DANKE Deutsche Umwelthilfe (DUH)
Erneuter großer Erfolg gegen hochgiftige Pestizide
Flufenacet ist ein hochgefährlicher Wirkstoff, der sich nicht in der Umwelt abbaut und damit zu den PFAS, den sog. Ewigkeitschemikalien gehört. Dessen Abbaustoff, die Trifluoressigsäure (TFA) reichert sich in immer höherer Konzentration im Grundwasser an. Derzeit wird geprüft, ob TFA eine Reproduktionstoxizität*** aufweist.
***Beeinträchtigung der männlichen und weiblichen Fortpflanzungsfunktionen bzw. -fähigkeit (Fertilität) und der Entwicklungsschäden (vorgeburtliche nicht vererbbare gesundheitliche Schäden und Fruchtschäden).
Von Flufenacet, das als Pestizid mehr als jeder andere Wirkstoff in Deutschland verwendet wird, gehen erhebliche Umwelt- und Gesundheitsgefahren aus, ließ die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde kürzlich verlauten. 683 Tonnen (!) des toxischen Wirkstoffs wurden im letzten Jahr in Deutschland eingesetzt.
Nun kann die Deutsche Umwelthilfe (DUH) einen Erdrutschsieg in ihrem juristischen Kampf gegen hochgiftige Pestizide verbuchen:
„Nach dem großen Erfolg, der sich beim Glyphosat-Produkt Roundup Powerflex ankündigt, können wir heute einen wichtigen Folgeerfolg zu gleich drei Dutzend weiteren zukünftig verbotenen Herbiziden vermelden: Auf den Druck unserer Klageverfahren hin sollen die Zulassungen für die Flufenacet-Mittel Tactic und Elipris und darüber hinaus für alle Pestizid-Produkte mit dem hochgiftigen Wirkstoff Flufenacet widerrufen werden! Dies kündigte das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmitteilsicherheit im Zuge unserer gerichtlichen Verfahren an. Von dem angekündigten Widerruf sind alle 36 in Deutschland verkauften Flufenacet -Produkte betroffen.“
„Flufenacet...darf keinen Tag länger ausgebracht werden. Daher kämpfen wir nun dafür, dass die Zulassungsbehörde BVL den angekündigten Widerruf aller Flufenacet-Zulassungen unverzüglich in die Tat umsetzt und dem Hersteller keine so genannten Aufbrauchfristen gewährt. Dafür müssen wir notfalls mit gerichtlichen Eilverfahren kämpfen und zeitgleich auch auf EU-Ebene die unverzügliche Aufhebung der Wirkstoffgenehmigung durchsetzen.“
Danke, DUH, und viel Erfolg für Euren weiteren Kampf – in unser aller Interesse - gegen gesundheitsschädliche Pestizide.
Ausführliche Infos, auch zu weiteren Pestizidklagen der DUH und foodwatch, hier:
Bürgerreporter:in:Bea S. aus Gießen |
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