Fanclub mit Herz
Manuel Tausend, der im Juni letzten Jahres seinen Vater – den Bayern-Rudi – als Präsident des Fanclubs „Red-White Glammhogga“ aus Gablingen beerbt hat, stürzte sich sofort in seine neue Aufgabe. Als Gründungsmitglied und damals noch Vizepräsident war er von der ersten Stunde damit betraut, die jährliche Tombola für krebskranke Kinder zu organisieren und zu moderieren. Aus diesem Grund wurde Manuel Tausend auch von Bürgermeister Karl Hörmann aus Gablingen mit der „silbernen Ehrennadel“ der Gemeinde ausgezeichnet.
Eine neue Bleibe für „die Roten“ wurde im Wirtshaus am Sportplatz in Gersthofen gefunden, für die Helfer des Fanclubs ein Weiherfest organisiert und für die Hochwasser-Opfer von Otting über einen befreundeten Fanclub eine großzügige Spende übergeben. Das soziale Engagement jedoch, das der Fanclub seit seiner Gründung auch für krebskranke Kinder pflegt, wird insbesondere in den letzten Aktionen deutlich:
Seit Monaten schwappte ein Internet-Trend durch Deutschland: „Die Cold Water Challenge“ zog ihre Kreise immer weiter. Von Blaskapellen, Feuerwehren, Sportvereinen, aber auch Bayern-Fanclubs, stürzen sich alle in das kalte Wasser. Niemand war sicher. Vorbild war die Ice-Bucket-Challenge, eine Spendenkampagne der besonderen Art. Wer mitmacht, verpflichtet sich für einen guten Zweck zu spenden. Wer in den Genuss der Spende kommt, kann jeder selbst festlegen und auch bis zu drei weitere Vereine nominieren. Kein Wunder, dass sich dem auch der Gablinger Bayern-Fanclub nicht entziehen konnte und das beliebteste Foto im Landkreis geliefert hatte und damit als Sieger feststand. Der Gewinn, ein Weber-Grill im Wert von ca. 200 Euro, soviel war für das Präsidium um Manuel Tausend sofort klar, wird als Hauptpreis in die jährliche Tombola zu Gunsten krebskranker Kinder am Klinikum Augsburg eingesetzt. Das Kopf-an-Kopfrennen mit der Steppacher Wasserwacht wurde Dank des unermüdlichen Einsatzes „der Roten“ für sie entschieden. Bei der Nominierung wurde bereits festgelegt, dass der Krebsstation ein Kaufladen für die Kinder im Wert von 700,-- € gespendet wird. Weitere 1.000 € wurden in einen Massagesessel, sowie eine Nähmaschine auf der Station investiert. Möglich sind solche Aktionen durch den Erlös bei der jährlichen Tombola des Fanclubs, sowie zusätzliche Spenden von Mitgliedern, Gönnern und Sponsoren. Aber auch verschiedene andere Firmen und Vereine haben das soziale Engagement des Fanclubs mit ihrer Teilnahme an der Challenge unterstützt, wie das Augsburger Holzhaus mit einer Spende über 500 Euro, die Fa. Elektrotechnik Geiger mit 300 Euro, der SV Gablingen und der Trachtenverein Gersthofen jeweils mit 100 Euro. Besonders erwähnenswert erscheint eine Spende der MAN-Azubis über 462,-- €, die von ihrem geringen Gehalt etwas abzwacken, wenn sie von einer Sache überzeugt sind. Ein positives Beispiel der heutigen Jugend, die oft ins negative Licht gerückt wird.
Eine Überraschung der besonderen Art wurde dem 70-jährigen Ehrenpräse des Fanclubs, Rudi Tausend vor kurzem zuteil. Er wurde mit dem „Helfenden Hasen“ ausgezeichnet, den er in einem toll dekorierten Raum von Gründungsmitglied Benni Nescholta in Empfang nehmen durfte. „Ehrenamtliches Engagement verdient Anerkennung, deshalb würdigen wir Organisationen und Einzelpersonen unserer Heimatregion mit diesem Ehrenamtspreis“, so Marketing Manager Max Lenz von Hasen-Bräu bei der Begrüßung. Von alledem jedoch wusste der „Bayern-Rudi“ nichts, er wurde nur gebeten, in Dienstkleidung, also rot/weiß im Nachbarort zu erscheinen. In Empfang nahmen ihn dann lautstark 25 Mitglieder des Fanclubs, allesamt in seiner Lieblingsfarbe gekleidet. Der Ehrenpräse wusste bis dahin immer noch nicht, was auf ihn zukam. Als plötzlich die Tür aufging, stand ein junger Mann mit a.tv- Mikro im Raum, bat lautstark um Ruhe und fragte nach Rudi Tausend. Mitten drin, aber nicht mehr ganz so entspannt, der Ausgerufene. Das anschließende Interview mit Überreichung des Ehrenamtspreises in Anlehnung an die 550-jährige Brautradition von Hasen-Bräu mit jeweils 550 € dotiert, wurde von den Anwesenden frenetisch bejubelt. Noch während der Auszeichnung entschied sich Ehrenpräsident Rudi Tausend, den Betrag für die krebskranken Kinder zu spenden. Die Ausstrahlung des Beitrags erfolgte Tage später bei a.tv, wo sich auch Bürgermeister und Sozialreferent Dr. Stefan Kiefer – ein Mitglied der Jury – zu Wort meldete. „Mein Leben ist Fußball und ohne diese Leidenschaft wäre vieles nicht möglich gewesen“ so der Bayern-Rudi, der das soziale Engagement auf der Station noch immer als eine Herzensangelegenheit sieht, das er fortsetzen möchte, solange es geht. Wer einmal in diese glücklichen Kinderaugen gesehen hat - z.B. am Hl. Abend bei der Bescherung - weiß wovon er spricht.
Wie jedes Jahr lädt der Fanclub betroffene Kinder mit ihren Familien zu einem Heimspiel des FC Bayern in die Allianz Arena ein. Die diesjährige Fahrt findet am letzten BL-Spieltag zur Meisterparty gegen Stuttgart statt. Sämtliche Kosten für Karten, Bus, Verpflegung, sowie ein anschließendes gemeinsames Essen trägt der Fanclub. Der „Zuschuss“ kommt also genau zum richtigen Zeitpunkt.
Gedanken machen sich „die Roten“ auch jetzt schon, wie sie die Kinder auf der Krebsstation an dem großen Fußball-Event, der WM in Rußland teilnehmen lassen können. Geplant ist auf jeden Fall wieder mit einer Deko dafür zu sorgen, dass die Kinder auch etwas von der Stimmung im Land mitbekommen. Ein Tippspiel soll wieder dafür sorgen, dass sowohl Patienten, Pflegekräfte, Ärzte und auch Eltern mit einbezogen werden. Für die Preise sorgt einmal mehr der Bayern-Fanclub Gablingen.
Da das Projekt der Roten in der Region so toll unterstützt wird, ist es dem Fanclub 2018 möglich mit „seinen Kindern“ einen weiteren Ausflug in den Sommerferien zum Skyline Park nach Bad Wörishofen zu organisieren. Gesundheit ist das höchste Gut und wir sind stolz , dass wir Kindern und Familien die momentan nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen ein wenig Freude bereiten können. Wer dieses tolle Projekt unterstützen möchte, darf sich jederzeit gerne bei uns melden. Euer Bayern Fanclub aus Gablingen
(Text: Rudi Tausend)