Gersthofer Bürger haben Visionen
Wie soll Gersthofen im Jahr 2030 aussehen? Welche Vorstellungen haben die Bürger hinsichtlich Verkehrsgestaltung, bauliche Entwicklung, Kulturangebot, Freizeitmöglichkeiten, Umweltschutz und Einrichtungen der Daseinsvorsorge? Sollen neue Wohngebiete entstehen und sollen sich noch zusätzliche Industrie- und Gewerbebetriebe ansiedeln? Wie muss man dem Umstand Rechnung tragen, dass immer mehr Senioren in unserer Stadt leben? Diese und ähnliche Fragen waren Gegenstand eines Arbeitsseminars im Rathaus, zu dem die Stadt Gersthofen ihre Bürger eingeladen hatte. Die daraus erarbeiteten Anregungen sollen in einen Verkehrs- und Entwicklungsplan einfließen.
Etwa 50 Bürger und Bürgerinnen nahmen das Angebot wahr und beteiligten sich an der „Zukunftswerkstatt Gersthofen“. Bürgermeister Schantin forderte in seiner Eröffnungsrede die Bürger auf, eigene Leitsätze zu erarbeiten. Dann ergriff Moderator Klaus Illigmann, Geograph und Stadtplaner bei der Stadt München, das Wort und leitete die Veranstaltung. Er ließ die Anwesenden kleine Arbeitsgruppen bilden, die die Stärken und Schwächen Gersthofens feststellen sollten um sie dann auf Zetteln anzugeben. Die Angaben wurden vom Moderator und seinem Beraterteam ausgewertet. Probleme wurden u. a. im öffentlichen Nahverkehr, in der Stadtgestaltung, überbelastetem Straßennetz und mangelnden sozialen Einrichtungen angegeben. Überflüssig zu erwähnen, dass der Zustand des Bahnhofs Gersthofen ein zentraler Kritikpunkt war. Positiv bewertet wurde das große Freizeitangebot, das umfangreiche Angebot an kulturellen Veranstaltungen, die gute verkehrsgünstige Anbindung, ausreichende Parkplätze, bürgernahe Verwaltung, nur um einige zu nennen.
In einem weiteren Schritt wurden die Bürger aufgefordert, Visionen für das Jahr 2030 zu entwickeln. Sie zogen sich in vier Arbeitsgruppen zurück und diskutierten ausgiebig ihre Vorstellungen. Sie wurden anschließend von den Gruppen vorgetragen. Hier gab es wirklich Visonäres zu hören: z. B. S-Bahn nach Augsburg, Naherholungsgebiet im Gersthofer Westen oder keine Sprachbarrieren mehr zwischen den Bürgern. Die einzelnen Beiträge werden im nächsten Schritt von der Verwaltung strukturiert und in Vorlagen für den Stadtrat aufbereitet. Dieser entscheidet letztlich, ob und wie die Bürger-Visionen für die Stadt Gersthofen verwirklicht werden können.
Eigentlich schade, dass nicht mehr Bürger bei dem ersten Termin erschienen sind. Es gibt nicht oft Gelegenheiten, seine Vorstellungen über ein modernes Gemeinwesen vor kompetenten Ansprechpartnern zu äußern.