DGB-Jugend zu freien Ausbildungsplätzen: Jetzt die Qualität verbessern
Pressemitteilung des DGB-Jugendbüro Mittelhessen
Die DGB-Jugend Mittelhessen hat die regionalen Arbeitgeber aufgefordert, beim Klagen über freie Ausbildungsstellen ehrlich zu sein. „Wer über noch unbesetzte Ausbildungsplätze redet, muss auch etwas zu ihrer Qualität sagen“, so DGB-Jugendbildungsreferentin Ulrike Eifler.
Die DGB-Jugend Mittelhessen hatte den aktuellen Ausbildungsreport der DGB-Jugend mit den noch freien Ausbildungsstellen in der Region verglichen. Der Vergleich ergab, dass vor allem die qualitativ mäßigen Ausbildungsberufe unbesetzt blieben. „Ausbildungsberufe, mit denen die Auszubildenden zufrieden sind, haben eine starke Nachfrage“, sagte Eifler. „Mit einer hohen Ausbildungsqualität werden Berufe und Unternehmen also attraktiv für Bewerberinnen und Bewerber“, appellierte Eifler an die heimischen Betriebe. „Wer Fachkräfte in die Region holen und hier halten will, muss sich bei der Ausbildungsqualität anstrengen“.
Bei der Arbeitsagentur Gießen seien nur in wenigen Berufen noch zahlreiche Stellen zu besetzen, meinte Eifler zur Diskussion um freie Ausbildungsplätze. Vor allem in kaufmännischen Berufen würden noch Auszubildende gesucht: Kaufmänner im Einzelhandel, Verkäufer oder Fachverkäfer im Lebensmittelhandwerk. Der neue Ausbildungsreport der DGB-Jugend zeige, dass genau diese Berufe von Auszubildenden als schlecht und unattraktiv beurteilt wurden: Zahlreiche Überstunden, schlechte Vermittlung von Ausbildungsinhalte, geringe Perspektiven nach der Ausbildung und eine viel zu geringe Ausbildungsvergütung kämmen hier zusammen.
Eifler forderte die Unternehmen auf, die Mängel in der Berufsausbildung zu beseitigen und so attraktiver zu werden für die Bewerberinnen und Bewerber. Zudem müssten auch die Kammern ihre Überwachungspflicht in der Berufsausbildung konsequent ausüben.
Für den Ausbildungsreport der DGB-Jugend wurden in diesem Jahr bundesweit über 9.300 Auszubildende in den 25 häufigsten Ausbildungsberufen befragt. Bei der Zufriedenheit der Auszubildenden mit ihrer Ausbildung gibt es demnach sehr große Unterschiede. Beliebtester Beruf war Bankkaufmann oder -frau. Mehrere Jahre hintereinander belegten Berufe aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe und dem Lebensmittelhandwerk die letzten Plätze.
Bürgerreporter:in:Christian Momberger aus Gießen |
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