Ein Tag in Füssen und Umgebung oder vielleicht auch länger
Füssen geht bis ins 4./5. Jahrhundert zurück und die "Füssener Bürger" sind seit 1286 bezeugt und Füssen seitdem eine Stadt. Im Süden ist Füssen von den Ammergauer, Lechtaler und Tannheimer Alpen eingerahmt. Zum Bummeln und Verweilen lädt die Altstadt mit ihren zahlreichen Geschäften und Straßencafés mit dem Stadtbrunnen ein.
Wer die Nähe zu Österreich ausnutzt, kommt unweigerlich am Lechfall vorbei. Je nach Wasserstand des Lechs bietet sich hier ein friedlich fließendes Wasser oder aber auch ein tosender Wasserfall der hier die Kraft und Mächtigkeit des Elements Wasser zum Ausdruck bringt. Hier wurden früher Mühlen mit Wasserkraft betrieben, heute sind es die Nachfolger, die Elektrizitätswerke. Als weiters Ausflugsziel bietet sich von hieraus Bad Faulenbach oder eine Wanderung zum Schloß Hohenschwangau an.
Kurz vor Füssen ist der Forgensee gelegen. Er ist bis zu 12 km lang und 3 km breit und bietet mit seinen 17qkm ausreichend Fläche für die unterschiedlichsten Wassersportarten. Der künstliche See entstand im Jahr 1954 und in ihm versanken damals 50 bis dahin bewohnte Gebäude die zu den umliegenden Gemeinden (Füssen, Halblech, Rieden, Roßhaupten und Schwangau) gehörten. Geschaffen wurde der Forgensee als Hochwasser-Rückhaltebecken und Wasserspeicher zur Regelung von Lech und Donau sowie zur Energieerzeugung. Der Forgensee erreicht seinen Wasserhöchstand im Zeitraum 15. Juni nach der Schneeschmelze. Rund um den See führen gut befahrbare Radwege, sodass einer Seeumrundung an einem Tag nichts im Wege steht. Sollte es jemand doch nicht an einem Tag schaffen, so liegt es vielleicht an zahlreich angebotenen Freizeitaktivitäten rund um den See. Hierzu zählen neben Bademöglichkeiten das Fischen, Surfen oder Segeln. oder die Einkehr in ein nettes Café entlang des Weges. Für die "Nichtbootsbesitzer" besteht die Möglichkeit ein Ruderboot zu mieten. Wie auch auf manch andererm bayerischen See sind auch hier Motorboote verboten.
Vom Forgensee aus sichtbar ist nicht nur Schloß Neuschwanstein, sondern für die Wanderfreunde mit leichter Bergerfahrung, der Säuling. Der Mitten in den Ammergauer Alpen gelegene 2047 m hohe Berg bietet nicht nur beim Bestieg einen herrlichen Ausblick von der Marienbrücke aus auf Schloß Neuschwanstein sondern auch auf den Forgensee und die anrainenden Gemeinden. Ab dem Parkplatz Hohenschwangau geht es im unteren Teil leicht ansteigend auf einem Wanderweg in die höhere Region über. An den steilen Stellen, unterhalb des Gipfels, ist der Weg durch Klettersicherungen abgesichert. Der Aufstieg dauert je nach Kondition, Erfahrung und Pausen ungefähr 4 Stunden. Aber Vorsicht: zahlreiche Kreuze erinnern daran, dass der Berg nicht zu leicht genommen werden sollte.
Auf der Heimfahrt bietet sich ein Besuch im Pfaffenwinkel an. Hier steht die über die Grenzen Deutschlands hinaus wohl bekannteste Rokoko-Kirche. Ab Steingaden ist die Zufahrt zu der in den Jahren 1745 bis 1754 erbaute Kirche ausgeschildert. Seit 1983 gehört die Wieskirche, deren eigentlicher Name "Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland auf der Wies” heißt und von Gebrüdern Dominikus und Johann Bapist Zimmermann geschafen wurde, zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Weitere Informationen zu den von mir vorgestellten Ausflugszielen. sowie anderen Sehenswürdigkeiten wie Schloß Linderhof, Oberammergau, den Plannsee usw. finden Sie auf den entsprechenden Seiten im Internet.
Bilder: Günther und Martina Wagner