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Heilung mit Energie

Begegnet man ihr beim Einkaufen oder führt ein Gespräch mit ihr, so gibt es nichts Auffallendes zu bemerken. Die blonde Mittfünfzigerin unterscheidet sich kaum von den vielen Bürgern, die in Gersthofen leben. Sie arbeitet selbständig und der Arbeitsplatz in einem unscheinbaren Haus in der Augsburger Straße lässt nicht vermuten, dass diese Frau etwas Besonderes an sich hat: sie ist Schamanin.
Zuerst: Es ist unmöglich im Rahmen dieses Berichts das Wesen und die Wirkungsweise des Schamanismus zu erklären. Dem "normalen" Bürger öffnet sich der Zugang zu diesem Phänomen vielleicht erst nach der Bereitschaft, offen und neugierig sich mit dieser Heilungsmethode zu befassen. Und jetzt sind wird schon mitten drin. Schamanin Greiner legt großen Wert auf die Feststellung, dass ihre Tätigkeit nichts mit den Heilberufen (Arzt, Apotheker, Heilpraktiker usw.) zu tun hat. "Ich darf keine Diagnose stellen und nichts verschreiben", erklärt sie nachdrücklich.
Wie wird man Schamanin? "Ich habe schon früh gespürt, dass ich über eine besondere Fähigkeit verfüge", erklärt Greiner. Man kann diese Fähigkeit mit "Energie wahrnehmen", bei sich selbst und anderen Personen, umschreiben. Greiner geht noch weiter: "Alles was da ist, strahlt Energie aus. Bäume, Tiere, Pflanzen, sogar Steine." Manche Esoteriker bezeichnen diese Energieausstrahlung auch als Aura, die von hellsichtigen Menschen in Form von Schwingungen wahrgenommen werden kann. Kinder haben diese Fähigkeit im frühen Stadium auch, sind sich dessen aber nicht bewusst. Durch Erziehung und Einflüsse von außen geht diese Gabe meist verloren. Greiner hat überdurchschnittlich viel von dieser Hellsichtigkeit in die Wiege gelegt bekommen, wahrscheinlich von ihrer Mutter her. Sie hat versucht, diese Fähigkeit zu ignorieren, weil sie befürchtete, von der Gesellschaft in eine Außenseiterrolle gedrängt zu werden. Sie wurde dann krank. Erst die Einsicht, dass diese Begabung "gelebt" werden wollte und durch die Unterstützung des erfahrenen geistigen Lehrers und Führers Martin Brune, wagte sie ihre Fähigkeit zum Wohle ihrer Mitmenschen einzusetzen. Sie befindet sich immer noch in einem Selbstwahrnehmungsprozess und vertieft ihre Begabung durch Meditation, Seminare, Literatur aber auch durch die „Begleitung“ von Klienten. Denn darin sieht sie ihre Hilfe: den Klienten ein Stück seines Lebensweges zu begleiten. Hilfreich war auch, dass sie in ihrem erlernten Beruf als Kosmetikerin immer mehr erkannte, dass die zu behandelnde Haut den Spiegel der Seele darstellt. Es nützt nichts, wenn nur die Symptome behandelt werden. Man muss die wahren Ursachen behandeln. Und dazu gibt sie Hilfestellung. Wie kann man sich diese Hilfe vorstellen?
"Ich ermuntere meine Klienten, auf sich selbst einzulassen, in sich hineinzuhören. Ich biete keine Lösungen bei konkreten sozialen, psychischen oder physischen Problemen an. Er muss selbst seine Entscheidungen treffen." Dem Mann vom [r]gersthofer[/r] ist das alles zu nebulös. Es kommt ihm manches bekannt vor und er möchte jetzt konkret wissen, wie eine solche Behandlung ausschaut.
Zunächst findet zwischen Klient und Schamanin ein Gespräch über das zu behandelnde Problem statt. Was bewegt ihn zu kommen? Ist er willens bei sich etwas zu ändern? Die Schamanin spürt und sieht die Resonanz, die von dem Klienten auf sie aus geht.
Mit dem eigentlichen Behandlungsritual, bei dem Steine und Rasseln eine wichtige Rolle spielen, nimmt die Schamanin Verbindung zur energetischen Welt, sprich "Universum" auf. Das angewandte Ritual dabei unterscheidet sich nach dem Kulturkreis, dessen Lehre der Schamane nachgeht. Greiner ist eine Anhängerin des Indio-Geprägtem Schamansimus, also aus dem Bereich Südamerikas. Sie sieht Bilder und Visionen, die dem Klienten verborgen bleiben. Durch eine symbolische Handlung wird das "Krankmachende" von der Schamanin entfernt und aufgelöst. Der Klient selbst ist bei vollem Bewusstsein und kann entspannt in liegender Haltung das Ritual verfolgen. Die von Greiner gesehenen Bilder werden später geschildert und mit ihm besprochen. "Der Klient kann durch die Behandlung aus der passiven Leidenshaltung in eine aktive Bereitschaft zur Selbstheilung hinüberzuwechseln", erklärt Greiner. Die Behandlung dauert ca. 1 Stunde. In der Regel sind mehrere Behandlungen erforderlich.
Hat sie schon Heilungserfolge erzielt? Ja, aber mit Rücksicht auf ihre Klienten möchte sie keine Beispiele nennen. Denn das ist eine wichtige Regel: alles was gesprochen und erkannt wird, wird nicht nach außen getragen. Schamanin Greiner arbeitet auch mit verschiedenen Massagetechniken, z. B. nach Dorn oder hawaianische Massage. Ebenso bedient sie sich der wohltuenden Wirkung von Farben mit Hilfe eines Farblichtgerätes. So werden u.a. Narben mit Licht behandelt.
Das Interview neigt sich langsam dem Ende zu; der nächste Klient wartet schon. "Ich werde zumeist durch Mundpropaganda weiter empfohlen", verrät die Schamanin. "Also muss doch etwas dran sein", denkt sich der noch immer etwas skeptische Pressemann, als er sich verabschiedet. Auf jeden Fall war es eine interessante Begegnung und er wird sie im Hinterkopf behalten. Man weiß ja nie....

  • Strahlt Ruhe aus: Schamanin Greiner.
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  • Rasseln und Steine gehören zum "Handwerkszeug"
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