Stopp A 44 – Minister Posch muss jetzt die Kurve kriegen

ROBIN WOOD fordert sofortigen Stopp für Autobahn-Neubau
Das hessische Verkehrsministerium will im Oktober grünes Licht für den Bau eines weiteren Teilabschnitts der Autobahn 44 geben. ROBIN WOOD fordert Landesverkehrsminister Dieter Posch (FDP) auf, die Genehmigung für diesen Abschnitt, die so genannte „Spitzkehre“ bei Oetmannshausen, nicht zu erteilen und das komplette Autobahnprojekt zu stoppen. Der Autobahn-Neubau soll von Kassel nach Wommen bei Eisenach führen. ROBIN WOOD lehnt den Bau der A44 wegen extrem hoher Kosten, geringen verkehrlichen Nutzens und großer Umweltschäden ab.

Der Entwurf des neuen Investitionsrahmenplans aus dem Bundesverkehrsministerium sieht vor, dass es bis 2015 grundsätzlich keine Neubeginne im Straßenbau geben solle, da schlicht das Geld dafür fehle. Nach Ansicht von ROBIN WOOD ist auch der Bau der A44 ein solcher, nicht mehr finanzierbarer „Neubeginn“. Denn von insgesamt elf Teilabschnitten der A44 ist erst einer fertig gestellt. Auf über dreißig der insgesamt 64 Kilometer langen Neubaustrecke ist die Autobahn bisher noch nicht einmal planfestgestellt. Für weitere elf Kilometer sind aufgrund der ungelösten Umweltprobleme durch den Autobahnbau bislang keine Pläne offen gelegt.

Die A44 ist das letzte Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VdE). Ausschließlich aufgrund dieser Sonderstellung wurde sie aus der Kosten-Nutzen-Analyse zur Bedarfsfeststellung ausgenommen und noch nicht als überflüssig und zu teuer gestrichen. Auf der Nutzenseite wird für die A44 ein Verkehrsaufkommen von nur 14.700 Kfz pro Tag prognostiziert. Das ist weniger als ein Drittel des durchschnittlichen Verkehrsaufkommens auf deutschen Autobahnen. Auf der Kostenseite stehen nach Angaben des nordhessischen Bundestagsabgeordneten Michael Roth 1,6 Milliarden Euro. Das sind für jeden einzelnen Meter Autobahn 25.000 Euro! „Der Bundesverkehrsminister meldet Ebbe in der Kasse. Trotzdem soll mit der A44 die teuerste Autobahn der Welt gebaut werden, für die nachweislich kein Bedarf besteht. Das ist widersinnig und niemandem mehr zu vermitteln“, sagt Klaus Schotte von ROBIN WOOD in Kassel.

Obendrein wird die Autobahn sieben europäische Naturschutzgebiete sowie große Waldgebiete zerschneiden und ist damit auch ökologisch nicht zu verantworten.

Vor seiner Berufung zum hessischen Verkehrsminister war Posch als Anwalt im Interesse der Straßenbaulobby für die A44 tätig. „Minister Posch muss endlich begreifen, dass er nicht mehr einer Lobby, sondern der Allgemeinheit zu dienen hat. Er muss jetzt die Kurve kriegen und dieses unsinnige Projekt stoppen“, fordert Monika Lege, ROBIN WOOD Verkehrsexpertin.
Mehr Infos zur A44 unter: http://www.robinwood.de/A44

Bürgerreporter:in:

Antje Amstein aus Gießen

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