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„Wer Routine erwartet, sollte nicht in die Politik gehen“ Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle über das ausklingende Jahr 2014

  • Konstituierende Sitzung des Gersthofer Stadtrates: Michael Wörle wurde als 1. Bürgermeister vereidigt
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mh bayern: Sie sind nun seit einigen Monaten als Erster Bürgermeister im Amt und wurden kommunalpolitisch ins kalte Wasser geschmissen. Fanden Sie sich schnell in Ihrer neuen Rolle zurecht? Was waren oder sind die größten Schwierigkeiten?

Michael Wörle: Die Vielfalt der Aufgaben ist enorm, aber das ist auch der Reiz des Amtes. Wer Routine erwartet, sollte nicht in die Politik gehen.
Wir müssen aber aufpassen, dass die Sachpolitik immer oberstes Ziel im Stadtrat bleibt. Meine Verantwortung ist es, Politik für die Bürger zu machen. Ich halte nichts von Machtspielchen. Und wenn das auch noch zu Lasten der Mitarbeiter gehen sollte, ist bei mir „Schluss mit lustig“.

mh bayern: Schlechte Stimmung herrschte in den letzten Jahren oftmals im Gersthofer Stadtrat. Nun ist der Stadtrat seit einigen Monaten neu gewählt, mit Ihnen als Erster Bürgermeister an der Spitze. Konnte der von vielen gewünschte Neuanfang erreicht werden?

Wörle: Nach meiner Einschätzung: Ja. Wir gehen (fast) alle wieder mit einer angemessenen Wertschätzung miteinander um. Ich bin immer noch der Meinung, dass gute Argumente nicht an parteipolitischen Grenzen scheitern dürfen. Bisher hat das gut funktioniert.

mh bayern: In einem Interview vor Ihrer Wahl erwähnten Sie, dass Sie sich für Gersthofen eine gemeinsame Einweihungsfeier der neuen Stadtmitte wünschen. Wie kann ein attraktives Zentrum entstehen und was soll mit dem berühmt-berüchtigten Gersthofer Loch passieren?

Wörle: An dem Thema wird sehr intensiv gearbeitet. Aber bitte haben Sie Verständnis, dass diese Gespräche sehr vertraulich sind und ich keine wöchentlichen Sachstandsberichte geben werde.

mh bayern: Sportfreunde wird es interessieren, wie es mit der sanierungsbedürftigen Halle des TSV Gersthofen weitergeht und welches Bäderkonzept umgesetzt wird. Können Sie uns hier einen kurzen Einblick geben?

Wörle: Die Stadt hatte angeboten, in Verkaufsverhandlungen bezüglich der TSV-Turnhallte zu treten. Der TSV möchte die Halle nun jedoch behalten und dementsprechend gibt es hierzu keine weiteren Gespräche.
Ab Januar werden wir im Arbeitskreis Bäder, Sportstätte, Schulen über die Zukunft der Bäderlandschaft diskutieren. Hier ist noch alles offen: von Sanierung der beiden Bäder bis Neubau auf der grünen Wiese.

mh bayern: Sie haben einen Runden Tisch für Soziales eingerichtet und wollen auch einen Generationenvertrag schaffen. Was genau ist darunter zu verstehen?

Wörle: Der Runde Tisch Soziales hatte vor der Sommerpause getagt und alle Akteure an einen Tisch gebracht. Neben der Koordination aller Aktivitäten im Bereich Asyl kam es zu einer Vernetzung der Ansprechpartner der unterschiedlichen Organisationen und Interessensvertretungen. Ein weiteres Thema ist die ambulante Tagespflege, welche wir gemeinsam auf neue Beine stellen wollen. Weitere Themen sind in Arbeit, wir stehen hier aber noch am Anfang.

mh bayern: „Frag doch mal den Bürgermeister“ heißt die von Ihnen ins Leben gerufene Kinderfragestunde. Wie wird dieses Angebot angenommen? Welche Wünsche und Anregungen konnten Ihnen die Kinder auf den Weg geben?

Wörle: Im Sommer traf ich mich mit Kindern und bekam viele Anregungen und Ideen mit, welche ich in das Tagesgeschäft einbringe. Die Sprechstunde werde ich im neuen Jahr wieder anbieten. Einer der größten Wünsche war die Neuauflage der Eisfläche. Ich hoffe sehr, dass wir dies 2015 wieder anbieten können.

mh bayern: Blick nach Hirblingen: Trotz der Umfahrung ist der Gersthofer Ortsteil nach wie vor nicht verkehrsberuhigt. Auf einer Bürgerversammlung versprachen Sie, an dem Thema weiter dran zu bleiben. Gibt es hier bereits Neuigkeiten?

Wörle: Unsere vier Hirblinger Stadträte haben hierzu einen Vorschlag erarbeitet. Sobald hier die Machbarkeit gemeinsam mit der Verwaltung geklärt ist, werden die Ergebnisse im Arbeitskreis Verkehr diskutiert. Sobald in diesem ein konkreter Vorschlag erarbeitet ist, können wir in den relevanten Ausschüssen weiterarbeiten.

mh bayern: Die Flüchtlingsproblematik ist auch in Gersthofen ein Thema. Dieses Jahr zogen einige Asylbewerber in das Gebäude des ehemaligen Lomo-Autohofes ein. Außerdem soll am Flughafen die neue zentrale Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge eingerichtet werden, was auch für Gersthofen nicht bedeutungslos sein wird. Wie stellt sich die Stadt auf die Besucher ein?

Wörle: Wir sind in enger Abstimmung mit der Stadt Augsburg, dem Landkreis und der Regierung von Schwaben. In Gersthofen gibt es mit Herrn Wolf einen zentralen Koordinator aller ehrenamtlichen Unterstützungsmaßnahmen bei der evangelischen Kirche. Die Kolpingsfamilie, Vereine wie „Gersthofen ist bunt“ und viele Privatpersonen engagieren sich hier. Neben Fahrrädern, Winterkleidung etc. werden auch Deutschkurse und weitere Unterstützungsmaßnahmen angeboten. Wir sind als Stadt hier gut aufgestellt, wobei man natürlich immer noch mehr machen kann.

mh bayern: Der Müllberg beim Europaweiher soll nächstes Jahr als Naherholungsgebiet eröffnet werden. Wann wird es so weit sein und welche Arbeiten müssen hier noch vorgenommen werden?

Wörle: Die Begehung soll spätestens Ende 2015 möglich sein. Vorher müssen noch die Wertstoffsammelstelle hergerichtet und die notwendigen Sicherheitsauflagen am Müllberg umgesetzt werden.

mh bayern: Sie erwähnten, dass Ihnen Nachhaltigkeit sehr am Herzen liege. Mittlerweile wird dieses Wort fast schon inflationär gebracht. Was wollen Sie tun, damit es nicht bei dieser Worthülse bleibt?

Wörle: Wir erarbeiten 2015 mit externer Unterstützung und wissenschaftlicher Begleitung durch die Hochschule Augsburg ein Leitbild Energie. Auf Basis dieser Ergebnisse werden wir konkrete Projekte im Bereich Energievermeidung, Ressourceneffizienz und Energieerzeugung angehen. Gersthofen ist eine Kommune mit Energiebewusstsein und wird hier Maßnahmen sowohl für die Bürger als auch die Unternehmen umsetzen.

mh bayern: Herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen, Herr Wörle!

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  • Der TSV Gersthofen will seine Halle nun doch behalten
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  • Viele Gersthofer Kinder freuen sich, wenn es wieder die Eisfläche vor dem Rathaus gäbe
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  • Der Müllberg soll spätestens Ende 2015 begehbar sein
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  • Bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen steht Gersthofen in enger Abstimmung mit der Stadt Augsburg, dem Landkreis und der Regierung von Schwaben
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