KOL-LA 2023
Nach zwei Jahren Pause wieder ein grandioses Programm der KOL-LA 2023
Zwei lange Jahre mussten die Gersthofer und die Interessierten dem Umland pandemiebedingt auf die beliebten Faschingssitzungen "KOL-LA" verzichten. Aber das Warten hat sich gelohnt: Mit einem fulminanten Programm starteten die Aktiven in die Saison 2023 und boten den Zuschauern in sieben Sitzungen ein abwechslungsreiches fünfstündiges Programm.
KOL-LA steht für die "Kolpingsfamilie Gersthofen" und die Faschingsgesellschaft "Lechana", die gemeinsam seit mittlerweile über 50 Jahren ein hochwertiges Programm in ihren Faschingssitzungen anbieten. Die beiden neuen Spielleiter Julian Poppe und Christian Schmerder waren diesmal erstmals dafür verantwortlich. Sie übernahmen viele bewährte Programmpunkte aus den früheren Jahren von ihren Vorgängern Manfred Lamprecht und Herbert Lenz, konnten aber an einigen Stellen auch eigene neue Akzente setzen.
Dies zeigte sich gleich zu Beginn, als Ina Neis und Christine Ohnesorg als Ehepaar Grantlhuber mit witzigen Dialogen die Zuschauer noch vor dem Öffnen des Vorhangs zum Lachen brachten und auf das Folgende einstimmten. Den Auftakt machte dann in gewohnter Weise die Musiker des Spielmannszuges Gersthofen-Herbertshofen, die ihre Kostüme erstmals mit einem großen KOL-LA-Logo verzierten. Für den Einmarsch der Lechana und des Sitzungspräsidenten Holger Franz hatten sich die Spielleiter eine interessante Neuerung einfallen lassen. Sie erschienen in Form einer eigens dafür einstudierten Einlage standesgemäß tanzend auf der Bühne.
Ganz toll machte auch das neue KOL-LA-Männchen Elias Strempfl seine Sache: Sehr gekonnt trug er seinen Vortrag vor dem großen Auditorium vor.
In den Weltraum und und zugleich nach Mallorca entführten anschließend die Fünkchen und Elfer der Lechana. Angeführt von Prinzessin Alina I. und Prinz Sebastian II. verzauberten sie mit Teilen aus ihrem Programm "Lechana Space Party". Choreografiert und einstudiert hatte die Nummer Hofbalettmeisterin Lisa Eichmayr. Hofmarschall Raffael Wehr führt gekonnt durch das Programm und sang sogar selbst mit dem Publikum.
Eine ganz besondere Einlage gab es dann als "Gruß von der KIKO". Die KIKO ist die Kinderfaschingssitzung, die an zwei Sonntagen stattfindet und bei der fast ausschließlich Kinder und Jugendliche auf der Bühne stehen. In diesem Fall nahmen sie pantomimisch die Situation aufs Korn, dass sich ein Liebespaar zu spät im Kino einfindet und dann nur getrennte Plätze einnehmen konnte. Diese Situation glichen sie auf urkomische Weise aus, indem sie ihre Liebesbezeugungen über die dazwischen Sitzenden auszutauschen
versuchten. Dies war ein großer Spaß für das Publikum, bei dem auch der bisherigen Sitzungspräsident der KIKO Benedikt Hochmuth sein Amt an die Nachfolgerin weitergab. Einstudiert wurde dies von Gabi und Melanie Niggl.
Ein feste Größe auf der KOL-LA ist auch seit vielen Jahren der Pressesprecher Manfred Lamprecht. Auch in diesem Jahr brachte er in perfekt gereimter Rede die Merkwürdigkeiten auf Bundes- aber auch auf lokaler Ebene auf den Punkt.
Manfred Lamprecht war seit 25 Jahren gemeinsam mit Herbert Lenz der Spielleiter der KOL-LA und trug damit maßgeblich zum Erfolg dieses Formats bei. Das war ein Grund, die beiden zu Ehrenspielleitern zu ernennen. In einer ergreifenden Zeremonie wurden den beiden die entsprechenden Orden und eine gelungene Karikatur überreicht. Umrahmt von einem Danke-Lied kamen alle Aktiven auf die Bühne und ehrten damit die verdienten ehemaligen Spielleiter.
Eine neue Gruppe brachte danach Rock'n-Roll-Klänge und einen mitreißenden Tanz auf die Bühne: Max und seine Zuckerpuppen. Ganz im Stile von Andreas Gabalier sang Max Ammer live, während die jungen Damen gekonnt um ihn herum tanzten. Ein toller Augen- und Ohrenschmaus von dieser Gruppe, die hoffentlich noch häufiger auf der KOL-LA zu sehen sein werden.
Christian Bauer erweckte als Bauchredner seine Marionette "Funkenmariechen" zum Leben und sorgte so mit der Neu-Aktiven Lena für etliche Schmunzler im Publikum.
Eine sehr positive Überraschung waren die Gersthofer Blasharmoniker mit ihrem Michael-Jackson-Auftritt. Einheitlich ausgerüstet mit in orangen Gefängnis-Kleidern boten sie eine sehr eindrucksvolle Performance auf der KOL-LA-Bühne.
Richtig viel zu lachen gab es dann in der Sketch-Revue des Theaters Gersthofen. In vielen gut gespeilten Einzelszenen wurden Witze vortrefflich und amüsant umgesetzt und vorgespielt.
Die Gruppe Delicous, die seit vielen Jahren durch qualitativ hochwertige und vor allem live gesungene Auftritte von sich reden macht, begeisterte auch in diesem Jahr das Publikum durch eine erstklassige Vorführung. Verstärkt durch eine Tanzgruppe stellten sie das Musical "Greatest Showman" dar.
Auch das KOL-LA-Ballett setzte ein Musical um, nämlich die bekannte Geschichte von Mary Poppins. Perfekt getanzt und hinreisend choreografiert entließ es ein begeistertes Publikum in die Pause.
Ein visueller, künstlerischer und artistischer Hochgenuss war die Aufführung der Gruppe Cristallica, die sich des Themas "Avatar" annahm. Die Zuschauer wussten bei diesem Auftritt, der fantasievoller choreografiert und und atemberaubend umgesetzt war, kaum, wo sie zuerst hinsehen sollten. Verantwortlich diese absolut professionelle Darbietung zeichnen sich Gabi und Melanie Niggl.
Die "Stadtretter", eine Gruppe die seit vielen Jahren mit Szenen aus dem Stadtrat gefällt, verlegte in diesem Jahr den Handlungszeitraum in das Mittelalter. Ein König ist auf der Suche nach einem neuen Turnierplatz, da auf dem alten eine neue Hexenschule gebaut werden sollte. Dazu wurde sogar der "Spiegel der Erleuchtung" befragt, der in Gersthofen seit vielen Jahren nicht mehr in Benutzung wäre. Parallelen zum politischen Geschehen in Gersthofen und vor allem zur Suche nach einem neuen Festplatz drängten sich auf und waren durchaus gewollt. Eine nette Idee war auch, dass der Stadtrat Christian Miller in echt auf der Bühne auftrat und seiner gespielten Rolle (Jürgen Zill) im Spiegel gegenüber stand.
Die Gersthofer Feuerwehkappelle sorgte anschließend mit eingängigen Liedern gekonnt für Stimmung unter den Zuschauern. Neben Robert Kraus, der die Gesamtleitung hatte, war auch der erste Auftritt von Sänger Max Ammer erwähnenswert, der sehr routiniert und mit starkem Gesang das Publikum als Frontmann begeisterte.
Reinhold Dempf und Oliver Reiser sind als Engel und Teufel bei den langjährigen KOL-LA-Besuchern bestens bekannt. Auch in diesem Jahr begeisterten sie durch witzige Geschichten aus der Stadt Gersthofen und auch der weiteren Politik.
Als Clowns traten diesmal die "Blastonschrammelklopfer" auf. Ganz im Stil von Zirkus-Clown zeigten sie Slapstick-Einlagen und machten zudem hervorragende Musik. Mit dabei waren die neuen Spielleiter Christian Schmerder und Julian Poppe.
Den Abschluss des fast fünfstündigen Programms bildete die Showtanzgruppe des TSV Firnhaberau. Sie setzten das Thema "Havanna" phantasievoll und perfekt in einen Tanz um. Die Mädchen begeisterten die Zuschauer durch einfallsreiche Figuren und eine intensive Gesamtwirkung.
Insgesamt war die KOL-LA 2023 eine humorvolle, kurzweilige und niveauvolle Faschingssitzung, die als perfekter Einstand für das neue Spielleiterduo Christian Schmerder und Julian Poppe gelten kann.
1.🧡.