Das ist doch zum Aus-der-Haut-fahren

So sagen wir, wenn einmal wieder etwas partout nicht klappen will und wir uns darüber aufregen.
Für die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) jedoch ist es überlebensnotwendig, die alte Haut abzustreifen und einen neuen Anfang zu wagen. Nach ihrem zwei Jahre dauernden Larvenstadium im Gartenteich hat sie sich aus ihrer Larvenhaut geschält. Der neue Körper ist noch halbtransparent, die schillernd blaue Farbe des Hinterleibs muß sich erst noch entwickeln. Es sieht aus, als würde sie eine Libellenlarve verspeisen, doch es ist nur ihr altes Ego, an das sie sich noch klammert. Zu fremd und neu erscheinen ihr Luft und Licht nach zwei Jahren Wasser und Schlamm.
Schließlich entfaltet sie ihre Flügel, läßt sie aushärten und entschwebt in ihr neues Element.
Vielleicht sollten wir dieses Beispiel begreifen und auch hin und wieder "aus der Haut fahren", das Alte loslassen, uns weiter entwickeln und so dem Himmel ein wenig näher kommen?