850-JAHRFEIER FRONHAUSEN: FESTKOMMERS mit KRANZ-Niederlegung & GEDENKSTEIN-Enthüllung
Das Fest-„PROGRAMM“ sah als absoluten HÖHEPUNKT den großen FESTUMZUG „Fronhausen im Wandel der letzten 50 Jahre“ vor. Für Besucher aus Nah und Fern - besonders für „Einheimische“ und alle „Ehemaligen“ - war aber auch der Tag zuvor bedeutend. Nachdem es zum Auftakt des Festwochenendes am Freitag ab 20.00 Uhr einen Disco-Abend mit DJ im Festzelt auf der Schwärz gegeben hatte, erfolgte am Samstag, 20. Juni ab 17.45 Uhr, ein Treffen am EHRENMAL: mit dem Ev. Posaunenchor, Worten des Gedenkens und einer KRANZ-Niederlegung. Rund 300 Besucher waren dabei, als auch eine Delegation aus der französischen Partner-Gemeinde SONCHAMP einen Kranz zur Ehrung der Verstorbenen niederlegte.
Vom Kriegerdenkmal im Ortskern gingen die zahlreichen Besucher in Richtung Rathaus. Um 18.15 Uhr kam es pünktlich zu einer GEDENKSTEIN-ENTHÜLLUNG am Rathaus-Vorplatz und einer Ansprache des Schirmherrns & "alten" neuen Bürgermeisters Reinhold WEBER. „Der Gedenkstein ist allen Fonhäusern gewidmet, die in den vergangenen 50 Jahren die Gemeinde geprägt haben“, sagte der Rathaus-Chef. Der Stein solle heute einen fröhlichen Punkt der ERINNERUNG setzen. Er solle nicht nur „Stein des Erinnerns sein, sondern auch eine Ermahnung mit den Kräften des Dorfes zusammen zu stehen“. Der Akt der Gedenkstein-Enthüllung wurde umrahmt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Fronhausen, die mit 28 Musikern aufmarschierten.
Der FESTKOMMERS zu Ehren des Geburtstages der Gemeinde Fronhausen um 19.00 Uhr im Festzelt auf der Schwärz, an dem nahezu 1400 Besucher teilgenommen haben, startete nach dem musikalischen Einmarsch des Spielmannszuges der Feuerwehr mit der Begrüßung durch den Vorsitzenden der VG Fronhausen Wieland SCHNEIDER und Ansprachen des Schirmherrn WEBER sowie des Ortsvorstehers Helmut JUNG. "Wir sind stolz auf unser Alter, sein Erbe, die Lage, Kultur, Tradition und Sprache" sagte der Bürgermeister. "Auf der Schwärz" wurde schon 1959 das 800-jährige Bestehen unvergesslich gefeiert. Szenen dazu filmte ich damals in Schwarz-Weiß, die in einer DVD zum Fest zu sehen sind. Heute wie damals hatten sich unzählige Bürger in den Dienst des Festes gestellt und dafür ihre Freizeit geopfert. Wieland SCHNEIDER schwärmte nach dem Ende der Festwoche: "Es war einfach wunderbar". Der Vereinsvorsitzende betonte bei der Begrüßung der Bürger: "Ich habe die ehrenvolle Aufgabe, heute durch das Programm zu führen".
Nach einer musikalischen Überbrückung durch den Frauensingkreis Fronhausen 1991 kam es zur Überreichung der Freiherr-vom-Stein-EHRENURKUNDE und der Ehrenmedaille des Landkreises Marburg-Biedenkopf durch den derzeit amtierenden Landrat Robert FISCHBACH. Siehe hierzu meine Bilderstrecke. Der Landrat meinte: "Ein solches Fest gibt reichlich Grund die Vergangenheit zu bemühen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Es ist ein Moment, den wir auf der Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft stehen bleiben und innehalten."
Politiker/Politikerinnen aus WIESBADEN wurden NICHT eingeladen! Nur die Parteien-Vertreter des Landkreises (MdL, MdB) waren anwesend. Eine kluge Entscheidung der Veranstalter, wollten doch die FRONHÄUSER bei der Feier keiner Wahlwerbung ausgesetzt werden. Der Bundestagsabgeordnete Sören BARTOL durfte indessen reden; er hatte ein Geschenk der SPD-Parteizentrale mitgebracht. Der SPD-Mann formulierte, dass es schön wäre, wenn die Dynamik, die durch diesen Event im Dorf entstanden sei, genutzt und weitergetragen werden könnte.
Vor 50 Jahren bei der 800 Jahrfeier war manches anders, wie mein Film von damals („live“ in einer 35-Minuten-DVD) beweist: Damals mit dem Hessischen Innenminister Heinrich SCHNEIDER als „Stargast“. Aus Wiesbaden war 2009 nur der Landtags-Abgeordnete Christian WAGNER (CDU) wahrzunehmen. Relativ wenige Vertreter aus der Kreis-, Landes- und Bundespolitik wurden diesmal als "Ehrengäste" begrüßt. Die Gemeindevertretung mit Ortvorsteher Helmut JUNG saßen auf reservierten Bänken wie auch die Pfarrer der Gemeinde Manfred MEISTER und Hans-Ludwig SCHMANK, die am Kriegerdenkmal Worte des Gedenkens gesprochen hatten.
Nach "Grußworten Teil 1" trat die Volkstanzgruppe Hassenhausen auf, und anschließend kam es zur Vorstellung der CHRONIK durch Renate HILDEBRANDT & Friedrich von PETERSDORFF zusammen mit Siegfried BECKER vom Redaktionsteam. Die im Zelt anwesenden Autoren & Autorinnen der Chronik traten auf die Bühne und wurden für ihre Anstrengungen zusammen mit dem Redaktionsteam bejubelt. Die Erstellung eines nahezu 1200 Seiten starken Bandes (ein 2,5 kg schwerer, 7,5 cm dicker umwälzender Wälzer) dürfte als dickste CHRONIK (Hessens – der BRD – der Welt !?) Schlagzeilen machen. Man könnte sie hier einreichen: bei der Stelle für Weltrekorde, Rekordhalter, Rekordversuche – bei GUINNESS WORLD RECORDS.
Nach dem Auftritt des MGV 1873 Fronhausen und Gem. Chor, einem Jubiläumschor, traten nach „Grußworte Teil 2“, der Kirchenchor Fronhausen auf und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr beendete den Kommers. Ein besonderer Moment war der Auftritt des JUBILÄUMS-Chors: 60 Sänger und Sängerinnen hatten sich speziell für das Fest mit der Chorleiterin Doris MENZ ein halbes Jahr lang getroffen und für die gelungene Premiere am Samstag geprobt.
Klaus Dieter KNIERIM (Bürgermeister der Stadt Gladenbach) sprach als Vertreter der Bürgermeister im Landkreis, die Leiterin der Fronhäuser Grundschule, Annegret KAUSEN berichtete aus dem Fronhäuser Schulleben. KNIERIM sagte: "Ihr seid eine tolle Dorfgemeinschaft, geht auch die nächsten 50 Jahre so an, bleibt zusammen und bewahrt diesen guten Geist."
Durch die Jubiläums-Grußworte mit Rückschau in die Vergangenheit und Ausblick in die Zukunft wurden das Gemeinwesen und der Zusammenhalt in Fronhausen gewürdigt. Den Aspekt des Zusammenhaltes der BürgerInnen hat auch der gerade erst erneut in sein Amt gewählte Bürgermeister WEBER hervorgehoben. Die Vorbereitungen für das Fest hätten fast 4 Jahre gedauert – alle Vereine hätten sich daran beteiligt, lobte der Schirmherr. Alle Ausschuss-Vorsitzende des Jubiläums und der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft e.V. (Wieland SCHNEIDER) wurden auf der Bühne geehrt. Herr SCHNEIDER erhielt als Dank der Gemeinde einen Blumenstrauß vom Gemeindeoberhaupt (vgl. Bild): „Wenn die Gesundheit mitmacht“ erklärte der Vorsitzende (er moderierte als Lehrer „in Ruhe“ auch gekonnt die Kommersveranstaltung), „werden wir die 900-Jahr-Feier auch ausrichten“. Nach dem Festwochenende erklärte SCHNEIDER, dass die Vereinsgemeinschaft bestehen bleibe: "Wir hatten so viel Spaß zusammen!"
Kleine KRITIK zum Fest:
Das Wahrzeichen des Ortes – die Chorturmkirche – blieb in der Nacht des Festkommers wie schon zu Silvester/Neujahr immer noch im Dunklen. SCHADE: Wer nachts in Fronhausen unterwegs ist, macht interessante Entdeckungen (vgl. die Bilderstrecke eines Artikels von mir hierzu). Auffällt, dass die Wehrkirche bei Nacht LEIDER nicht zu sehen ist. Warum das so ist, sollten die Verantwortlichen einmal für die Öffentlichkeit erläutern, meinte ich. Das Argument „Geldmangel“ kann wohl nicht der Grund dafür sein. Die Nacht zum Tage machten nichtsdestotrotz viele Fronhäuser besonders am Samstag, als die Feierlichkeiten am Jubiläumswochenende ihren Höhepunkt erreichten.
In einem Gespräch mit Bürgermeister WEBER wurde die Idee zu einer Foto-Ausstellung Ende des Jahres erörtert. Auch ich finde die Idee gut. Nicht jeder kann im WEB bei myheimat surfen und sich die vielen Bilder ansehen. Nichtsdestotrotz werde ich mich nur an der Ausstellung beteiligen (so in einem Kommentar an den Initiator), wenn es der „alte“ neue Bürgermeister bis dahin durchgesetzt hat, dass das unbestreitbare Wahrzeichen Fronhausens - die Chorturmkirche (auch "Kegelspiel" genannt) - endlich angestrahlt wird. Wenn kein Geld mehr im Dorf-"Säckel" sein sollte - das erfolgreiche Festjahr kostete ja auch die Gemeinde etwas - sollte das Geld für die geplante Ausstellung m.E. eher für die Kirchen-Beleuchtung eingesetzt werden.
Möglicherweise entwickelt sich ja eine "kulturelle" Bürgerinitiative PRO KIRCHTURM-BELEUCHTUNG. Sponsoren, die das Beleuchten ermöglichen, könnten in einer transparenten Tafel an der Kirche namentlich genannt werden. Für die "Festschrift" und OP-Verlagsbeilage fanden sich ja zahlreiche Förderer, die zugleich für ihre Firma oder Institution werben konnten. Wem gehört eigentlich das „Dorf-Kulturerbe“?!
PS: Über Fronhausen 2009 bei Nacht schrieb ich einen Artikel; ebenda Bilder.
http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/105673/n...
Bürgerreporter:in:W. H. aus Gladenbach |
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