DARWIN-Jahr: Botanischer Garten Gießen installiert EVOLUTIONs-Denkpfad – wird „Garten der EVOLUTION“
Mit dem Projekt “’Denkmal an Darwin!’ – Der Gießener EVOLUTIONs-Denkpfad“ soll die Bedeutung der EVOLUTIONSBIOLOGIE als Konzept zur Erklärung des Lebens auf der Erde im Giessener Botanischen Garten herausgestellt werden. Das Projekt diene als „Grundlage für eine Konzeption des Gartens unter dem Leitbild „Garten der Evolution“, liest man auf der Homepage des ältesten botanischen Gartens in Deutschland, der an seinem ursprünglichen Standort verblieben ist und jetzt 400 Jahre alt wurde. Der Garten wurde 1609 als medizinischer Heilpflanzengarten – „Hortus Medicus“ - angelegt. Heute ist er nicht nur ein Ort für Lehre und Forschung, sondern auch ein idyllisches Refugium inmitten der Stadt. Wissenschaftlichen Zwecken dient der Garten nun auch als „EVOLUTIONs-Denkpfad“. Ziel sei es, im Jubiläumsjahr 2009, das zugleich das Darwin-Jahr ist (150 Jahre „Origin of species“ – Ursprung der Arten) „das neue Gartenkonzept sichtbar zu machen und dem Garten damit eine Richtung für die Sammlungsstrukturen zu geben“. Hinzu komme, dass der Garten 2009 erstmalig die Verbands-Tagung des Verbandes der Deutschen Botanischen Gärten ausrichten wird. Auf dieser Tagung wird diskutiert werden, wie das Thema „EVOLUTION“ in Botanischen Gärten umgesetzt werden kann.
Der DENKPFAD-Weg besteht aus mit Muschelschalen und eiszeitlichem Geschiebe versetztem Sand und ist beidseitig von Bambus eingefasst, der eine Höhe von etwa 5m erreichen soll. Hierdurch ergibt sich ein geschlossener Raum, der die Spaziergänger und ihre Gedanken von der Außenwelt abschirmt und die Möglichkeit bietet, diesen Gedanken Raum und Zeit zu geben. „Die in der Höhe zusammenneigenden Bambustriebe sollen in ihrer kathedralartigen Wirkung eine Atmosphäre schaffen, die den Dialog zwischen inneren Gedanken und externer Anregung durch Fragen erlaubt. Diese externe Anregung durch Fragen geschieht an 5 Stationen des Weges, an denen sich Fragetafeln befinden, jeweils 2 Sitzbänke laden ein, über diese Fragen nachzudenken.“ An 4 dieser Stationen, die historisch aufeinander aufbauen, sollen Bronzebüsten Vertreter der verschiedenen Denkmodelle zur Erklärung des Lebens auf dem Weg hin zur Evolutionstheorie symbolisieren. Über das „Konzept“ und die 5 Stationen erfährt man mehr in http://www.uni-giessen.de/cms/ueber-uns/botanische... Ebenda auch über die Büsten und die Scala naturae, die von hessischen Künstlern für den Evolutionsdenkpfad entworfen und im Bronzeguss erstellt werden sollen.
Historisch interessant ist, dass der Botanische Garten durch den alliierten Luftangriff vom 6.12.1944 auf Gießen von 200-300 Brandbomben heimgesucht worden ist, sodass die Scheiben aller Glashäuser zu Boden klirrten. Der Bestand an alten Bäumen blieb auffallend gut erhalten. Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Wiederaufbau des Gartens begonnen, der unter der Leitung von DIETRICH VON DENFFER (1914-2007 – Leitung bis 1976) und RÜDIGER KNAPP (1917-1985 – Leitung bis 1982) mit dem Neubau der Gewächshausanlagen vollendet wurde. Die Stadt Gießen stellt seit 1977 Aufsichtspersonal für den Garten, so dass die Besucher in den Genuss von längeren Öffnungszeiten kommen.
Forschung und Lehre zur Biodiversität der Pflanzen und das Verständnis der Mechanismen der Evolution des Lebendigen als Grundlage der Ressourcen menschlichen Lebens prägen die Entwicklung des Gartens vom „Hortus medicus“ zum “Garten der Evolution”. Der Botanische Garten Gießen ist ein universitärer Garten, der Forschung und Lehre dient. Zu lesen ist: „Er will sein nationales und internationales Ansehen durch seine Profilbildung zum ‚GARTEN DER EVOLUTION’ stärken.(…) Aus seiner 400-jährigen Tradition heraus fühlt sich der Garten in einem besonderen Maße dem Schutz der Biodiversität in Hessen verpflichtet und engagiert sich mit Erhaltungskulturen für die höchstgradigst gefährdetsten Pflanzen in Hessen.“ Über Biodiversität („Vielfalt des Lebens“) siehe mehr bei Wikipedia oder auch in http://www.biologische-diversitaet.de/
Bürgerreporter:in:W. H. aus Gladenbach |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.