myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV)
Vogelfreundlicher Garten ein Naturparadies im Ortsteil Rettenbergen

  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Plakette Vogelfreundlicher Garten LBV
  • hochgeladen von Claudia Wegele

Im Rahmen der bayernweiten Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ haben der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und das Bayerische Artenschutzzentrum des Landesamts für Umwelt im Laufe des vergangenen Jahres bereits über 2.100 Gärten ausgezeichnet. Auch der im Gersthofer Ortsteil Rettenbergen gelegene Garten von BN-Mitglied Ulrike Kalder gehört zu den Gärten, die die Bewerterinnen und Bewerter als vogelfreundlichen und strukturreichen Garten mit einer Plakette ausgezeichnet haben. Bei einem Besuch konnten sich Mitglieder der BN-Ortsgruppe Gersthofen davon überzeugen, dass hier inmitten der von Einfamilienhäusern geprägten Siedlung wirklich ein ganz besonderes Paradies für Vögel und viele andere Lebewesen entstanden ist. Bereits beim ersten Blick durch das Gartentor wird klar, dass der Garten sehr viele unterschiedliche Bereiche hat: Da gibt es Obstbäume, Blumen- und Gemüsebeete, Sandflächen, ein Feuchtbiotop, weite Wiesenflächen, Totholz, wilde Ecken und vieles mehr. Von den Bäumen leuchten die rotbackigen Äpfel und aus dem Gewächshaus Tomaten in den verschiedensten Farben – ansonsten dominiert jetzt zu Beginn des Herbstes die Farbe grün. Farblich hat der Garten zu anderen Jahreszeiten mehr zu bieten, wie Ulrike Kalder vermerkt. Im Frühjahr blühen auf den Flächen unter anderem gelbe Winterlinge, rote Alpenveilchen und bunte Krokusse, später entsteht eine üppige Margeriten-Wiese. Wildbienen und andere Insekten finden hier während der Blütezeit der Wildpflanzen viel Nahrung – gemäht wird erst später im Jahr mit dem Balkenmäher. Auch in anderen Ecken des Gartens, in denen alles wild wachsen darf, können sich Insekten und andere Tiere ungestört entwickeln. In Totholz- und Reisighaufen wie auch in der Benjeshecke und im Felsbiotop gibt es zahlreiche Versteckmöglichkeiten für sie. Und auf der offenen Sandfläche und in den breiten Fugen zwischen ein paar Platten graben Wildbienen ihre Niströhren. „Als besondere Pluspunkte haben die Bewerter vermerkt, dass bei mir Disteln, Brennnesseln und blühende Gräser wachsen dürfen und dass der Efeu blüht und Früchte trägt“, erzählt die Gartenbesitzerin.
‚Dies spricht alles für einen insektenfreundlichen Garten, wo aber bleiben die Vögel?‘, könnte man sich jetzt fragen. Aber natürlich ist gerade die Insektenvielfalt als eines von verschiedenen Kriterien wesentlich dafür, dass Vögel sich in einem Garten wohlfühlen – für sie bedeutet das Nahrung für sich und vor allem auch für ihren Nachwuchs. Als weitere Nahrungsquellen dienen ihnen die Früchte von einheimischen Sträuchern und von Wildpflanzen, die hier ebenfalls in großer Auswahl wachsen. Kornelkirsche, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Holunder, Felsenbirne, Mispel und Feuerdorn kann man zum Beispiel bei einem Rundgang durch den Garten entdecken. Dazu kommen verschiedene Obstsorten wie Himbeere, Brombeere, Apfel, Zwetschge, Bayernkiwi und die wild wachsenden Walderdbeeren. „Gut ist es auch, wenn man die Samenstände von Stauden bis in das Frühjahr stehen lässt“, erläutert Ulrike Kalder. „An den vertrockneten Samenständen der Wilden Karde zum Beispiel beobachte ich immer wieder Stieglitze, die sich dort Samenkörner herausholen.“ Baden und trinken können die Vögel in einem kleinen Tümpel. Während der kalten Jahreszeit finden sie in Futtersäulen, Vogelhäuschen und einer Futterschale ein abwechslungsreiches Angebot von geschälten Sonnenblumenkernen, Nüssen, Nussbruch, Haferflocken mit Fett, Rosinen und Apfelresten – da ist für jeden Vogel vom Weichfresser bis zum Körnerfresser was dabei. „Im Sommer dagegen füttere ich die Vögel nicht, auch wenn es vom LBV dafür noch zusätzliche Pluspunkte gibt“, betont Ulrike Kalder. „Mit Insekten und Früchten hat der Garten zu dieser Zeit auch ohne zusätzliches Angebot genug Nahrung zu bieten.“
Für verschiedene Vogelarten hängen im Garten die passenden Nistkästen. Blau- und Kohlmeise, Feldsperlinge und Stare haben sie in den vergangenen Jahren häufig zur Aufzucht ihrer Jungen genutzt. Andere – wie Amsel, Grauschnäpper oder Hausrotschwanz – haben sich selbst in der Vegetation oder am Haus Nester angelegt. Viele weitere Arten konnte Ulrike Kalder zwar noch nicht bei der Brut, aber ansonsten als regelmäßige Gäste im Garten beobachten. Dazu zählen Kleiber, Bachstelze, Rotkehlchen, Tannenmeise, Eichelhäher, Singdrossel, Zaunkönig, Grünfink, Erlenzeisig, Zilpzalp sowie Bunt- und Grünspecht. Auch kleinere Säugetiere wie Fledermäuse, Eichhörnchen und Igel sind häufiger anzutreffen. „Im Moment ist hier gerade eine Igelmutter mit vier Jungtieren unterwegs“, erzählt die Gartenbesitzerin. „Den Tag über verstecken sich alle unter einem Haufen aus trockenen Pflanzenresten.“ Es gibt also viel zu beobachten in diesem Garten, der zahlreichen Tieren Unterschlupf und Nahrung bietet. Kein Wunder, dass Ulrike Kalder dafür auch noch eine weitere Auszeichnung „Naturnaher Garten“ vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege erhalten hat. Bald wird auch dies durch eine entsprechende Plakette am Gartenzaun dokumentiert sein.  Verfasser: Dr. Gerd Röder

  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Plakette Vogelfreundlicher Garten LBV
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 1 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Futterhäuschen
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 2 / 16
  • Foto Ulrike Kalder
  • Foto: Gut versteckt das Nest der Amsel
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 3 / 16
  • Foto Ulrike Kalder
  • Foto: Erlenzeisige an der Futtersäule
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 4 / 16
  • Foto Ulrike Kalder
  • Foto: Admiral an Efeublüte
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 5 / 16
  • Foto Ulrike Kalder
  • Foto: Früchte des Pfaffenhütchen
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 6 / 16
  • Foto Ulrike Kalder
  • Foto: Hier darf alles wachsen
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 7 / 16
  • Foto Ulrike Kalder
  • Foto: Margeritenwiese Spätfrühling
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 8 / 16
  • Foto Ulrike Kalder
  • Foto: Scharbockskraut zu Frühlingsanfang
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 9 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Aus dem Baumstamm wächst neues Leben
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 10 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Gartentümpel im Herbst
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 11 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Hagebutten Benjeshecke
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 12 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Kornelkrische
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 13 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Kräuterbeet
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 14 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Offene Sandfläche
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 15 / 16
  • Foto Dr. Gerd Röder
  • Foto: Totholzhaufen
  • hochgeladen von Claudia Wegele
  • Bild 16 / 16

Weitere Beiträge zu den Themen

Vogelfreundlicher GartenBund Naturschutz GersthofenNaturbilder

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

TSV Gersthofen VolleyballVolleyballSoziales EngagementBasar der VereineGersthofenFaschingmyheimat-MagazineBRK Augsburg-LandLechanaJubiläumsausgabeGersthoferTSV Gersthofen

Meistgelesene Beiträge