonist/Chronist der HNA, der das CCB-peformance-Geschehen in Kassel vor/mit Studenten verfolgt, beobachtet und darüber berichtet hat.
Über „Wissenskapitalismus“ wurde geredet und - weil Künstler „die ideologischen Postulate der entfremdeten Arbeit des 21. Jahrhunderts erfüllten: Flexibilität, Improvisation, Verzicht auf feste Arbeitszeiten, einen festen Arbeitsplatz, Vermischung von Arbeit und Freizeit“ – werde KUNST ALS LABOR prekären Lebens geschätzt. Beachte wohlgemerkt: die KUNST, für die Künstler selbst sei kein Platz „an der festlichen Tafel“…
Der Vortrag kreiste auch um „Zerstörung, Konflikt, Trauma“:
Am Mittwochabend in der Kunsthochschule plädiert CCB für eine „De-Anthropologisierung“:
Der Mensch solle nicht länger im Mittelpunkt stehen. UND HUNDE (!!!) oder auch „nicht-animierten Elemente“ unserer Erde (Steine etc.) sollten „im Sinne einer neuen Gerechtigkeit in der artenreichen Welt gleichfalls Aufmerksamkeit“ verdienen.
Fragen musste sie, was missverstandene, ignorierte, verstoßene, zerstörte, traumatisierte Kunstwerke „fühlen“.
Fotoserie mit Beispielen (analog HAMBURG – siehe Video meines Beitrags HfBK in GZ): Taliban gesprengte Buddha-Statue, Bürgerkrieg im Museum Beirut, verschmolzene antike Stücke, ein Teppich, der bei Anders Breiviks Bombenattentat im Osloer Regierungsviertel beschädigt wurde ...
Über wen und was CCB sonst noch sprach – siehe HNA mehr a.a.O.
Natürlich: CCB warb für die 100 Notizhefte von Künstlern, Philosophen und Wissenschaftlern im Vorfeld der documenta 13 als Beispiele „des von ihr bevorzugten spekulativen, skeptischen Denkens“, so der Chronist der HNA.
Im „Zeitalter des Kuratierens“ sei es FALSCH, dass die Kunst den Künstlern entrissen, KURATOREN überantwortet würde, meinte die KURATORIN der „dOCUMENTA (13)“.
RICHTIG ist die Ansicht der CCB, dass sich Kunstvermittler – sie gehört dazu - wie „eine neue Priesterklasse“ zwischen Künstler und Ausstellungsbesucher stellten. Deshalb biete die documenta „maybe education“ an …
DANK der HNA für die gute Berichterstattung!