Stars in der Stadthalle
Die Gersthofer Blasharmoniker brachten ihr Publikum bei ihrem Jahreskonzert den Sternen näher
Ein Funkeln in die Augen zauberten die Gersthofer Blasharmoniker ihren Zuhörern bei ihrem diesjährigen Jahreskonzert. Unter dem Motto „Zu den Sternen“ lud der 70-köpfige Klangkörper am Samstag, 25. November, in die gut gefüllte Stadthalle ein.
Abgestimmt auf das Thema präsentierte das Orchester Originalkompositionen für Blasorchester, Filmmusiken, Big-Band-Melodien und auch Beethoven. Mit der „Fanfare Hayabusa“ (übersetzt: Wanderfalke) trugen die Musiker einer erfolgreichen japanischen Mission mit der Weltraumsonde „Hayabusa“ Rechnung. Nach einer Komposition über das Sternbild „Cassiopeia“ war die volle Konzentration beim Stück „Jupiter“ gefragt. Dieser Satz aus Gustav Holsts „Die Planeten“, mit der bekannten Jupiter-Hymne, beschreibt wohl sehr trefflich den vom Komponisten selbst gegebenen Untertitel „Der Bringer der Fröhlichkeit“ – beschwingt und fröhlich in den Holzregistern, majestätisch, energiegeladen und voluminös im hohen und tiefen Blech. Dieses doch sehr fordernde Stück meisterte das Orchester mit fein ausgearbeiteter Liebe zum Detail und ausgewogener Abstimmung durch sämtliche Register. Nach Beethovens „Mondschein-Sonate“, bei dem sich so mancher Zuhörer ganz entspannt zurücklehnen konnte, zollten die Blasharmoniker dem Meister der Filmmusik, John Williams, Tribut. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums zum ersten Star-Wars-Film aus dem Jahr 1977 bot das Orchester ein wahres Sternenfeuerwerk der bekanntesten Melodien daraus.
Zum zweiten Teil des Konzertes begrüßte die bekannte sonore Stimme von Curd Jürgens das von der Pause gestärkte Publikum. Mit seiner Einspielung zu „The Eve Of The War“ schuf Jeff Wayne Ende der 1970er-Jahre eine musikalische Version basierend auf der Vorlage „Krieg der Welten“ von H. G. Wells
Auch etwas unbekanntere Stücke wie die Musik zum Film „Starship Troopers“ brachten die Musiker zu Gehör. Ein besonderes Schmankerl bot der Klangkörper mit der „Cosmophonischen Symphonie“. Vor allem die älteren Zuhörer mochten sich noch an die Raumpatrouille Orion rund um ihren Kommandanten Cliff Allister, gespielt von Dietmar Schönherr, erinnern. Eine große Herausforderung sowohl für die Musiker als auch für die Zuhörer stellte die zu dieser Zeit durchaus übliche psychedelisch angehauchte Musik von Peter Thomas dar. Der ein oder andere Zuhörer konnte sich dabei ein Schmunzeln beim Wiedererkennen der Musik zur damals noch in Schwarz-Weiß gedrehten Serie nicht verkneifen. Die „Raumpatrouille Orion“ war die deutsche Antwort auf die US-amerikanische Serie „Star Trek – Raumschiff Enterprise“. Derart informative Details erfuhren die Zuhörer durch Ansagen zu jedem Stück, welche die einzelnen Register sehr humorvoll vortrugen. Den Abschluss bildete das Stück „Star Trek“. In dieser Filmmusik von Michael Giacchino verbindet der Komponist sehr geschickt musikalische Themen aus alter und neuer Zeit; nämlich die Klänge der TV-Serie aus den 1960er-Jahren, in der sich Captain Kirk in jungen Jahren seine Sporen verdiente, mit den weltbekannten Melodien der neu verfilmten Star-Trek-Filme aus den letzten Jahren. Der erste Vorsitzende des Orchesters, Andreas Landau, der auch schon das Publikum begrüßte, fand zum Abschluss nur lobende Worte und bedankte sich bei allen Beteiligten und speziell beim so zahlreich erschienenen Publikum. Dieses seinerseits honorierte dieses äußerst hörenswerte Konzert mit lang anhaltendem Applaus. So konnten den Blasharmonikern unter der souveränen Stabführung von Ulrich Fischer noch zwei Zugaben entlockt werden. Zumindest für die Dauer dieses Konzertes war der Griff nach den Sternen noch nie so nah.