„Mozart läuft“ in der Mozartschule
Aktion der Mozartschule für einen gesunden und ungefährlichen Schulweg im Rahmen der „Mozartwoche“
Ein Problem, das viele Grundschulen haben, ist die Tatsache, dass immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis direkt vor die Schule fahren. Scherzhaft werden diese auch oft „Helikopter-Eltern“ genannt.
Dieses Verhalten führt fast immer kurz vor Schulbeginn zu sehr gefährlichen Situationen auf den Straßen vor den Schuleingängen. Verschärft wird dies, wenn die Eltern die Autos ungeordnet auf der Straße stehen lassen, um Ihre Kinder direkt vor die Schultür oder gar in das Klassenzimmer zu bringen. Der Bereich um die Schule ist dann übervoll mit Autos und die Schüler, die zu Fuß oder per Bus kommen werden häufig übersehen und kommen so in gefährliche Situationen.
Hinzu kommt, dass einer Studie zufolge Kinder, die am Morgen zu Fuß zur Schule gehen, im Unterricht konzentrierter, ruhiger sind und aktiver am Unterricht teilnehmen. Nach dem Schulschluss haben sie mehr Spaß am Schulweg in einer Gruppe von Mitschülern und Freunden als im Auto. Dadurch werden die Kinder selbstständiger und lernen, wie man sich auf dem Schulweg und im Verkehr verhält. Denn: Auf dem Rücksitz des Eltern-Autos kann man keine Verkehrsregeln lernen!
Auch die Mozartschule in Gersthofen leidet seit Jahren unter diesen Problemen. Die räumliche Situation verschärft dies sogar noch: Aus der sehr stark befahrenen Ludwig-Herrmann-Straße biegen die Eltern in die kurze verkehrsberuhigte Jahnstraße ab, finden aber dort keinen Standplatz mehr (man darf nur auf den gekennzeichneten Flächen halten) und verbleiben daher direkt auf der Straße.
Die Schulleitung und die Schulweghelfer haben dieses Problem seit Jahren erkannt und versuchen in verschiedenen Aktionen seit 2011 den Zustand zu verbessern. So werden zweimal im Jahr Elternbriefe zu diesem Thema verteilt, die Stadt Gersthofen hat bereits eine Geschwindigkeitsanzeige mit Blickrichtung Ludwig-Herrmann-Straße aufgestellt.
Der Erfolg war allerdings leider nicht durchschlagend. Daher starteten Schulleitung und die Schülerlotsen im Mai und Juni 2019 die Aktion „Mozart läuft“. Ziel war, die Kinder direkt zu motivieren, den Schulweg zu Fuß zu gehen oder den Bus zu benützen. Hierfür wurde eine Stempelkarte ausgegeben, die sich all diejenigen Schüler, die nicht mit dem Auto gebracht wurden, einmal in der Woche abstempeln lassen konnten. Und der Klasse, die die meisten voll ausgefüllten Karten vorzuweisen hatte, winkte am Schluss der Aktion eine Überraschung.
Frau Thümmel, die Rektorin der Mozartschule, und die Schulweghelferin Janneta Dinkina zeigten sich erfreut, dass diese Aktion großen Anklang gefunden hat. Und augenscheinlich war sie auch sehr erfolgreich: So wurden beispielsweise am 23.05.2019 nur relativ wenige Kinder von Ihren Eltern gebracht, während man gleichzeitig den Kindern, die zu Fuß kamen, anmerkte, dass Ihnen das Mitmachen großen Spaß bereitete.
Diese Aktion „Mozart läuft“ war eingebettet in die „Mozartwoche“: Alle vier Jahre soll den Grundschülern der Namensgeber Mozart und seine Zeit näher gebracht werden. So wurde während des Unterrichts dieser Stoff in Projektarbeiten vermittelt. Und am Freitag durften die Schüler dann im Rahmen des „Mozartabends“ allen Eltern und Interessierten das Erarbeitete in der Turnhalle vorführen. Die Zuschauer konnten sich an einem sehr kurzweiligen Programm erfreuen, bestehend aus kleinen Theaterstücken, Musik oder Tanzvorführungen, bei denen man oft vergaß, dass die Akteure Grundschüler waren. Hauptthemen waren die Reisen Mozarts quer durch Europa, also Salzburg, die Alpenquerung nach Augsburg, Brüssel, Paris, London und Zürich. Ergänzt wurde der gelungene Abend durch ein reichhaltiges Buffet und zeitgenössischen Basteleien, die man für einen geringen Obolus bei den Schülern erwarben konnte.
Insgesamt waren sowohl die Aktion „Mozart läuft“ als auch die gesamte Mozartwoche eine gelungene Aktion zur Vermittlung von Sicherheit und um das Leben des Komponisten näher zu bringen.