Alternative zu dOCUMENTA (13) in documenta-Stadt KASSEL: Denkerei „Märchen, Mythen und Moderne – 200 Jahre“ (GRIMM & RUNGE)

Sfumatage werner hahn: Lazarus Sichling: Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Stahlstich nach der Dagereotypie von Hermann Biow, nach 1848 (a&s-p-coloriert wh).
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  • Sfumatage werner hahn: Lazarus Sichling: Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Stahlstich nach der Dagereotypie von Hermann Biow, nach 1848 (a&s-p-coloriert wh).
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Für KASSEL – als sog. „documenta-Stadt“ (= Werbung) ist das kommende NEUE JAHR wichtig: Es wird sich zeigen, ob die documenta-Institution für die ZUKUNFT abgeschafft oder reformiert bzw. demokratisiert wird; Begriffe documenta-institution & BAKARGIEViade mal googeln dazu.

WICHTIGer als die documenta scheint mir zu sein, dass das NEUE JAHR 2012 mit einem KONGRESS enden wird: Der Kongress an der Universität Kassel soll Forscherinnen und Forschern Gelegenheit bieten, Themen über MÄRCHEN zu diskutieren und gemeinsam über neue Perspektiven der GRIMM-Forschung nachzudenken. Es sind jeweils 30-minütige Vorträge mit Diskussionen vorgesehen. Abstracts werden erbeten mit maximal 700 Wörtern in deutscher oder englischer Sprache und einem kurzen Lebenslauf: EILE, denn bis zum 31.12.2011 erbeten an grimm2012@uni-kassel.de in Form einer MS-Word-Datei.- siehe (1) mehr zu deadline.

Zum Märchen-KONGRESS in Kassel

„Märchen, Mythen und Moderne – 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“, Kassel, 17.12. - 20.12.2012:

Über Marburg und die BRÜDER GRIMM & P.O. RUNGEs beide Märchen schrieb ich an anderer Stelle:

Mit einer neuen Ausstellung bietet das Hessische Staatsarchiv in MARBURG bereits jetzt einen Ausblick auf das Jubiläumsjahr der Brüder Grimm, das 2012 beginnt. Historische Dokumente porträtieren "Die Brüder Grimm in Hessen". Die Ausstellung zeigt persönliche Erinnerungsstücke, Manuskripte oder Erstausgaben der Märchensammler und Sprachforscher. Ein guter BERICHT dazu in

http://www.mittelhessen.de/lokales/region_hinterla...

Die Ausstellung wirft somit schon jetzt einen Blick auf das Grimm-Jubiläum 2012 - denn im Dezember 1812 war die Erstausgabe von Grimms Kinder- und Hausmärchen erschienen.

Am 22.1.2012 wird in KASSEL das GRIMM-MUSEUM wiedereröffnet und gleichzeitig die Gedenkausstellung "200 Jahre Grimmsche Märchenausstellung" eröffnet. Seit 1972 ist das Brüder Grimm-Museum im Palais Bellevue an Kassels einstiger Prachtstraße „Schöne Aussicht“ (bis 2011) wegen Sanierung geschlossen. Zu GRIMM-MUSEUM siehe mehr in http://www.grimms.de/index.php?id=15 UND http://www.grimms.de/index.php?id=56&site=Website%...

Über „Leben und Wirken der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm“ mehr in http://www.grimms.de/index.php?id=3&site=Br%C3%BCd...

Die Brüder Jacob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) gehören zu den wichtigsten Geistespersönlichkeiten der deutschen und europäischen Kulturgeschichte und haben mit ihrer berühmten Sammlung der "Kinder- und Hausmärchen" Weltruhm erlangt. SIE LEBTEN IN DER ZEIT der Frühromantik mit P.O. RUNGE (Maler-Star), der auch Dichter war.
Philipp Otto RUNGE (Maler der Frühromantik) hat zu Grimms Kinder- und Hausmärchen zwei Märchen beigetragen:

"Von dem Fischer un syner Fru" und das "Märchen von dem Machandelboom". Siehe im web dazu ein SYMPOSIUMs Beitrag von Almut BOCKEMÖHL - Buch „KOSMOS RUNGE - Die Nachtseite der Dinge“: Beiträge Symposiums-Band (200. Todestag POR)“. Darin: Almut BOCKEMÜHL, Dornach: Runges Märchen und ‚Von dem Machandelboom‘ und ‚Vom Fischer un syner Frau’. Seiten 216 bis 238 mit 2 Abbildungen – MEHR in werner hahn: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/60...

MÄRCHEN als BESTSELLER

„In Zeiten der beruflichen und politischen Unsicherheit planten die Grimms einen BESTSELLER: Billig sollte er sein und ein breites Publikum erreichen. Gelehrte und Verleger beäugten die ‚Newcomer äußerst skeptisch’“, so verdeutlichte dies Steffen MARTUS: Gründungsinhaber des neu eingerichteten Lehrstuhls für Neuere Deutsche Literatur an der Berliner Humboldt-Universität. Literaturkritiker für DIE ZEIT, die Süddeutsche und die Berliner Zeitung; er veröffentlichte 2009 eine Biographie über die "Märchenbrüder".

Und: Zunächst kam es zu keinen Veröffentlichungen - und dann entstanden die "Kinder- und Hausmärchen im Marburger Geist." Doch die ersten beiden Bände, die 1812 und 1815 erschienen, lagen wie Blei in den Regalen. „Denn für Kinder waren die Geschichten zu brutal, für Erwachsene hingegen auch nicht geeignet. Auch die erotischen Anklänge stießen auf Kritik.“ (Ebenda mittelhessen.de mehr.)

Am 20. Dezember 2012 jährt sich zum 200. Mal das Erscheinen des ersten Bandes der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Dieses aus dem Geist der ROMANTIK (heute spreche ich von ENR (Evolutions-Romantik) ) hervorgegangene Werk stellt die weltweit wohl berühmteste Märchensammlung des frühen 19. Jahrhundert dar.

Es zählt zu den am häufigsten übersetzten Werken der deutschen Literatur. Die UNI KASSEL schreibt:

„Die hessischen Städte Hanau, Steinau, Kassel und Marburg sind die Geburts-, Kindheits-, Schul-, Studien- und ersten Wirkungsorte der Brüder Grimm. In Hessen sind die Kinder- und Hausmärchen gesammelt und aufgezeichnet worden. Neben dem weltweiten Erfolg ihrer Märchensammlung haben die Brüder Grimm in vielen anderen Hinsichten als Vorbilder gewirkt: Im In- und Ausland wurde die Art ihres Sammelns von Märchen, Sagen, Schwänken, Legenden und Tierepen zum Maßstab genommen; man ahmte sie nach als Entdecker und Herausgeber von Literatur- und Rechtsdenkmälern der Vergangenheit, als Mythenforscher, als Sprachhistoriker und Dialektforscher wie auch als Wörterbuchmacher.“

Kulturelle EVOLUTION zum Fantasy-Roman

Bis heute faszinieren die alten Erzählstoffe, die Mythen und Heldenepen archaischer Kulturen und früherer Epochen, die in Fantasy-Romanen zeitgemäß wiederaufbereitet werden. Die Brüder GRIMM haben sich mit der Frage, wie mit den alten und ältesten Erzählstoffen umzugehen sei, auseinandergesetzt und dabei „Positionen bezogen, die noch heute kontrovers diskutiert werden“.

Der 200. Geburtstag des ersten Bandes der Kinder- und Hausmärchen soll mit einem internationalen Kongress unter dem Titel

„Märchen, Mythen und Moderne: 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“

begangen werden, der vom 17. bis zum 20. Dezember 2012 in Kassel stattfinden wird. (1)

Erwünscht sind Vorträge zu folgenden Themenbereichen:

Die Brüder Grimm, die Romantik und Vormärz

Romantische Geschichtsphilosophie und die Entdeckung der Volksliteratur

Volkskunde/Folkloristik und die/ in der Moderne

Die Brüder Grimm und das Mittelalter: Imagination, Projektion und Rekonstruktion

Die Brüder Grimm und die Entstehung der (National-) Philologien; Sprache und nationale Identität

Die Deutsche Grammatik und das Deutsche Wörterbuch.

Die Brüder Grimm und die Anfänge nationaler Mythenforschung

Märchen in Schule und Pädagogik

Märchennovellistik in Europa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und deren Bewertung durch die Brüder Grimm

Die Kinder- und Hausmärchen – ideologische Prämissen, Quellen, Beiträger, Bearbeitungsgrundsätze, Auflagengeschichte, Rezensionen, Übersetzungen internationale Rezeption, Geschichte der
Märchenillustration, Formen des Märchenerzählens, mediale Umsetzungen, Märchen und Psychoanalyse usw.

Wirken und Wirkung der Brüder Grimm national und international

Wissenschaftler aus aller Welt sind herzlich an den Ort eingeladen, an dem die Brüder Grimm mehr als 30 Jahre ihres Lebens verbracht und nicht nur Märchen und Sagen gesammelt, sondern auch die Arbeit am Wörterbuch begonnen haben.

FORSCHUNGS-Bedarf HEUTE - Aufklärung zu GRIMM & P.O. RUNGE (Märchen):

Wie gesagt: Am 20. Dezember 2012 jährt sich zum 200. Mal das Erscheinen des ersten Bandes der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Dieses aus dem Geist der Romantik hervorgegangene Werk stellt die weltweit wohl berühmteste Märchensammlung des frühen 19. Jahrhundert dar. Es zählt zu den am häufigsten übersetzten Werken der deutschen Literatur.

„Die hessischen Städte Hanau, Steinau, Kassel und Marburg sind die Geburts-, Kindheits-, Schul-, Studien- und ersten Wirkungsorte der Brüder Grimm. In Hessen sind die Kinder- und Hausmärchen gesammelt und aufgezeichnet worden.“

So zu lesen in dem zitierten CALL FOR PAPERS – mit Deadline 31.12.11 - der Universität Kassel, FB 02 Geistes-und Kulturwissenschaften IfG

Ebenda heißt es:
„In Hessen sind die Kinder- und Hausmärchen gesammelt und aufgezeichnet worden“ – DAS STIMMT SO NICHT ganz. Denn: Philipp Otto RUNGE hat zu Grimms Kinder- und Hausmärchen zwei Märchen beigetragen: "Von dem Fischer un syner Fru" und das "Märchen von dem Machandelboom". Aus Hamburg!

RUNGE (1777-1810) ist bekannt durch Malerei und Graphik, Farbenlehre/Kunsttheorie/Farbenkugel u.a.m:

http://www.google.de/search?q=runge+philipp+otto&h...

Dass er NICHT IN HESSEN lebte und zwei Märchen im Norden sammelte, scheint noch manchem unbekannt zu sein:
Aber wenn man z. B. wikipedia um Rat fragt - http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Otto_Runge - wird richtig mitgeteilt, dass POR mehrere Gedichte verfasste und die beiden Märchen "Van den Machandelboom" und "Van den Fischer und siine Fru" sammelte/kreierte/bearbeitete und er sie den Gebrüdern Grimm zur Verfügung stellte. Zu GRIMM siehe:
Lazarus Sichling: Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm.
Stahlstich nach der Dagereotypie von Hermann Biow, nach 1848 (a&s-p-coloriert, Bilderstrecke).

Selbst wurde POR übrigens auch zur Romanfigur in „ Der Butt“ von Günter GRASS.

Auffällt, dass in http://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/inde... das MÄRCHEN „Von dem Fischer und seiner Frau“ zitiert wird – aber FÄLSCHLICH noch als „EIN MÄRCHEN DER GEBRÜDER GRIMM“ dargestellt (KHM 019) – siehe http://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/von_...

Gleiches gilt für http://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/von_... - es wird als Märchen der „GEBRÜDER GRIMM“ publiziert; in Wirklichkeit ein RUNGE-Märchen!

Beim GOOGELN kam ich zur website: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/133...

Dradio titelt – „Endlich wieder Runge“ zur Philipp-Otto-Runge-Ausstellung "Der Morgen der Romantik" in der Hamburger Kunsthalle. Carsten Probst: „Vor 200 Jahren verstarb der frühromantische Maler Philipp Otto Runge in Hamburg an Tuberkulose. Die Hamburger Kunsthalle erinnert mit einer umfassenden Retrospektive an den norddeutschen Künstler, den sie zuletzt 1977 mit einer bahnbrechenden Ausstellung gewürdigt hatte“. Mehr ebenda.

Wenn zu lesen ist: „Für Runge begann das Bild eigene Gesetze zu entwickeln, sich in seinen Idealen von der Realität abzulösen - weshalb man ihm früh vorwarf, was man heute "L'art pour l'art" nennt“ so IRRT der Autor gewaltig: POR war das Gegenteil eines Künstlers der "L'art pour l'art" – er war Künstler einer „Ars sine scientia nihil est“: Mit einer „l'art-pour-la science“ (evolutionisierender Erkenntniskunst) kommt man der WAHRHEIT über POR näher; siehe Manifeste ENR & POR im web.

D-RADIO ebenda richtig:

Die Runge-Schau entfaltete - ihrem Titel gemäß - einen bürgerlichen Kosmos der Romantik. „Zugleich aber ist sie immer noch und immer wieder Spiegelbild und faszinierendes Kaleidoskop der Gegenwart nach dem Ende der bürgerlichen Kunst“.

An anderer Stelle dradio:

"Auf die Zeitgenossen hat er doch einen großen Einfluss gehabt" – Zum 200. Todestag des Romatikers Philipp Otto Runge – Dr. Paul RUNGE im Gespräch mit Katrin Heise
"Seine Hauptintention war eben, eine innerliche Kunst zu schaffen, die die Menschen auf ganz andere Weise berühren kann als bisher", so der Kinder- und Jugendpsychiater Paul Runge über seinen Urururgroßvater. Auf seine Zeitgenossen habe der Maler und Dichter großen Einfluss gehabt - so habe auch Goethe Philipp Otto Runge sehr geschätzt.

Gut zu lesen ist in Bezug auf MÄRCHEN im Interview ebenda:
HEISE: (…) „Ob der Maler Philipp Otto Runge den Kindern beim Malen seine Märchen erzählt hat, um sie bei der Stange zu halten, wer weiß. Denn Runge war ebenso Dichter wie Maler. Von ihm stammt das Märchen "Von dem Fischer un syner Fru", das er den Gebrüdern Grimm vermachte. Das Märchen von der Frau Ilsebill, die ihren Mann, einen armen Fischer, zwingt, von einem verwunschenen Prinzen in Gestalt eines Butts sich immer hochfliegendere Wünsche erfüllen zu lassen.“

Und: Wer kenne nicht den verzweifelten Ruf, den Philipp Otto Runge dem Fischer in den Mund legte? Im "Radiofeuilleton" jetzt gerufen vom Plattdeutsch sprechenden Moderator Gerd Spiekermann:

"Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, myne Fru, de Ilsebill, die will nich so, as ik wol will."

Der Kinderpsychiater und Urururenkel des Künstlers Dr. Paul Runge:

Als KIND registrierte PR, dass er eigentlich keine Ahnung hatte von seinem berühmten Vorfahren POR hatte. „In unserer Wohnung hingen zwar großformatige Bilder, aber mit denen konnte ich nichts anfangen. Das waren diese abstrakten Malereien der Tageszeiten, und meine Mutter sagte immer: Übrigens, mein Vater ist leider im Krieg geblieben. Du hast einen ganz berühmten Vorfahren, du musst stolz darauf sein. Aber das konnte ich einfach nicht nachvollziehen.“

Heise: (…) „Jetzt haben die Romantiker ja nach der Zeit der Aufklärung dieses Innenleben, das Gefühl, die Seele des Menschen quasi wiederentdeckt. Sie sind Kinderpsychiater und beschäftigen sich ja beruflich mit den manchmal unergründlichen Tiefen der menschlichen Seele. Das heißt, da besteht eine direkte Nähe zu Philipp Otto Runge?“

Runge: „Ja. Ganz besonders in diesem Ausspruch, den er immer wiederholte: Kinder müssen wir werden, wollen wir das Beste erreichen. Bisher hatte ich erlebt, dass man eben Kinder relativ nebenbei behandelt hat, und was sie sagen, das kann man nicht so ganz ernst nehmen. Aber für mich als Kinderpsychiater war es eben sehr eindrucksvoll, dass Kinder etwas aussprechen können, was also wirklich philosophisch nur zu verstehen ist, aber was die Erwachsenen eben häufig sehr geringschätzen. Und diese Sache, dass man auch heute noch nicht recht weiß, was in dem Kind wirklich vorgeht, wenn es in die Welt kommt, wie es sich entwickelt, das hat mich als Kinderpsychiater natürlich besonders beschäftigt.“ (…)

RUNGE betont im Interview richtig & WICHTIG:

KINDER nehmen unbewusst „unglaublich viel mehr auf, als wir ahnen, und es prägt ihr ganzes Leben. Das kann man eigentlich gar nicht verstehen, weil das nicht in dem bewussten Gedächtnis vorhanden ist, sondern in dem, was wir neuerdings als das implizite Gedächtnis bezeichnen, was dem Bewusstsein nicht zugänglich ist, und dass man eben mit diesen Märchen auf dieses Unbewusste einwirken kann, indem wieder ganz neue Dinge wachgerufen werden.“

Zum Märchen PORs vom Fischer und syn Frau:

HEISE: Die Geschichte vom Fischer und syn Fru ist ja die, dass die arme Fischerin ihren Mann, der einen Fisch gefangen hat, der ein verwunschener Prinz ist, immer wieder schickt, um neue Wünsche anzumelden, was der Fisch ihr alles erfüllen soll. Am Ende möchte sie der Papst und möchte sie Gott sein. Also zu viel vom Leben verlangen, nicht mit dem Wünschen aufhören können, unzufrieden sein, dabei aber untätig, das ist die Rolle der Frau, denn sie schickt ja schließlich ihren Mann, sie sitzt in der Zeit immer nur zu Hause und meckert, und sie scheitert. Oder ist das ein bisschen einfach interpretiert, was dieses Märchen beinhaltet?“

Runge: „Der Fischer ist ein ganz anderer Mensch, ein sehr introvertierter Mensch, der in sich lauscht. Und damit kommt er überhaupt nicht weiter, das respektiert seine Frau nicht, und sie will immer mehr, immer mehr, immer mehr. Schließlich will sie eben sein wie Gott. Und diese Vermessenheit des Menschen, der also auch heute mit der Technik glaubt, etwas erreichen zu können, was frühere Menschen eigentlich einem anderen überlassen haben, das, denke ich, das ist schon etwas ganz Besonderes, was Kinder eben noch in dieser Weise viel innerlicher verstehen können als wir heute.“

Heise: (…) „also wie gesellschaftskritisch war Philipp Otto Runge denn tatsächlich?“

Dr. Paul Runge:

„Er hat sich politisch nicht sehr viel eingemischt, möchte ich mal so sagen. Er war sich zwar sicher, dass - auch was die Kunst anbetrifft - wir vor einem Neuanfang stehen, dass es also so nicht weitergehen kann. Seine Hauptintention war eben, eine innerliche Kunst zu schaffen, die die Menschen auf ganz andere Weise berühren kann als bisher. Freiheitskämpfer oder so etwas war er nicht, weil er war eigentlich zu sehr mit seiner Kunst, mit der Ausbildung eines neuen Kunstideals beschäftigt.“

Almut BOCKEMÜHL, Dornach: Runges Märchen und ‚Von dem Machandelboom‘ und ‚Vom Fischer un syner Frau’. Seiten 116 bis 238 mit 2 Abbildungen. (Rezension werner hahn)

„Machandelboom“ und „Fischer un sine Fru“:

Zu den „besten Stücken der Grimmschen Märchensammlung“ sind immer, seit ihrem Hervortreten, diese beiden plattdeutschen Märchen gezählt worden: Siehe auch MEHR in:
http://de.wikisource.org/wiki/Zur_Entstehungsgesch...

SYNTHETISCHES komme in diesen POR-Märchen – „Erleben, Gedachtes, Gefühltes“ – zum Ausdruck, meinte Ulrike RUNGE während des Vortrags von A. BOCKEMÜHL.

GOETHE/STEINER & RUNGE waren ROMANTIKER, was sich auch im „Werther“ & PORs „Weltenall“-Zusammenhang offenbare. SPIEGEL-Metapher – ein „hinter-der Natur-Erleben“ – Geist des "Mikrokosmos/Makrokosmos“ – sind Diskussionsthemata.

MÄRCHEN sind aus den VOLKS-SEELEN GEWACHSEN: wie Pflanzen wachsen: „Die wachsen auch nach gleichen, nach ähnlichen Gesetzmäßigkeiten: Ausdehnung, Zusammenziehung, Rhythmus, Metamorphose, Polarität und Steigerung“ – auf diese GESTALT komme es an ( S. 224 – so A.B.). Dazu vgl. ars evolutoria – Symmetriewerk (werner hahn) analog mehr.
Z.B. Kap. 12.2.3.1.: Goethes Stufenkonzept einer Symmetrie als Metamorphoseidee. Polarität und Steigerung als »Triebräder aller Natur« - »Materie nie ohne Geist. . . Geist nie ohne Materie« -
http://www.dandelon.com/intelligentSEARCH.nsf/alld...$File/000A057440.PDF?OpenElement –

Ich denke dabei auch an Albrecht DÜRERs Pflanzen- & Tierbilder… Goethe: „im Grase Liegen“ … (Werther“) …

Zur AKTUALITÄT des Beitrags: Grimm-Jubiläum 2012 - denn im Dezember 1812 war die Erstausgabe von Grimms Kinder- und Hausmärchen erschienen.

Am 22.1.2012 wird in Kassel das Grimm-Museum wiedereröffnet und gleichzeitig die Gedenkausstellung "200 Jahre Grimmsche Märchenausstellung" eröffne. Tagung „Märchen, Mythen und Moderne – 200 Jahre Kinder- und
Hausmärchen der Brüder Grimm“, Kassel, 17.12. - 20.12.2012.

GOETHEs „Werther“ & P.O.RUNGEs Denken
Zu JWGs "Werther-Phantasien" PORs von U.R. so genanntes „Glaubensbekenntnis“:

„Wenn der Himmel über mir von unzähligen Sternen wimmelt,
der Wind saus't durch den weiten Raum,
die Woge bricht sich brausend in der weiten Nacht,
über dem Walde röthet sich der Aether,
und die Sonne erleuchtet die Welt; das Thal dampft
und ich werfe mich im Grase unter funkelnden Thautropfen hin,
jedes Blatt und jeder Grashalm wimmelt von Leben,
die Erde lebt und regt sich unter mir,
alles tönet in einen Accord zusammen,
da jauchzet die Seele laut auf,
und fliegt umher in den unermeßlichen Raum um mich,
es ist kein unten und kein oben mehr,
keine Zeit, kein Anfang und kein Ende,
ich höre und fühle den lebendigen Odem Gottes,
der die Welt hält und trägt, in dem alles lebt und würkt:
hier ist das Höchste, was wir ahnen - Gott!“

Spontan-Assoziationen (Ulrike RUNGE...2010/2011) im Sinne von Analogie-Erkennen bei JWG - POR - RS

LITERATUR & Anmerkungen/Links

(1) Kontakt: Universität Kassel, FB 02 Geistes-und Kulturwissenschaften IfG Frau Katharina Becker, Kurt-Wolters-Straße 5, 34125 Kassel, E-mail: Grimm2012@uni-kassel.de Homepage: www.grimm2012.uni-kassel.de

Veranstalter: Prof. Dr. Claudia Brinker-von der Heyde, Universität Kassel, FB 02 Geistes- und Kulturwissenschaften (Institut für Germanistik) / Dr. Holger Ehrhardt (Universität
Kassel, FB 02 Geistes- und Kulturwissenschaften (Institut für Germanistik)/ Prof. Dr. Hans-Heino Ewers, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, FB 10 Neuere Philologien (Institut für Jugendbuchforschung) Frist zur Einreichung von Vortragsthemen und abstracts:
31.12.2011

PS: DANK an Dr. Paul RUNGE und Ulrike RUNGE für Korrespondenz zu POR 2010/11.

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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