Ostern oder Ostara - Diebstahl oder geschickte Marketingstrategie?
Heute ist Ostern eine lieb gewonnene Tradition beim Großteil der deutschen Bevölkerung. Bedeutet es doch zwei weitere freie Tage, die Kinder haben ihren Spaß beim Eier anmalen und beim Suchen. Im Fernseher kommen tolle Filme und auch zum Essen gibt es besondere Leckereien. Doch die wenigsten Menschen wissen, woher das Osterfest kommt, welche Ursprünge es hat.
Die Germanen gingen zwar irgendwann zum Christentum über, wollten aber dennoch nicht von ihren alten Traditionen lassen. So feierten sie weiter ihr Frühlingsfest und huldigten damit den alten Göttern. Einerseits konnten die Christen diese heidnischen Rituale und die Götzenverehrung nicht dulden. Andererseits war ihre Macht nicht ausreichend, um ihre Ziele durch Unterdrückung zu erreichen.
So wurde die Auferstehung Christi und das Frühlingsfest der Ostara kurzerhand verknüpft. Den Germanen blieben die Traditionen und das Christentum setzte sich endgültig durch.
Das Osterfest ist ein uraltes Frühlingsanfangsfest und zugleich ein Mondfest. Das sieht man daran, daß die Kirche auch heute noch ihr Osterfest nach dem alten Mondkalender richtet. Ostern fällt auf den ersten Sonntag, der auf den 1. Vollmond folgt nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Es ist auch bei den Christen immer noch ein Auferstehungsfest, wo die Wiedergeburt Jesus gefeiert wird.
Zu Ostara werden die Felder vorbereitet. Dies geschah in einem Segnungsritual, der Feldweihe. Diese wird vielerorts heute noch durchgeführt. Dazu werden die Felder vom Bauern abgeschritten und an jeder Ecke des Feldes heilige Kräuter, meist Pfefferminze, Schlüsselblume und Äste des Weidenbaumes, zusammen mit einer Kerze in den Boden gesteckt. Während des Rituals bittet man um eine reichhaltige Ernte und um Schutz für die Felder. Ostara galt als gute Zeit, sich an Personen oder Versprechen zu binden, aber ebenso, sich vom Alten endgültig zu lösen und Neues zu beginnen. Gedanken, Träume und Wünsche in dieser Zeit sollten besondere Beachtung finden und in Erfüllung gehen.
Nicht nur durch die Christianisierung sondern schon von Alters her wird dieses Fest vor allem mit dem Tod und der Auferstehung in Verbindung gebracht. Jesus wurde ans Kreuz geschlagen am Karfreitag und seine Auferstehung ist drei Tage später am Ostersonntag. Dieser Mythos von Tod und Auferstehung existiert in vielen sehr alten religiösen Kulten. Er ist bekannt aus dem Mithras-Kult. Auch er war ein Gott, der starb und an Ostern aus einer Felsenhöhle auferstand. Sogar eine Eucharistiefeier kannten die Mithräer, die Anhänger des Mithraskultes, der in ganz Europa, im römischen Reich und Kleinasien sehr verbreitet war. Da er eine sehr starke Konkurrenzreligion war, die schon sehr viel älter war, war die Kirche gezwungen, ganz viel zu übernehmen, wie sie es ja eigentlich überall gemacht hat.
Durch den Aufgang der Sonne genau im Osten erwachte das Leben, die Felder wurden bestellt und viele Tiere kamen in die Brunft. Wie in vielen anderen Kulturen sind in der germanischen Mythologie der Hase und das Ei Symbole der Fruchtbarkeit und der Neuentstehung. Die Eier wurden bemalt und vergraben. Das Wiederfinden dieser, durch nahestehende Personen, sollte für einen reichen Kindersegen im folgendem Jahr sorgen. Neben dem Hasen als Symbol der Fruchtbarkeit, der als Tier der Göttin Ostara auch Eostre verehrt wurde, ist das Feuer ein weiteres wichtiges Zeichen, dass "Ostarafeuer" als Abbild der Sonne. Auf den Hügeln wurden diese Feuer entzündet. Man glaubte, dass die Kraft der Sonne und der Segen der Götter dadurch auf die Felder übertragen würden, die im Schein der Feuer lagen.
Ich wünsche allen ein schönes Ostarafest!
So isses!