Verkehrt? Gersthofens neues Verkehrskonzept
Verkehrt? Gersthofens neues Verkehrskonzept
Verkehrt?
Dieser Frage ging die SPD Gersthofen auf ihrer letzten Infoveranstaltung vor wenigen Tagen auf den Grund. Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende der SPD Gersthofen, Dennis Stolarski, die zahlreichen anwesenden Bürgerinnen und Bürger. Ganz herzlich wurde auch der Referent und Bürgermeister von Gersthofen Michael Wörle begrüßt.
Michael Wörle wies gleich zu Beginn seines Vortrages mit einem schmunzeln darauf hin, dass das „t“ in Verkehrt sofort gestrichen werden darf. Anschließend gab er einen aktuellen Überblick über den momentanen Stand. „Fangen wir einfach bei unserem Bahnhof an. Mit dem neugebauten Bahnhof haben wir in Gersthofen einen modernen und den biodiversesten Bahnhof Deutschlands. Sofern die von GoAhead betrieben Regionalzüge fahren, ist man binnen 7 Minuten am Augsburger Hauptbahnhof“, sagte der Bürgermeister und fuhr fort. „Und das ganze für 30 EUR im Monat. Denn die Stadt Gersthofen wird auch nach Einführung des 49 Euro Tickets dieses weiterhin bezuschussen. Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist für uns ein zentraler Punkt im neuen Verkehrskonzept“
„Die A8 und B17 haben große Auswirkungen auf Gersthofen. Sie sind daher immer Bestandteil unseres neuem Verkehrskonzeptes“, so der Bürgermeister. Auf den anschließenden Folien konnten die Anwesenden ein paar Ideen über die weitere Gestaltung der B17 bestaunen. Zum einen war die B17 mit mehr Brücken, zum anderen mit einer Teilüberdachung und zum Schluss mit einem kompletten Deckel zu sehen. „Das sind alles nur Ideen, aber jede einzelne ermöglicht es uns, neue Wege zu gehen“, kommentierte Wörle die Folien.
Nach dem Überblick ging der Bürgermeister auf die konkreten Planungen zur Innenstadtgestaltung ein. „Eine attraktive Innenstadt funktioniert nicht mit Durchgangsverkehr von allen Seiten. Die Grundlage des weiteren Handelns und für die Sperrung der Bahnhofstraße am Rathausplatz ist die Ermittlung des IST-Bestandes und der Zukunftsvergleich. Wenn wir jetzt gar nicht handeln, dann ist die Strasser-Kreuzung in wenigen Jahren überlastet!“, so der Bürgermeister und fuhr weiter, „Wir wollen aber nicht einfach nur die Bahnhofstraße sperren, sondern den Durchgangsverkehr effektiv außen rum leiten.“ Eine Gefahr des Schleichverkehrs durch die bewohnten Gebiete sieht Wörle nicht. „Der meiste Verkehr, und das haben die Zählungen klar ausgesagt, kommt von den Anwohnern. Natürlich wird es vereinzelt auch mehr Verkehr in den Wohngebieten geben, aber dass sind hauptsächlich die dort wohnenden Nachbarn.“ ist sich Wörle sicher. „Mit zwei durchgehenden Fahrradstraßen von Nord nach Süd und von Ost nach West schaffen wir ebenfalls für die Fahrradfahrer und ganz besonders auch hier für die Schulkinder, welche mit dem Fahrrad unterwegs sind, Sicherheit.“
Nach dem knapp einstündigen Vortrag ging es in die Fragerunde. Die Fragen wurden von Bürgermeister Michael Wörle beantwortet.
Wann ist mit einer Realisierung zu rechnen?
Entscheidend hierfür ist die Genehmigung des Staatlichen Bauamt Augsburg über die neugeplante Zufahrt zur Parkgarage unter dem Rathausplatz. Erst wenn hier die schriftliche Genehmigung vorliegt, kann ein genauer Zeitplan genannt werden.
Wenn das Staatliche Bauamt Augsburg nicht zustimmt, ist dann das ganze Projekt gefährdet?
Ja dann wäre das Projekt so nicht realisierbar. Allerdings haben wir aufgrund unserer guten Vorbereitung, des fachmännisch erstellten Gutachtens und der Prognosen über die weitere Entwicklung schon positive mündliche Signale vom Bauamt bekommen.
Auf den Folien war zu sehen, dass bei der Verkehrsplanung mit täglich bis zu 2.300 zusätzlichen Autos in der Thyssenstraße bei Sperrung der Bahnhofsstraße gerechnet wird?
Ja, hier handelt es sich aber um Anwohner des Gebietes, welche dann über die Thyssenstraße fahren. Wobei die Thyssenstraße auch eine Straße ist, welche diese Mengen, nach einer entsprechenden Ertüchtigung, aufnehmen kann.
Im Jahreszeitenviertel sind die Straßen zugeparkt, hier ist es schwer durchzukommen.
Das ist hauptsächlich der hausgemachte Verkehr. Die jeweiligen Nachbarn sozusagen, die hier parken. Da darf sich auch jeder selber einmal an die Nase fassen. Es ist nicht sinnvoll, die eigene Garage mit Fahrrädern und anderen Dingen vollzustellen und dann auf der Straße zu parken.
Wird ein Halteverbot in der Schulstraße kommen?
Der Straßenraum entlang der Potentialfläche wird im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs überplant, hier wird parken eher nicht möglich sein. Im weiteren Verlauf dürfte sich nichts ändern.
Aktuell stehen, aufgrund des Durchfahrtsverbotes an der Bahnhofstraße, immer wieder große 40-Tonner in Wohngebieten. Wie wird dies in Zukunft gelöst?
Ich weiß, dass die aktuelle Beschilderung aufgrund des temporären Durchfahrtsverbots für LKWs an der Bahnhofstraße im Rahmen der aktuellen Testphase manchmal dazu führt, dass große 40-Tonner in Wohngebieten stehen. Sobald das Durchfahrtsverbot aber offiziell angeordnet ist, steht dies auch in jedem LKW Navi und eine deutlich bessere Beschilderung erfolgt dann bereits auf der B2. Dann wird es zu solchen Vorfällen nicht mehr kommen.
Müssen die Fahrradstraßen unbedingt klar ausgewiesen werden?
Es uns wichtig, klare Fahrradstraßen zu nennen, um das Fahrradfahren in Gersthofen auch attraktiver zu machen. Auf den Fahrradstraßen dürfen trotzdem Autos fahren. Fahrradfahrer haben hier allerdings Vorfahrt.
Zum Schluss konnte sich der Vorsitzende der SPD Gersthofen, Dennis Stolarski, die Anmerkung nicht verkneifen, dass die Bundes SPD das 49 Euro Ticket, und somit einen zentralen Punkt im neuen Verkehrskonzept mit einführt. Bei der anschließenden Verabschiedung der Gäste gab es für die von der SPD Gersthofen durchgeführte Infoveranstaltung und den Referenten und Bürgermeister Michael Wörle großes Lob und gutes Feedback.