3-Tages-Bergtour der NaturFreunde Gersthofen auf dem Jubiläumsgrat
Ein echter Klassiker stand im Juli 2011 auf dem Programm der Gersthofer Natur Freunde. Am 08.07. um 7.00 Uhr trafen sich 5 Bergfreunde um nach Ehrwald zu fahren. Von hier aus sollte es auf die Zugspitze gehen, und am nächsten Tag der bekannte Jubiläumsgrat bestiegen werden. Diese Tour gehört zu den spektakulärsten Gratüberschreitungen der Ostalpen. Der mehr als 5 km lange Grat zieht von der Zugspitze hinüber bis zur Alpspitze. Die reinen Klettermeter betragen über 8 km. Ganz nebenbei besteigt man noch mehrere Gipfel: die innere- (2741m), mittlere- (2743m) und äußere- (2720m) Höllensteinspitzen und die Volkarspitze (2618m); normalerweise auch noch die Alpspitze (2628m), die wir aber rechts liegen ließen, und über das Matheisental hinunter zur Höllentalangerhütte abstiegen.
Nachdem es die ganze Hinfahrt regnete, hat es rechtzeitig an der Talstation der Ehrwalder Zugspitzbahn aufgehört, und wir konnten trocken, und teilweise sogar mit Sonnenschein, zum Gipfel von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze , aufsteigen. Das waren immerhin 1700 Höhenmeter, für die wir etwas mehr als 4 Stunden brauchten. Im oberen Teil hat dieser Anstieg Klettersteigcharakter. Nach einer gewittrigen Nacht im Münchner Haus, gingen wir am folgenden Tag um 7.00 Uhr los. Der Wetterdienst gleich nebenan sagte zunächst gutes Wetter voraus, bevor am Nachmittag Gewitterwolken aufziehen sollten. Wir waren optimistisch und wagten das Abenteuer. Zunächst kamen wir gut voran, und nach 3 Stunden standen wir auf dem Gipfel der Inneren Höllentalspitze. Von jetzt an zog sich der Weiterweg ganz schön in die Länge. Nach steilen Abstiegen folgten ebenso steile Anstiege. So ging es, immer extrem ausgesetzt und sehr oft ohne Sicherungen, weiter zur Volkarspitze. Die ist nach einem Bergsturz nur noch über einen schweren Klettersteig (D) zu erreichen. Der Hochblassen wird nordseitig umgangen, und nach über 8 Stunden standen wir in der Grieskarscharte. Von hier stiegen wir steil über einen Klettersteig hinunter ins Matheisental. Inzwischen hatten wir schon ziemliche Oberschenkelprobleme, sodass uns die 1000 Höhenmeter Abstieg endlos vorkamen. Nach weiteren 3 Stunden, kurz bevor es regnete, kamen wir an der Höllentalangerhütte an. Nachdem wir unseren Flüssigkeitsverlust ausgeglichen hatten, fielen wir müde ins gemütliche Lager. Um 5 Uhr morgens gab es ein heftiges Gewitter. Glück gehabt! Beim Aufstehen hatten wir strahlend blauen Himmel, und durch den nächtlichen Starkregen eine sehr nasse Durchquerung der Höllentalklamm. Von Hammersbach ließen wir uns abschließend mit dem Taxi zurück nach Ehrwald bringen.
Eine unvergessliche und sehr anstrengende Tour fand ihren perfekten Abschluss!
Aus eigener Erfahrung kann ich es bestätigen: Eine Wahnsinnstour! Auf dem Grat muss man fast immer konzentriert steigen und klettern. Ein Ausrutscher könnte fatal sein. Aber natürlich macht das auch den Reiz dieses abenteuerlichen Unternehmens aus.