CSU fordert ehrlichen Umgang mit dem Landkreis beim Gersthofer Gymnasium
Der Kreistag soll alle Optionen erhalten, um eine zügige Umsetzung des Projekts sicherzustellen
Gersthofen; Die Fraktionen CSU und WIR haben im zurückliegenden Stadtrat einen erweiterten Antrag zur Zukunft des Gersthofer Gymnasiums eingebracht. Die beiden Gruppen plädierten dafür, dem Landkreis eine unabhängige Entscheidung zu ermöglichen und keine Variante von vornherein auszuschließen. Im Kern geht es um eine übergangsweise Nutzung des alten Mittelschulgebäudes, sollte der Kreistag doch nicht von seinen weit fortgeschrittenen Sanierungsplänen abrücken wollen.
Grund für die erneute Behandlung des Themas war der kürzliche Sinneswandel des Bürgermeisters und der Verwaltung, nach über zwei Jahren Planungszeit doch den Festplatz als mögliche Fläche für einen Neubau in Betracht zu ziehen. Hierdurch entstand Anfang Mai im Planungsausschuss eine völlig neue Situation, weshalb der Landkreis folgerichtig seine bisherigen Vorbereitungen zur Sanierung eingefroren hat und nun auf verlässliche Aussagen der Stadt wartet.
CSU Fraktionsvorsitzender Max Poppe hierzu: „Die Karten werden dadurch neu gemischt. Die CSU ist hierzu gerne bereit, aber dann muss der ganze Stapel auf den Tisch und nicht nur die Karten, die manchen persönlich gefallen. Wir wollen und wir werden keinen Einfluss auf die letztliche Entscheidung des Kreistages ausüben, indem wir diesem eine mögliche Option von vorn herein vorenthalten“.
Den eigentlichen Anstoß gab eine jüngst präsentierte Bevölkerungsprognose für das Stadtgebiet Gersthofen. Sollte diese eintreten, müssten langfristig Erweiterungen bei Mittelschule und Gymnasium möglich bleiben. „Faktisch stehen derzeit drei Schulgebäude auf dem Gelände, zukünftige Ausbaustufen der Mittelschule und des Gymnasiums in acht bis zehn Jahren wären also auch auf dem heutigen Areal in jedem Fall gewährleistet“, so Poppe.
Stellvertreterin Sandra Meitinger ergänzend: „Man kann bei der präsentierten Bevölkerungsprognose nicht einfach einen Maximalwert aus dem Jahr 2035 herausgreifen und diesem alles unterordern. Außerdem haben wir noch gar nicht beantwortet, in welche Richtung wir das Wachstum unserer Stadt letztlich steuern wollen“.
Seit 2015 hatte der Landkreis als Sachaufwandsträger für das Gymnasium detaillierte Planungen für eine Sanierung und Erweiterung im Bestand vorangetrieben, nachdem der Bürgermeister und die Bauverwaltung in allen internen Arbeitsgesprächen mit dem Landkreis stets zu verstehen gegeben haben, dass kein Alternativgrundstück zur Verfügung gestellt wird und auch die alte Mittelschule nicht als Interimsbau genutzt werden kann. Der Stadtrat blieb hier außen vor und wurde lediglich eingebunden, als es um die Bereitstellung des Festplatzes für Container und zuletzt einen Neubau ging. Ein möglicher Strategiewechsel würde laut ersten Aussagen mindestens zwei bis drei Jahre weiteren Verzug sowie deutliche Kostensteigerungen für das Gymnasium bedeuten.
„Die CSU Fraktion will, dass der Kreistag nach Abwägung aller Faktoren frei entscheiden kann. Hierzu zählen neben den Kosten vor allem auch der letztliche Baubeginn sowie die Dauer“.